Читать книгу Die Badenfahrt - David Hess - Страница 11
ANKUNFT
ОглавлениеAuf der mit Pappeln bepflanzten Terrasse unter der Anfurt haben schon lang viele Leute auf die Schiffe gewartet. Da erblickt man geputzte Frauenzimmer mit Sonnenschirmen und bunten Tüchern, Herren und Kinder, Bauern und Gesinde. Sie harren alle auf Verwandte und Freunde, die auf Besuch kommen sollen, oder auf Briefe, oder auf mancherlei notwendige Dinge, die man in Baden für kein Geld bekommen kann und sich von Zürich verschreiben muss.
Tanzlustige Schönheiten, welche unter dem Vorwand, Nachrichten von zu Hause zu erhalten, ans Ufer mitgekommen sind, mustern mit neugierigen Blicken die Schiffsgesellschaft und spähen, ob ihre Lieblingstänzer Wort gehalten und sich zum Staadhofball einfinden. Wie glücklich, wenn das sehnende Herz doch nicht vergebens pochte!
Badwäscher, Landjäger und kleine Jungen stehen am Landungsplatz, das Gepäck der Ankommenden in Empfang zu nehmen und an Ort und Stelle zu befördern. Kaum hat die Spitze des Nachens das Ufer berührt, so krabbelt alles darin durcheinander, jeder will zuerst hinaus. Es dauert eine gute Weile bis der Schiffsmeister bezahlt und der Ballast herausgehoben ist. Dann sucht jeder seine Wohnung, und die Menschenmenge verteilt sich in die verschiedenen Höfe und Häuser. Auf der rechten Uferseite in den Kleinen Bädern kehren wir nicht ein; selten wird jemand aus den höheren Ständen dorthin verschlagen, der die Kur durchaus brauchen soll und in den Grossen Bädern keinen Platz mehr fand.
Von der Anfurt gegen die Stadt.
Wir haben im Hinterhof bestellt und wollen uns erst dort einrichten, bevor wir alles Übrige in Augenschein nehmen.