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Machen wir es anders

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Der technologische Fortschritt gibt uns heute die Möglichkeit Informationen von allen möglichen Wissenschaftlern zu sammeln, um sie der Menschheit zugutekommen zu lassen.

Machen wir es anders als bisher, wo wir ihn weitestgehend nutzten, um Dinge zu machen, die ausschließlich gut für unser Ego waren, Sachen wie Selbstbefriedigung, Selbstdarstellung oder Ego-Shooter-Zocken.

Du meinst, anstatt uns weiter nur darauf auszuruhen, was die Massenmedien uns servieren, sollten wir selbst aktiv werden und unsere Bildung in die eigene Hand nehmen?

Wenn du nichts weiter vorhast: ja! Wir können uns einfach mal die Zeit nehmen, objektiv das globale Weltgeschehen zu begutachten, um uns klarzumachen, was auf dem Planeten gerade alles schiefläuft. Wir können uns von jeglicher Zensur befreien, um die nackte Wahrheit und die brenzlige Lage kennenzulernen, in der wir uns gerade — offensichtlich für jeden, der sich traut hinzuschauen — befinden, anstatt immer nur zu kritisieren, zu jammern und große Reden zu schwingen. Verstehen wir die Natur der Dinge, haben wir uns nicht zu weit von unserem Wesenskern entfernt, können wir unsere Ausbildung auf das beschränken, was uns Spaß macht, indem wir die neuesten Medien und Technologien nur nutzen, um die Akkumulation von Wissen so angenehm wie möglich zu gestalten. In Wahrheit tun wir damit sogar nichts anderes, als eines unserer archetypischsten Bedürfnisse zu befrieden: es uns im Leben so leicht wie möglich zu machen und trotzdem erfolgreich zu sein. Etwas, was nach unserer bisherigen Vorstellung kaum miteinander vereinbar war, uns aber von lebendigen Organismen in der Natur reihenweise vorgemacht wird, oder glaubst du eine Blume bringt mit Anstrengung erfolgreich ihre Blüte hervor? Nein! Das Leben wählt immer den Weg des geringsten Widerstandes und geht ihn mit dem geringsten Kraftaufwand. Alle natürlichen Lebewesen, außer uns Menschen, folgen diesem Prinzip: "Das Streben nach Lust, die Vermeidung von Schmerz und das Kräftesparen ist allen Tieren eigen, vom Einzeller bis zum weißen Hai", bestätigt uns der Evolutionsphysiologe PhD Doug Lisle. (Quelle: Gabel statt Skalpell, Regie: Lee Fulkerson) Wieso also sollten wir ihrem Beispiel nicht folgen, wo die Natur doch das intelligenteste System überhaupt ist und sich als Institution Jahrmillionen bewährt hat?

Machen wir es wie die Natur und wie Christian es uns empfiehlt, nehmen wir einfach jene Textstellen aus Büchern heraus, die uns gefallen, lesen rein wo wir wollen und fügen dann alles zusammen, was für uns Sinn ergibt, ohne uns von irgendeinem Maß beurteilen oder einer Instanz bewerten zu lassen. Nur so erhalten wir Freude und Begeisterung beim Lernen, stimulieren unsere grauen Gehirnzellen und regen neuronales Wachstum an. "Erhalten wir die Freude am Wissen, ist der Weg zu Weisheit geebnet", lehrt uns Nisargadatta Maharaj in dem 3. Film »Ich bin das ich«:

"Der große Weg ist sehr einfach, aber die Menschen lieben die Umwege. Sie lieben es, sich mit ihrer Sprache und mit Fachbegriffen abzugrenzen, damit sie das Gefühl haben ihr akademischer Studiengang hätte etwas gebracht. Aber: »Sprache ist nur eine symbolische Repräsentation von etwas, was nicht existiert.« Verlaufen wir uns nicht in der Welt universitärer Didaktik und wählen wir den direkten Weg zu Weisheit, werden wir das Leben schon bald wesentlich tiefgründiger und umfassender verstehen, als sämtliche Experten, die nur auf einem winzigen Teilgebiet wirklich Ahnung haben", erklärt uns Andreas Claus, Leiter einer gemeinnützigen Stiftung, Publizist und Finanzexperte. "Experten sind Menschen, die von immer weniger immer mehr wissen, bis sie von nichts alles wissen und derart präpariert dann auf die Menschheit losgelassen werden." (Quelle: Andreas Klaus, Land ohne Souveränität)

Aber wir nehmen die Abkürzung und können somit in kürzester Zeit wesentlich mehr verstehen, als einer, der sich nur auf ein Wissensgebiet versteift hat!

Richtig. Und mit den neusten Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten wurde uns ein Fenster — Windows — zur Dimension des Wissens aufgestoßen, um darin fundiert zu recherchieren. Ein Fenster, durch das wir bequem hindurchgehen, um in die allwissende Sphäre des Internets und damit zu wahrem Wissen zu gelangen, das zu Weisheit führt. Wir können die 138 Minuten pro Tag, die Jugendliche inzwischen durchschnittlich im Internet verbringen, sinnvoll gestalten, um Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden, anstatt stumpfsinnig herumzuchatten, mit Facebook-Freunden zu »gruscheln« oder Belanglosigkeiten zu twittern. Wagen wir es die Potenziale, die den neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien innewohnen, zum Wohle aller einzusetzen, um Sinnhaftes, Sinnerfülltes, Selbstloses, Wertvolles und Altruistisches zu tun, müssen wir wenigstens nicht länger zu denen gehören, die sich von »Brot und Spielen« ablenken lassen und auf die Ablenkungskampagnen der Industrie hereinfallen, die der große römische Dichter Juvenal längst als Strategie der Mächtigen entlarvt hat, das Volk gefügig, willenlos und folgsam zu machen, damit es einfacher manipulierbar ist. Wollen wir nicht auf uralte Täuschungsversuche, archaische Ablenkungsmanöver und Benebelungskampagnen hereinfallen, können wir, anstatt die Bundesliga-Konferenz bei Sky-HD zu sehen, eine fachübergreifende Konferenz zwischen den neuesten Erkenntnissen moderner Wissenschaft starten und gespannt den Referenten der unterschiedlichsten Wissensbereiche zuhören, um unseren Horizont multidimensional zu erweitern, zu entgrenzen und ihn für Neues, Spannendes und Abenteuerliches zu öffnen.

Wir beginnen mit einer Konferenz zwischen Politik- und Wirtschaftswissenschaften, indem wir die verschiedensten Kapitalisten zu Wort kommen lassen und sie mit den Aussagen ihrer Kritiker anhand realer Fakten und Entwicklungen vergleichen. Das nennt man »Grundlagenforschung«.

Ja. Das hört sich gut an. Lass uns mit einer Analyse der kapitalistischen Marktwirtschaft beginnen und fragen, wie die Realität des Kapitalismus im Vergleich zu seiner Theorie aussieht.

Kein Problem. Mithilfe des Internets können wir uns dazu alle möglichen Fakten, die BWL Studenten zur Verfügung stehen, selbst beschaffen und unabhängig von akademischen Studiengängen alle Fragen beantworten lassen. Fragen, mit denen man sich vor Jahren niemals auseinandergesetzt hätte, für die andere sich keine Zeit nehmen und mit denen sich nur wenige Freiwillige beschäftigen, weil sie sich damit auf unerforschtes, heikles Gebiet begeben oder es ihnen einfach zu anstrengend, zu nervenaufreibend, zu zeitraubend und zu schwierig ist. Weil keine Bibliothek der Welt Recherchen jemals so leicht gemacht hat, wie das Internet heute, befinden wir uns in der idealen Ausgangsposition, um unser Vorhaben erfolgreich zu gestalten. Wir stehen an der Schwelle zum Informationszeitalter und in der privilegierten Position, mit neuartigen Erkenntnissen unser Bewusstsein schrittweise zu erweitern, unseren unendlichen Drang nach Neuigkeiten zu stillen und der wissbegierigen Jugend ein Vorbild zu sein. Wollen wir dieses Privileg nutzen und nicht, wie viele der »Normalbürger«, die, mit ihren kleinen alltäglichen Problemchen beschäftigt, kleingeistig das Leid der Welt ignorieren und stumpfsinnige Nachahmer bleiben, können wir uns die Zeit nehmen wissenschaftliche Quellentexte zu lesen und uns gleichzeitig auf die Suche nach etwas zu begeben, woran die wenigsten glauben, nämlich Orientierungswissen, das zu Weisheit führt, und nicht Verfügungswissen, das in Shows wie »Wer wird Millionär« den Zuschauern vermitteln soll, sie wüssten etwas über die Welt oder gar die Wirklichkeit, obwohl sie nicht die leiseste Ahnung davon haben, was um sie herum gerade wirklich geschieht, wer sie sind und wo ihre Möglichkeiten liegen. Mit intellektuellem Verfügungswissen vollgestopft, glauben solche Kandidaten dann zu allem Übel auch noch, sie seien etwas Besseres, obwohl sie in Wahrheit orientierungslos in der Gegend herumlaufen und unwissend fast ständig Leid produzieren, weil ihr Wissen sie niemals zu Weisheit geführt hat. Ein erbärmlicher Zustand, dem wir entwachsen können. Natürlich nur, wenn du gerade nicht so sehr mit deinen alltäglichen Sorgen beschäftig bist, dass du Lösungsstrategien, die sowohl deine als auch alle kollektiven Probleme lösen könnten, erst gar nicht ins Auge fassen willst. Verstehst du jedoch, dass all deine persönlichen Probleme auf weltliche, globale Probleme zurückzuführen sind und sie nur dann ein Ende haben, wenn auch die Weltlichen es tun, dürfte es dir eigentlich nicht schwerfallen, auf meine Einladung einzugehen.

Ja. Ich gebe dir eine Chance! Aber nur, wenn du mir noch was erklärst!

Die Weltgesundheitsformel

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