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An Nele, 20th October

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Hi Nele, vorige Woche hatte ich Dir einen Brief geschickt, weiß nicht, ob Du ihn erhalten hast. Aber ich muss Dir noch ein paar Dinge sagen, damit Du mich besser verstehst. Damit Du siehst, Du kannst mir vertrauen. Ich möchte auch, dass Du verstehst, was mit Berna und mir war, denn ich denke, sie hat nicht allzu gut über mich geredet. Sieh es bitte auch aus meiner Sicht. Für uns Afrikaner ist vieles anders als für M’sungus, sehr vieles! Du warst ja auch ein paarmal mit Dickie hier, Du hast dieses Land gesehen, hast gesehen, wie wir leben. Aber ich weiß nicht, ob Du auch unsere Geschichte kennst – ich meine jetzt die von unserer Familie, nicht die aus den Büchern – ob Dick Dir was davon erzählt hat. Und ich dachte, während ich auf Deine Antwort und die Papiere warte, kann ich meine Geschichte ja mal aufschreiben, dann hab ich wenigstens was zu tun. Nämlich, das Rumhängen ohne Arbeit, das macht mich fertig, das ist das Schlimmste, und ich kenne es zu gut! Und die Flasche ist jeden Moment greifbar, vor allem, wenn du Langeweile hast. Du weißt ja, dass Mum in ihrem Haus den Kiosk hat. Ich will den Alkohol nicht, und ich hoffe, dass ich mich irgendwie halten kann bis zur Ausreise.

Hör mich an, Nele, meine Schwägerin, Du gehörst doch zu unserer Familie, wenn Du auch nicht mehr mit Dick zusammen bist. Vielleicht kommt er ja wieder auf die Beine und versöhnt sich mit Dir. Das wäre gut. Ich fang einfach mal an, okay? Ich muss auf Englisch schreiben, auf deutsch geht es nicht so gut. Ist für Dich ja kein Problem, oder?

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