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Kapitel 7
ОглавлениеWidenmatt, Malters, Schweiz,
März 2019
Paul Kost war nicht ganz erfreut, als er um fünf Uhr in der Früh durch ein Sondereinsatzkommando der Luzerner Polizei aus seinem wohlverdienten Schlaf gerissen wurde. In ausgeleierten Unterhosen und einem weissen Unterhemd bot er nicht gerade einen schönen Anblick.
„Was soll das?“, erboste er sich.
Bussmann, dessen Augenringe noch vom Schlafmangel der letzten Nacht gezeichnet, blieb cool.
„Sie wussten, dass Ihre Frau eine Affäre mit Eiholzer hatte?“
„Klar, darum ist sie auch ausgezogen.“
„Warum haben Sie uns denn das nicht gesagt?“
„Weil ich Ihnen sonst ein Tatmotiv gegeben hätte...“
„Tja“, Bussmann unterdrückte ein Grinsen. „Wir haben es selbst herausgefunden. Und ja, Sie haben Recht: Es ist ein Tatmotiv!“
„Ich bin aber unschuldig!“, protestierte Kost und wehrte sich mit Händen und Füssen gegen die Festnahme, doch die zwei jungen Beamten des SOK waren ihm kräftemässig weit überlegen.
„Also gut. Pfeifen Sie Ihre Gorillas zurück, ich komme freiwillig mit!“, gab er sich nach einer Weile geschlagen. „Aber ich möchte mir noch was anziehen!“
„Das wäre von Vorteil!“, kommentierte Bussmann.
Dass an einem frühen Morgen ein Grossaufgebot von Polizeikräften im beschaulichen Malters aufkreuzte, sorgte für ordentlich Gesprächsstoff im Dorf. Schnell machte die Runde, dass der Lokführer Kost mit auf den Posten genommen wurde; schlaue Köpfe spannten sogleich ein Netz von Zusammenhängen mit dem Mord in Luzern.
„Selbst wenn er unschuldig ist, vom Image wird er nie wieder loskommen!“, meinte ein Dorfbewohner zu einer Video-Journalistin eines lokalen Fernsehsenders, die sich noch am Morgen in Malters umgehört hatten.
Auch Kosts Noch-Ehefrau Marlies wurde aus ihrer neuen Wohnung am Haslirain in Perlen ins Luzerner Präsidium verfrachtet; wie es der Zufall wollte, begegneten sich die Eheleute Kost im Flur, die Begrüssung fiel entsprechend frostig aus. Doch die Atmosphäre erhitzte sich, Marlies sei Dank.
„Gib’s doch zu!“, keifte sie ihren Noch-Ehegatten an.
„Was?“
„Dass du Thomas die Rübe weggeknallt hast! Du konntest nicht verkraften, dass ich ihn mehr geliebt habe als dich!“
„Was unterstellst du mir?“
Bevor Marlies etwas erwidern konnte, wurden die beiden in getrennte Verhörräume gebracht. Sauter und Sabrina kümmerten sich um Marlies, während Welti sich gemeinsam mit Staatsanwältin Wyniger Kost vorknöpfte. Bussmann und Kripochefin Eichenberger verfolgten beide Vernehmungen aus einem Überwachungsraum, welcher mit einem einseitigen Spiegel hervorragende Ausblicke in die beiden Verhörräume bot. Je ein Mikrofon pro Raum übertrug das Gesprochene in den Observationsraum.
„Seit wann haben Sie eine Affäre mit Thomas Eiholzer?“, fragte Sabrina sachte. Marlies Kost schnäuzte sich die Nase.
„Seit gut einem halben Jahr. Wir haben uns bei einer Veranstaltung getroffen und es hat sofort gefunkt!“
„Seit wann wissen Sie von der Affäre Ihrer Frau?“ Gisela Wyniger fixierte Kost mit eisigem Blick.
„Seit zwei Wochen!“
„Wie haben Sie davon erfahren?“
„Ich habe es ihm gestanden, ich konnte mir dem schlechten Gewissen nicht mehr leben!“ Tränen rannen über Marlies' Wangen. tersetzteronnte mir dem schlechten Gewissen nicht mehr leben!"at sofort gefunkt!"ein kleiner, untersetzterüber Marlies' Wangen.