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Auf dem Campingplatz wurde es langsam Abend, Thomas Wyler war schon zurück aus seinem Kurs und lag, ausgestreckt auf einer Strohmatte, vor den beiden Zweierzelten, während seine drei Kumpane neben ihm hockten, heisse Zervelats assen und Feldschlösschen dazu tranken.

Auch die beiden Staatsanwälte machten es sich bei Lachsbrötchen und Champagner vor ihrem Zelt an einem Klapptisch gemütlich, ihre beiden Auserwählten waren noch im Zentrum von Genf geblieben, zum Shoppen und Nachtessen.

Wanderpredigerin Rachilda war umhergelaufen, hatte jede einzelne Nase auf dem Gelände erspäht und gesellte sich nun zu Pfarrer Jacques, der mit Pfarrer Sebastienne und dem „Club der Reiferen“, wie sich die sechs Gemeindemitglieder inzwischen nannten, vor ihren vier Behausungen am Klapptisch und auf der Liege sassen, um Hühnchensalat mit kühlem Rosé zu geniessen.

„Rachilda! Ziehst du auf den Campingplatz um?“, grinste Jacques.

„Nein, nein. Ich wollte nur gucken, wie unsere Trockenen untergekommen sind.“

„Welche Trockenen?“, wollte Günter Prill wissen.

„Ich, zwei Psychotherapeutinnen und Jacques‘ Freund, Prior Hans-Peter, halten ein Seminar ab. Nicht weit von hier. Für Alkoholkranke“, erklärte Rachilda.

„Das mit dem Trocken-Sein ist schwierig“, meinte Günter und dachte an die Vergangenheit. „Wir hatten einen, der war auch Bauspengler, wie ich, der hatte es versucht, immer und immer wieder. Von der Flasche loszukommen, meine ich. Doch es ist ihm nicht gelungen. Eines Winters legte er sich in volltrunkenem Zustand auf eine einsame Parkbank und wachte nicht mehr auf. Einfach erfroren. Mitten in Zürich.“

„Wie traurig“, meinte Ruthli Sänger und alle nickten.

Der vergrabene Lebensbaum

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