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Kapitel 1

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Lokomotivdepot SBB, Neustadt, Luzern, Schweiz,

März 2019

Fröhlich pfeifend sperrte Thomas Eiholzer den Führerstand seiner Lokomotive per Vierkantschlüssel zu. Er hatte allen Grund zur Freude, denn schliesslich hatte er nun Feierabend.

War auch Zeit geworden, die Fahrt von Genf nach Luzern war unter normalen Umständen bereits viel zu lange für seinen Geschmack, schliesslich hatte er als Mittfünfziger doch öfters Harndrang als seine jungen Kollegen. Diese waren noch motiviert, solche Arbeiten verrichten zu können, was ihn mit Freude erfüllte.

Zu allem Überfluss war er noch wegen eines Personenunfalls umgeleitet worden und hatte Luzern eine Viertelstunde später erreicht als geplant – und die nette Dame in der Disposition hatte ihn noch charmant gefragt, ob er noch den Zug ins Depot stellen würde. Diesen Zusatzeffort würde man natürlich auch dementsprechend entlohnen.

Jetzt freute sich Thomas auf ein grosses Bier in der Rathaus-Brauerei direkt am Reussufer, welche er als sein Stammlokal auserkoren hatte.

Schliesslich standen drei freie Tage an, die er endlich wieder mit seinen Wanderkumpanen in den Urner Alpen verbringen würde. Welchen Gipfel sie erklimmen würden, hatten sie noch nicht entscheiden, das gemeinsame Bier sollte dabei helfen.

Solche Ausflüge gehörten zur Tradition, kaum ein Berg in der Schweiz hatten sie noch nicht bestiegen. Klar, von den ganz grossen Klassikern wie Eiger oder Matterhorn liessen sie die Finger, waren sie doch keine Sportkletterer, aber dennoch angefressene Berg- und Skitourengänger.

Bei all dieser Vorfreude bemerkte Thomas nicht, wie sich ein Mann mit schwarzer Jacke auf der Langensandbrücke postierte und ein kleines Zielfernrohr auf das Depotgelände richtete.

Als dieser im Sucher Thomas erblickte, der gerade die Treppe, welche vom Depotgelände ins erhöhte Neustadtquartier führte, hochstieg, drückte er den Abzug durch.

Thomas Eiholzers Kopf explodierte regelrecht.

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