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Arabien: Ali Baba und die untreuen Wesire

Im Römischen Reich führten alle Wege nach Rom, im Byzantinischen Reich nach Byzanz (Konstantinopel) und im Arabischen Reich nach – Bagdad. Gut 500 Jahre lang, von 750 bis 1258, war die Stadt am Tigris das politische und ökonomische Zentrum der fortschrittlichsten Kultur der damaligen Zeit: der islamischen Welt. Das abgelegene Mekka hingegen wurde auf den Status des religiösen Zentrums zurückgestutzt, den es sich bis heute erhalten hat.

Ein Reich von Spanien bis zum Indus

Der Siegeszug des Islams hatte auf der Arabischen Halbinsel begonnen: 610 empfing der Kaufmann Mohammed aus dem arabischen Mekka auf dem Berg Hira seine erste Offenbarung, angeblich aus dem Munde des Erzengels Gabriel, 622 verjagten ihn die Mekkaner, 630 eroberte er sich und seiner neuen Religion erst die Stadt Mekka und dann ganz Arabien. Aber schon 635, drei Jahre nach Mohammeds Tod, verlegten seine Nachfolger das politische Zentrum des Reiches aus der arabischen Wüste in die traditionelle Handels- und Kulturregion der Levante. Omar I. entschied sich für Damaskus als Residenz, Abul Abbas verlegte 750 den Sitz des Kalifats nach Bagdad – nachdem er bis auf einen sämtliche Angehörige der herrschenden Omaijaden-Dynastie hatte umbringen lassen. Der eine Überlebende, Abd Ar-Rahman, schlug sich nach Spanien durch, löste das dortige Reich aus dem Kalifat heraus und führte es von Bagdad unabhängig weiter.

Der Umzug der Kalifen nach Bagdad markiert gleichzeitig den Übergang von der Phase der islamischen Expansion in die Epoche der Konsolidierung. 732 war der Vormarsch im Westen gestoppt worden: Bei Tours und Poitiers unterlagen die islamischen Truppen dem Frankenheer unter Führung Karl Martells und zogen sich auf die Iberische Halbinsel zurück. Und 751 klärte sich die Situation an der Ostgrenze: Am Fluss Talas in Usbekistan stießen die Araber auf ein chinesisches Heer — und besiegten es. Die Chinesen zogen sich daraufhin aus Mittelasien zurück und überließen es den Mohammedanern.

Seit dem Beginn der islamischen Zeitrechnung im Jahr 622 waren gerade einmal 130 Jahre vergangen, doch das Reich der neuen Religion erstreckte sich bereits von Spanien im Westen bis zum Indus im Osten. Diesen großen militärischen Erfolg verdankten die Araber zum guten Teil den aggressiven Seiten ihrer missionarischen Religion: Jesus Christus bezeichnete sein Reich als »nicht von dieser Welt«, seine Nachfolger verfügten noch jahrhundertelang über keinerlei weltliche Machtposition; Mohammed hingegen gelang der Durchbruch für seine Religion durch einen militärischen Sieg.

Die Arbeit wurde den frühen islamischen Anführern durch das Machtvakuum erleichtert, in dem sich die Welt zwischen Indischem Ozean und Atlantik gerade befand. Rund ums Mittelmeer wurden die Reste der römischen Infrastruktur von Germanenstämmen genutzt, die es im Zuge der Völkerwanderung bis nach Nordafrika verschlagen hatte – leichte Beute für eine entschlossene Streitmacht, die Allah auf ihrer Seite wähnte. Auch die alten Kernlande der abendländischen Kultur, Iran, Mesopotamien und Palästina, boten den Eroberern kaum Widerstand. Einzig das Oströmische beziehungsweise Byzantinische Reich war, wenn schon nicht umzuwerfen, so doch immerhin kleinzukriegen: Der byzantinische Vorposten in Alexandria fiel 642, damit war für die Araber der Weg bis zur Straße von Gibraltar frei, und Byzanz musste sich fürs Erste auf die Türkei und den Balkan beschränken.

Die Erfolgsformel: neue Religion plus alte Handelskultur

Als das Römische Reich nicht mehr weiter wuchs, Anfang des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts, begann sein Untergang: Roms weitgehend unproduktiv wirtschaftende, dem Luxuskonsum verfallene Militärdiktatur war auf den beständigen Zustrom von neuer Beute und neuen Sklaven angewiesen. Die Ausplünderung des Reiches zugunsten der Hauptstadt hatte vielerorts zu ökonomischem Niedergang geführt und damit zu einem Verfall von Wirtschafts- und Steuerkraft. Wäre das mohammedanische Reich weiter von Mekka aus gelenkt worden, fernab aller Handelsstraßen und fernab ökonomischen Denkens, hätte ihm Ähnliches passieren können. Die Verlagerung ins Zweistromland jedoch verband die innovativen Impulse der neuen Religion mit den traditionellen Zentren orientalischer Hochkultur und einer geografisch günstigen Lage im Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen. Das Reich konsolidierte sich – und die Hauptstadt blühte auf.

Auf den Märkten in Bagdad verkauften die arabischen Fernhändler chinesische Waren wie Seide, Porzellan und Fayence, exportierten sie aber auch in nördliche und westliche Länder. Von dort wiederum strömten andere Kostbarkeiten zurück in die Stadt am Tigris. Es gab hauchdünne Seidenstoffe aus Indien, Affen, Papageien und Sklaven aus Afrika, Türkise aus Persien, Bernstein aus dem Baltikum und Zobelfelle aus den ostslawischen »Landen der Rus«. Die Araber selbst fügten den Handelswaren von den Rändern der damaligen Welt nur wenig selbst Produziertes hinzu. In der Waffenproduktion immerhin besaßen die Erzeugnisse aus dem Nahen Osten Weltmarktniveau: Die Damaszener Klingen waren das Beste, was man sich für sein Messer oder Schwert leisten konnte. Und bei der Eroberung Samarkands im Jahr 712 fiel den Arabern eine funktionsfähige Papierfabrik in die Hände, sodass sie bei diesem ursprünglich chinesischen Produkt ebenfalls als Hersteller auftreten konnten.

»Den Weg wird dir der Name Barmek weisen«

Während üblicherweise der jeweils amtierende Herrscher den Ruhm für ein solches Aufblühen einstreicht, ehrte schon das zeitgenössische Bagdad diejenigen, die eigentlich für den Aufschwung verantwortlich waren. Auf einem Stadttor fand sich damals die kühne Inschrift: »Du kannst aus jedem Land der Welt her reisen / den Weg wird dir der Name Barmek weisen.« Die Familie der Barmekiden, deren »Freigebigkeit und Großmut« auch in den Geschichten aus Tausendundeine Nacht gerühmt werden, stellte von der Mitte des achten Jahrhunderts bis 802 den Großwesir des Kalifen von Bagdad und damit die eigentliche Macht im Staate. Ohne die politische und diplomatische Arbeit seines Großwesirs Dschafar würde zum Beispiel der uns als so glanzvoll übermittelte Harun al-Raschid (Kalif von 786 bis 809) in der Geschichte einen weit ruhmloseren Platz einnehmen: als ein dem Alkohol und hübschen Knaben ergebener Herrscher, der im Alter von 45 Jahren an Leberzirrhose starb.

Sieben Jahre vorher ließ Harun jedoch seinen Großwesir köpfen, und die übrigen männlichen Mitglieder der Barmekiden-Familie traf das gleiche Schicksal. Es wurde niemals aufgeklärt, was die Ursache für diese Vernichtung der reichsten und mächtigsten Familie der damaligen Zeit war. Plante der Großwesir einen Putsch, ähnlich wie im Frankenreich der karolingische Hausmeier Pippin, der 751 den merowingischen König Childerich III. stürzte, kastrieren ließ und ins Kloster schickte? Oder war es für den Kalifen der bequemste Weg, sich seiner Schulden bei den Barmekiden zu entledigen? Nach 50 Jahren faktischer Herrschaft über das Arabische Reich überstieg deren privates Vermögen den Staatsschatz, und Harun hatte Dschafar schon oft um eine Finanzspritze bitten müssen. Oder nutzte eine rivalisierende Clique im Palast einen Vollrausch des Kalifen, um von ihm die Unterschrift unter Dschafars Todesurteil zu bekommen? Wie dem auch sei: Es führt jedenfalls immer wieder zu unhaltbaren Zuständen, wenn in einem Staat oder einem Unternehmen die Nummer zwei unter Beweis stellt, dass sie für Führungsaufgaben weit besser geeignet ist als die offizielle Nummer eins – und anders als im Frankenreich setzte sich hier die Nummer eins durch.

Ali Baba war Bankdirektor

Eine Generation vor Dschafar hatte eine andere uns gut bekannte Person diesen Konflikt erfolgreich vermieden. In dem Märchen aus Tausendundeine Nacht erfährt Ali Baba zufällig das Zauberwort, das den Zugang zur Schatzhöhle der 40 Räuber öffnet, und wird dadurch zur reichsten aller Märchenfiguren: »Bei Kassims Heimkehr sagte seine Frau zu ihm: ›Kassim, du denkst ein reicher Mann zu sein, allein du irrst dich: Ali Baba ist unendlich reicher als du, er zählt sein Geld nicht etwa wie du, sondern misst es mit Maßen.‹« Wie viele andere Figuren aus der Geschichtensammlung lehnt sich auch diese an eine reale Person an. Der echte Ali Baba kam im Bagdad des achten Jahrhunderts unter Kalif al-Mansur ebenfalls zu märchenhaftem Reichtum, allerdings auf weit weniger märchenhafte Weise: als Direktor der Staatsbank. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörte der Kampf gegen Münzfälschungen, die insbesondere aus dem christlichen Europa ins Land strömten. Als erfolgreichste Maßnahme erwies es sich, die Silbermünzen alljährlich auszutauschen – über Gold, das wichtigste Zahlungsmittel in Arabien, verfügten die Europäer seit geraumer Zeit nicht mehr. Denn Ende des siebten Jahrhunderts hatte der Kalif Abd al-Malik für sein Herrschaftsgebiet einen Umtauschkurs von Gold zu Silber von 1:14 festgelegt. Da in Westeuropa ein Verhältnis von 1:12 galt, war es profitabel, das Gold aus Europa abzuziehen und im Orient gegen Silber einzutauschen. Und auch wenn es so gut wie keine direkten Handelsverbindungen zwischen beiden Welten gab – das Gold fand seinen Weg aus Europa heraus.

Ali Baba verdiente sich durch Insidergeschäfte aller Art ein so reichhaltiges Zubrot zu seinem Beamtengehalt, dass er nach 20-jähriger Amtszeit den richtigen Moment zum Ausstieg aus der Finanzwelt gekommen sah: Er besaß, so Hans-Georg Behr, »nur fünf Gramm Gold weniger als der Kalif, und er wollte seinen Herrn nicht dadurch reizen, dass er reicher war.« Aufs Gramm genau wurde das Gold damals sicherlich nicht gezählt, aber die Methode, nicht über denjenigen emporzuwachsen, dem man seinen Aufstieg verdankt, haben nach Ali Baba noch viele Beamte und Manager praktiziert, denen ihr Leben lieber war als die Ausübung der alleinigen Macht.

Arabische Militärhilfe für die Franken und den Papst

Die Europäer des frühen Mittelalters kamen mit der fremden arabischen Welt nur selten in Kontakt. Das erste Mal auf reichlich unfreundliche Weise zwischen 714 und 732, als die islamische Eroberungswelle erst Spanien überrollte und dann über die Pyrenäen hinweg die fränkischen Kernlande bedrohte. Der zweite, diesmal weit friedlichere Kontakt ergab sich wenig später in den Anfängen der Karolinger-Dynastie. Der Kalif von Bagdad bedrängte die Franken nicht mehr als potenzieller Angreifer, sondern versuchte, sie als Verbündete zu gewinnen – gegen die muslimischen Glaubensbrüder in Spanien, die sich unter dem letzten Omaijaden Abd Ar-Rahman weigerten, die Oberhoheit Bagdads anzuerkennen. Ein Vertrag von 767 versprach dem Frankenkönig Pippin Militärhilfe und die nördliche Hälfte Spaniens, wenn er den dortigen Emir besiegte. Zudem sollte er mit Bagdad ewige Freundschaft halten und einen Handelsboykott gegen Byzanz beschließen.

Nun konnte es den Byzantinern reichlich egal sein, ob die vergleichsweise unzivilisierten Franken mit ihnen handeln wollten oder nicht. Aber der Zangengriff von Ost und West war ihnen nicht gleichgültig. In heftiger Geheimdiplomatie wurden daraufhin diverse weitere Bündnisse geschlossen: Das spanische Emirat verbündete sich 768 mit Byzanz und dem norditalienischen Königreich Lombardei gegen Araber und Franken, der Papst wiederum versicherte dem Kalifen, er werde bei einem Angriff Bagdads auf Byzanz aufseiten des Islams gegen die oströmischen Christen kämpfen – unter der Voraussetzung, dass Bagdad auch ihm ausreichend Militärhilfe leiste.

Dass es 768 nicht zum Angriff der Franken auf Spanien kam, lag wohl vor allem daran, dass Pippin in diesem Jahr starb. 777 überfiel sein Sohn und Nachfolger Karl, später der Große genannt, Spanien überstürzt und unkoordiniert und unterlag mit Pauken und Trompeten – das Rolandslied ist bis heute Beleg für diese Niederlage des fränkischen Heeres. Wahrscheinlich erfuhr Karl erst kurz vorher von dem Geheimvertrag, den sein Vater mit Bagdad abgeschlossen hatte, und ließ sich von der Aussicht auf reiche Beute blenden. Bei einem wesentlich besser vorbereiteten Einmarsch 795 entriss er den Muslimen den ersten Streifen Nordspaniens.

In den folgenden Jahren verdichteten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Kalifen und dem fränkischen Herrscher. Karl eröffnete eine ständige Vertretung in Bagdad, und Harun al-Raschid (also eigentlich Dschafar, der Barmekide) entsandte wiederholt Delegationen zur Kaiserpfalz in Aachen. Das sensationellste Gastgeschenk, das sie mitbrachten, war 800 ein leibhaftiger indischer Elefant namens Abul Abbas, an dem Karl nach anfänglicher Begeisterung schnell die Lust verlor. Er schob den Elefanten ins Kloster Lippenheim ab, wo er 810 das Zeitliche segnete. Des Kalifen Begeisterung über ein Bündnis mit dem Reich Karls des Großen war in der Zwischenzeit jedoch ebenso abgekühlt wie die Karls über den Elefanten: Erst hatte der Franke Beziehungen zur byzantinischen Kaiserin Irene geknüpft, dann sich vom Papst zum Kaiser krönen lassen – und alles, ohne Bagdad vorher zu konsultieren. Die diplomatischen Beziehungen schliefen ein, und erst in der Zeit der Kreuzzüge kamen Mitteleuropa und der Nahe Osten wieder in engeren Kontakt.

Der Islam als Religion der Toleranz

Die Araber waren nicht der einzige nomadische Volksstamm, der auf Eroberungszüge ging. Verschiedene Germanenstämme hatten es vorher getan, die Hunnen ebenfalls, die Wikinger und die Ungarn nach ihnen. Deren Kriegszüge gingen vor allem als furchtbare, aber vergängliche Sturmwinde in die Geschichte ein. Wer wie die Hunnen nur auf Beute aus ist, kann Strukturen zerstören, jedoch keine neuen aufbauen; wer dagegen, wie die Araber, eine Religion mit dem Schwert verbreiten will, ist darauf angewiesen, dass das Leben nach seinem Abzug weitergeht. So war der fulminante Siegeszug, in dem die Araber halb Asien und ganz Nordafrika überrannten, von Anfang an darauf angelegt, fruchtbaren Boden statt verbrannter Erde zu hinterlassen. Dass sich aus diesen Eroberungskriegen heraus jedoch tatsächlich das wissenschaftlich fruchtbarste und ökonomisch fortschrittlichste Reich seiner Zeit entwickelte, verdankt sich einer Tugend, die wir aus heutiger Sicht gerade bei dieser Religion am wenigsten vermuten würden: der Toleranz.

Die islamischen Eroberer ließen in ihrem Machtbereich jeden nach seiner Fasson selig werden. Sie waren nicht einmal richtig glücklich, wenn die Unterworfenen zum Islam konvertierten. Aus einem ganz einfachen Grund: Rechtgläubige mussten weniger Steuern zahlen. Dhimmi, die Ungläubigensteuer, war eine der ergiebigsten Finanzquellen der muslimischen Staaten. Ohnehin empfahl der Religionsstifter Mohammed im Koran, die »Schriftbesitzer«, also die Anhänger der anderen monotheistischen Religionen Christentum und Judentum, milde zu behandeln. In Kombination führte dies letztendlich dazu, dass die arabisch dominierten Staaten während unseres zu Recht finster genannten Mittelalters eine Epoche wirtschaftlicher und kultureller Blüte genossen.

Den größten Beitrag zur Wirtschaftsförderung leisteten die islamischen Herrscher dadurch, dass sie für Planbarkeit und Investitionssicherheit sorgten. Mochten sich auch die Kalifen und Emire im Kampf um den Thron immer wieder gegenseitig umbringen, auf das Gesellschaftsmodell des islamischen Reiches war Verlass. Große ökonomische Genialität der Kalifen oder ihrer Wesire war nicht vonnöten, um die Wirtschaft anzukurbeln: Den bedeutendsten Wohlstandssprung im Zweistromland erreichten die Kalifen, indem sie ab der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts die jahrtausendealten Bewässerungssysteme wieder instand setzten. Generationenlang waren sie vergessen und dem Verfall preisgegeben gewesen; die Bauern hatten die trockenen Flächen veröden lassen, denn »wo das Wasser zu Ende ist, da ist es auch mit dem Lande zu Ende«, sagt ein arabisches Sprichwort. Doch durch Reparatur und Ausbau der Kanäle wurde binnen weniger Jahrzehnte Mesopotamien wieder zu dem fruchtbaren Landstrich, der es schon unter den Sumerern, Babyloniern, Assyrern, Persern und Seleukiden war.

Der Rückfall in die Verwüstung ging 500 Jahre später noch schneller. 1257 marschierte Dschingis Khans Enkel Hulagu mit etwa 600 000 Mongolen ins Zweistromland. Sein Großvater hatte im Krieg gegen Bagdad die einzige Niederlage seines Lebens erlitten – das sollte Hulagu nicht passieren. Neben der weit überlegenen Streitmacht hatte er auch Ibn Alkami auf seiner Seite, den verräterischen Großwesir des Kalifen Mustasim. Nach einem Jahr mongolischer Besatzung war von den Bewässerungsanlagen im Land zwischen Euphrat und Tigris nichts mehr übrig. Und wenige Tage nach der Kapitulation Bagdads am 10. Februar 1258 erging es der Hauptstadt genauso. Fünf Jahre zuvor hatte man in Bagdad knapp 2 Millionen Einwohner registriert – im August 1258 zählten die Mongolen noch genau 972 Personen.

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