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4. Ware Schönheit mit Preis


»Eine schöne, blinde Seherin bist du.« Sie wünschte sich, ihre Begabung nicht unterdrückt zu haben. Diese Menschen würden noch leben, wenn sie es vorzeitig hätte kommen sehen. Sie schwor sich, niemals wieder zu bekämpfen, was sie selbst war. Sobald sie ihr Talent nutzen konnte, würde sie etwas unternehmen, damit sie nicht noch einmal in die Lage käme, es zu verleugnen. Gleichzeitig hoffte sie inständig, die Gabe brach nicht aus, bevor Ella sie besser steuern konnte. Die Gerüchte über die Praktiken, die der Rat bei Gläubigen anwendete, um ihnen Gehorsam aufzuzwingen, malten ein grauenhaftes Bild von dem, was ihr dann blühte.

Es klopfte. Ragin öffnete die Tür, ohne ihre Antwort abzuwarten. Sein besorgtes Gesicht dämpfte ihren Ärger darüber, sie schluckte ihre Bemerkung herunter.

»Du darfst das Gelände nicht verlassen. Du weißt ja, was passiert ist?!« Er wartete ihr Nicken ab, ehe er fortfuhr: »Auf Geheiß des Zentralen Rates wird eine Schutztruppe für das Anwesen abgestellt. Ich habe sogar gehört, wie jemand etwas von einem geplanten Anschlag sagte, doch bis jetzt gehe ich davon aus, dass es sich dabei nur um ein Gerücht handelt.«

»Ist gut, ich hatte in der nächsten Zeit keine größere Reise geplant.« Sie lächelte ihn an. Ihr Onkel zog die Stirn in Falten und warf ihr einen strengen Blick zu. »Es ist mir damit ernst, Ella.«

»Schon gut, ich weiß«, murmelte sie beschwichtigend. Er wollte die Tür wieder schließen, öffnete sie noch einmal und sagte, als wäre es ihm gerade erst in den Sinn gekommen: »Der Bruder von Grents Schwiegersohn ist eingetroffen. Er hat großen Einfluss beim Zentralen Rat, ein Inquisitor. Ich werde dich ihm vorstellen.«

Entgeistert starrte sie ihren Onkel an – der nahm sie gar nicht wahr und ging. Ella blieb mit dem Gefühl zurück, sein letzter Satz wäre der eigentliche Grund für sein Auftauchen gewesen. Das durfte einfach nicht sein, er wollte sie verkuppeln mit einem Inquisitor des Zentralen Rates. Sie verharrte eine Weile bewegungsunfähig und starrte noch immer auf die geschlossene Tür. Sie wusste nicht, was von beidem sie schlimmer finden sollte: Wie dreist ihr Onkel sie loswerden wollte oder wen er sich dafür ausgesucht hatte. Sie erwog kurz ihre Zukunftsaussichten, wenn sie einfach weglaufen würde, entschloss sich jedoch, abzuwarten. Vielleicht ließ ihr Onkel mit sich reden.

Ella überlegte sich schnell ein paar Worte, von denen sie dachte, sie könnten für Ragin in diesem Belang relevant sein und beeilte sich, nach unten zu gelangen. Das Problem musste sie gleich aus der Welt schaffen. Am Fuß der Treppe vernahm sie laute Stimmen aus Grents Arbeitszimmer.

Sie blieb stehen.

»Deine Anschuldigung entbehrt jeglicher Beweise«, tönte eine höhnische Stimme. Ein Mann mit cáelánischem Dialekt antwortete:

»Das macht sie nicht weniger wahr.«

»Ist das deine offizielle Meinung, Vanadis?«, fragte die erste Stimme herausfordernd.

»Das ist meine Meinung, doch du hast zugesagt, dass diese Unterredung inoffiziell bleibt«, entgegnete der Angesprochene in einem Tonfall, der wohl besänftigend wirken sollte, seine Bestimmung allerdings vollkommen verfehlte.

»Du stellst dich also hinter diesen Wilden«, zischte ihn der Mann jetzt mit unverhohlenem Zorn an.

»Deine Reaktion zeigt nur, wie nah ich mit meiner Vermutung der Wahrheit gekommen bin, falls du überhaupt noch weißt, was das ist.« Diese Stimme identifizierte sie eindeutig als Llews, obwohl seine unterdrückte Wut sie härter als gewöhnlich klingen ließ. Er sprach leiser als die anderen beiden, es war deutlich heraus zu hören, wie viel Selbstbeherrschung ihm das abzwang.

»Llew, mein Lieber«, säuselte der erste Mann mit lockendem Ton, wie dem einer Hure, die um einen höheren Preis feilscht. »Wiederhole deine Vermutung noch einmal offiziell und du riskierst einen Krieg zwischen Duria und den Nord-Arealen. Und wenn Vanadis ebenfalls auf seiner Meinung besteht, dann zwischen uns und ganz Cáelán-Ait.« Ella spürte deutlich die Befriedigung des Fremden über seine gelungene Provokation, die prahlerisch über den Worten schwebte. Ihr stockte der Atem. Krieg?

»Das reicht jetzt«, rief Grent mit seinem affektierten Tonfall. »Die Unterredung ist beendet. Für solch einen Schritt besteht zu diesem Zeitpunkt noch kein Grund.« Vor Ellas geistigem Auge formte sich augenblicklich das Bild von Grent, der gönnerhaft da stand, zu seiner vollen Größe aufgerichtet und mit geballter Arroganz bewaffnet. Dieses Ekel genoss es, sich als Herr über Krieg und Frieden aufzuspielen. Ihr Magen krampfte sich zusammen.

Lautes Schaben von Stuhlbeinen über Steinboden kündigte ihr die Auflösung der Versammlung an. Automatisch rückte sie ein Stück näher zur Wand. Sie hoffte, wer auch immer jetzt alles diesen Raum verließ, würde durch den Flur und nicht über die Treppe gehen. Stimmengemurmel und Schritte wurden leiser.

Gerade nahm sie die letzten beiden Stufen, als die Tür des Arbeitszimmers zuschlug und Llew um die Ecke bog. Durch die wutverspannten Muskeln wirkten seine symmetrischen Gesichtszüge viel kantiger als sonst. In seinen Augen lag ein bedrohliches Glitzern. Er verzog die Lippen, als wollte er eine Bemerkung machen, überlegte es sich noch einmal und polterte an ihr vorbei die Treppe hinauf. Geistesabwesend registrierte Ella seine überaus muskulösen Beine. Schnelles Treppensteigen in Kombination mit Rehlederhosen und einer ausgesprochen schönen Rückansicht ließen sie für einen Moment vergessen, wie wenig sie sich für Hintern interessierte.

Neugierig, mit wem er und Vanadis gestritten hatten, öffnete sie die Tür zum Arbeitszimmer nach dem Anklopfen, ohne abzuwarten. Grent stand mit einem Mann, den Ella nicht kannte an einem klobigen Mahagoni-Schreibtisch, der durch Grents imposante Statur geradezu mickrig wirkte. Der andere Mann, schlank, blond und fast so groß wie sein Gegenüber, wandte sich ihr gelassen zu. Seine tadellose Haltung nebst übertrieben gerade gezogenem Scheitel, erinnerten Ella an Grents Schwiegersohn. Zweifelsfrei der Inquisitor.

»Ich suche Ragin«, murmelte sie eilig.

Grents Antwort folgte im Befehlston:

»Terrasse! Tür zu!«

»Prima, ich liebe klare Anweisungen«, witzelte sie säuerlich, »Höflichkeiten wird hier ohnehin viel zu viel Bedeutung beigemessen.«

Grent stierte sie wutentbrannt an. Der Blonde hatte sich nach dem Streit wieder unter Kontrolle. Er lächelte liebenswürdig, ohne den geringsten Ausdruck von Animosität. Sie schloss die Tür und lief Richtung Terrasse.

Ragin saß mit einem durischen Offizier auf einer Steinbank und unterhielt sich. Sie entschuldigte sich für die Unterbrechung und bat um ein Gespräch. Nachdem sich der Offizier höflich zurückgezogen hatte, brachte sie vor, was sie sich vorher zurechtgelegt hatte. Ragin war ihren Ausführungen geistig nicht gefolgt oder es war ihm gleichgültig. »Es ist beschlossene Sache«, sagte er, nachdem er alles Mögliche aufgezählt hatte, was ihn angeblich dazu veranlasst hatte.

»Natürlich ist es das«, fauchte Ella gekränkt zurück. »Das ist es schon, seit du mich in den Konvent abgeschoben hast, nicht wahr?«

»Irgendeine Lösung musste ich mir für deine Zukunft überlegen«, antwortete ihr Onkel desinteressiert.

»Lösung«, echote sie aufgebracht. »So, dann muss ich dich davon in Kenntnis setzen, dass ich diese Lösung nicht akzeptiere.« Sie wollte aufstehen und gehen. Schließlich war alles gesagt. Anscheinend ließ es ihn völlig kalt, wie laut sie hier mitten auf der Terrasse mit ihm stritt.

»Ich werde dich ihm heute vorstellen.« Sein geschäftsmäßiger Tonfall versetzte Ella noch mehr in Rage.

»Das wirst du auf keinen Fall tun. Du hast mich nicht verstanden. Ich werde nicht heiraten. Diesen Schwachsinn hast du dir sicher zusammen mit Grent ausgedacht. Vergiss es!« Ihre Stimme glich inzwischen einem heiseren Zischen, nicht zuletzt deswegen, da ihr Onkel nicht nur ihren Protest, sondern auch ihre Lautstärke völlig ungeniert überging.

»Ehrlich gesagt, der Beschluss steht tatsächlich seit dem Konvent und Grent hat den passenden Kandidaten gefunden.«

Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, Ragins Gleichmut ihren Gefühlen gegenüber traf sie trotz ihrer Distanz zu ihm. Er war diesem Widerling hörig. Warum? Malte er sich durch seine freundschaftliche Verbindung zu Grent Vorteile aus?

»Zum Glück bin ich diejenige, die Ja sagen muss, falls der Zentrale Rat das nicht inzwischen auch schon geändert hat«, entgegnete sie schnippisch.

»Schhhhh, Ella, bist du wahnsinnig?« Ihr Onkel zog sie schockiert die Stufen Richtung Garten hinunter und sah sich gehetzt um. »Du solltest so etwas hier wirklich nicht sagen – die Lage ist sehr angespannt, und wenn das ein Ratsloyalist hört, stehst du ganz schnell vor einem Inquisitor.«

»Ach?« Zu ihrer Wut gesellte sich ungebremster Sarkasmus. »Vor einem Inquisitor, also? Wolltest du mich nicht gerade noch mit einem verkuppeln?«

»Ja«, sagte er etwas sanfter, »damit du sicher bist, gleich wie sich die politische Lage weiter entwickelt.« Einen Augenblick überlegte sie, ob er das ernst meinen konnte. Doch sie wusste, es war ein gezielter Versuch, ihr Einverständnis zu erschleichen.

»Allein für diese Bemerkung wird wohl kaum jemand einen Inquisitor bemühen. Sag mir Bescheid, wenn es so weit ist. Dann überlege ich es mir vielleicht noch mal.«

Sie betrachtete das Gespräch damit als beendet. Ragin anscheinend ebenfalls, denn er ließ sie dieses Mal gehen.

Sie wollte einen langen Spaziergang durch den Garten machen, um sich zu beruhigen. Hinter einer Reihe Scheinzypressen, die den Fuß der Terrasse säumten, stand sie plötzlich Vanadis gegenüber.

»Guten Abend.«, sagte sie höflich und blickte ihm im Vorbeigehen in die Augen, um zu sehen, ob er mitgehört hatte. Der tiefgraue, ausgeprägte Rand seiner Iris fesselte unerwartet ihre Aufmerksamkeit für einen Moment.

Statt den Gruß zu erwidern, sagte er: »Die Lage ist schlimmer, als du denkst, jemand wie du sollte wirklich vorsichtiger sein.«

»Guten Abend zu wünschen, erschien mir nicht besonders unvorsichtig«, konterte sie mechanisch. Er lächelte sie an, es war ein warmes, freundliches Lächeln. Ella mochte seine vielen Lachfältchen, die dabei zum Vorschein kamen.

»Guten Abend«, sagte er und ging. Er hatte also mitgehört, sie schüttelte den Kopf. Er hatte nicht nur mitgehört, Llew musste ihm von dem Ritual im Garten erzählt haben. Dabei hatte der Cáeláne ihr versprochen, sie nicht zu verraten. Der Ärger und die Anspannung ließen sich für Ella nur noch durch einen lauten, äußerst unmanierlichen Fluch dämpfen. Was bei allen Geistern, war denn hier im Gange? Es gab nur eins, das sie mehr hasste als Intrigen und das waren politische Intrigen. Sie war weder damit vertraut, noch wollte sie es werden. Doch langsam dämmerte selbst Ella, dass sie diesmal involviert und dass alles erst der Anfang war. Musste sie sich ernsthafte Sorgen machen? Und auf was für einer Mission waren diese Cáelánen? Sie wollte Llew zur Rede stellen und beschloss ihn zu suchen – nach dem dringend benötigten Spaziergang.

Leider erwies sich jeder einzelne Schritt für sie als untrennbar damit verbunden, über die Ereignisse nachzugrübeln. Sie war eine gebürtige Seherin, waren das nicht die Personen, die den Überblick behalten sollten? Sie tappte hier völlig im Dunkeln und ließ sich in Dinge verwickeln, die sie per Definition hätte voraussehen müssen. Eine Steigerung ihrer Dummheiten konnte es in diesen Tagen nicht mehr geben. Abrupt bremste ein unerwartetes Geräusch ihren Gedanken wie ihre Schritte. In einiger Entfernung versperrte ein wildes Geflecht aus Weinlaub die Sicht auf dessen Ursprung. Ella vermutete ihn in der Laube dahinter. Vorsichtig ging sie näher, langsam musste sie mit allem rechnen. Sie stockte, was wenn es tatsächlich einen Anschlag geben sollte und sie hier alleine den Anstiftern gegenüber stand? Angestrengt keine Laute zu verursachen, setzte sie ihre Füße. Sie wollte sichergehen, nicht selbst in Gefahr zu sein. Ihr Leben zu riskieren, um einen Anschlag auf Grents Gäste zu verhindern, war im Grunde nicht ihr Ansinnen. Unversehens ballte sich die gesammelte Aufregung zu einem angstvollen Knoten. Vielleicht sollte sie verschwinden, bevor sie jemand bemerkte.

War das nicht Llews dunkler Haarschopf, den sie für einen Moment zu sehen glaubte? Ihre Neugier gewann die Oberhand. Mit einigen raschen Schritten umrundete sie eine Steinsäule, die ihr zusätzlich die Sicht versperrte. Verdutzt blieb sie stehen, als sie deutlich das leise Stöhnen einer Frau vernahm. Ella sah zur Laube hinüber. Von ihrer Position aus hatte sie durch eine Lücke im sattgrünen Blattgewirr einen einwandfreien Blick auf Llews nackte Brust. Sie schluckte. Hier hatte er sich also versteckt. Der Beweis: Alles war steigerungsfähig, selbst ihre Dummheiten.

Mit einer fließenden Bewegung drängte sich ein zweiter Körper in ihr Blickfeld und sie erkannte unverhofft, wie ausgesprochen weiblich Ferun nicht nur scheinbar, sondern auch augenscheinlich proportioniert war. Der Mann, der diese Tatsache gerade sichtlich genoss, schob mit seiner Hand den Schleier aus Bronze über die Schulter des Mädchens zurück, den die tief stehende Nachmittagssonne aus seinem Haar gezaubert hatte.

Ella starrte fasziniert auf die Szene. Gleichzeitig mit der Erkenntnis, dass ihr Kiefer nach unten geklappt war, wurde ihr bewusst, ein weiteres Mal zur falschen Zeit am falschen Ort aufgelaufen zu sein. In diesem Moment senkte Llew den Kopf, um seine Lippen um etwas zu schließen, das glücklicherweise für Ella im Verborgenen blieb. Ferun bog genießerisch den Rücken durch, um sich Llew entgegenzudrängen. Die Angewurzelte wiederholte inzwischen die Worte verschwinde endlich innerlich wie ein Mantra, doch konnte sich nicht rühren. Mit den Augen folgte sie Llews Hand, die erst sanft über Feruns Haar wanderte und es dann spielerisch zerwühlte. Er küsste sie jetzt auf den Mund und zog sie dichter an sich heran. Die Hand, an der Ellas Augen hingen, packte zu und zog mit einem Ruck den Kopf des Mädchens in den Nacken. Oh nein, nicht hierher sehen!, durchzuckte es Ella. Gemessen an den Funktionsstörungen, die ihr Leben zurzeit durchlitt, arbeitete ihr vegetatives System erschreckend fehlerfrei. In weniger als einem Lidschlag war sie tiefrot angelaufen. So wie ihre Haut brannte, war ihr Gesicht nicht das einzige Entflammte. Llew blickte über Feruns Schulter hinweg direkt in Ellas Augen.

In ihrem Kopf hallte es rhythmisch: Verschwinde endlich! Sie machte einen hilflosen Schritt, die Säule, gegen die sie schmerzhaft prallte, versperrte ihr den Rückzug. Llews grüne Augen verengten sich kaum merklich, ein Mundwinkel zuckte für ein belustigtes Lächeln zur Seite. Zum Henker! Lachte er sie etwa aus?

Übergangslos widmete er sich wieder seinem Werk, das Mädchen quittierte ihm diese Zuwendung mit einem leisen Geräusch, welches Ella ohne weiteres Zögern zur Flucht nutzte.


Den Rest des Tages verschanzte sie sich in ihrem Zimmer. Erst spät am Abend wurde sie in ihrer Agonie unterbrochen. Ella hörte seit einer Weile Musik und lautes Lachen aus dem Salon. Sie öffnete ihre Zimmertür und wartete, bis eine der Mägde den Gang entlang kam, die sie aufklären konnte, was unten geschah. Insgeheim betete Ella, nicht ausgerechnet Ferun zu begegnen. Von ihr aufgeklärt zu werden, wollte sie tunlichst vermeiden.

Es war nicht Ferun, obwohl Ella das bei ihrem derzeitigen Glück geradezu erwartet hatte. Die Frau erzählte ihr aufgeregt, wegen eines vermuteten Anschlags wäre die Versammlung ausgesetzt worden und diese Nacht würde mit Hochdruck nach den Verantwortlichen von Rieg gesucht. Was bei dieser Lage zu der Festivität im Salon geführt hatte, konnte sie nicht erklären, schulterzuckend fügte sie an, gemeinsam im Salon fühlten sich die Gäste sicherer.

Nach einigen weiteren Stunden, es musste fast Mitternacht sein, entschied Ella, hinunter zu gehen. Sie wollte herausfinden, wie hoch der Wahrheitsgehalt dieses Gerüchtes war. Als sie die große Treppe über der Eingangshalle erreichte, wurde sie von den Ausmaßen, die das Ganze angenommen hatte, fast erschlagen. Der große Salon, der gesamte Eingangsbereich, ein Teil des Hofes, sowie die Terrasse waren angefüllt mit Menschen. Das mussten nahezu alle Familien der umliegenden Höfe sein und ein paar Vertreter aus der nächsten Stadt. Zusammen mit den Arealvorstehern, Grent, den vier anwesenden Zentralratsmitgliedern und dem Inquisitor war das Ganze für einen Anschlag ein ansehnlicher Haufen. Sie überlegte, ob der Attentäter sich die Mühe machen würde, einzelne Personen gezielt zu töten, oder ob er gleich mit einem Feuerball der Dekadenz ein Ende bereiten würde.

Sie starrte vom oberen Treppenabsatz auf die Meute. Unter dem Treppenbogen hatten es sich ein paar Spielleute bequem gemacht, ebenso wie im Salon wurde hier getanzt. Dazwischen liefen Hausangestellte emsig mit Tabletts voller Häppchen herum. Staunend wanderte ihr Blick zwischen den vielen schwatzenden Mündern und randvoll gefüllten Gläsern umher. So sah also der Vorabend eines Krieges aus? Denn darauf würde es hinauslaufen, das war inzwischen auch für die blinde Seherin klar zu erkennen. Sie hatte nur keine Ahnung, ob sie hier von Tagen oder Monaten ausgehen sollte. Langsam bahnte sie sich ihren Weg zum Salon.

»Die Cáelánen sind eindeutig verantwortlich für die Plünderungen«, hörte sie einen durischen Soldaten.

»Schhhh!«, machte ein rundlicher Mann in mittleren Jahren, der neben dem Soldaten an einem der Stehtische lehnte. »Es sind einige Cáelánen anwesend wie auch der Botschafter.«

»Wenn du mich fragst, sind nicht die Grenzland-Cáelánen schuld, sondern diese Wilden aus den Nord-Arealen«, versuchte der junge Soldat eifrig, seine These zu komplettieren.

»Und was für einen Grund sollten die haben?« Diese durchaus berechtigte Frage wurde von einer hübschen Frau mit hellblonden Zöpfen und blauem Kleid gestellt, die sich mit einem leeren Glas bewaffnet zu dem Tisch getraut hatte, auf dem mehrere Flaschen standen.

»Es gibt Gerede, dass die Abwehr der Plünderer vorgeschoben wird, um den Bewohnern die Anwesenheit der Truppen schmackhaft zu machen.« Der Soldat griff hilfsbereit zu einer der Flaschen und einer noch gewagteren These, in der Hoffnung ihr zu gefallen. Der rundliche Herr ergänzte zu dessen Verdruss die Meinung der Frau im blauen Kleid: »Bisher konnten keine Truppen im Grenzland stationiert werden. Cáelán-Ait hat damals offiziell zugestimmt, die Religion zu verbieten. Im Gegenzug durfte es seine Selbstverwaltung behalten. Mit dieser Zusage war die Ausweitung eines Krieges auf die Nord-Areale verhindert worden. Das Grenzland stellt seitdem eine Art Grauzone der verschiedenen Gesetze dar. Genau das ist ein Problem. Dort herrschte nie eine klare Ordnung.«

Ella durchquerte weiter den Salon, am Durchgang zur Terrasse fiel ihr der übertrieben gerade Scheitel eines blonden Mannes auf. Der Mann erwiderte ihren Blick und lächelte sie, über die Köpfe seiner Gesprächspartner hinweg, an. Das musste der Mann aus Grents Arbeitszimmer, der Inquisitor, sein. Ihn kennenzulernen, konnte nicht schaden, und irgendwie mochte sie die selbstbewusste Ausstrahlung. Sicher war es besser zu wissen, mit wem sie es zu tun hatte, falls Ragin sie wieder mit seinen Heiratsplänen nervte. Vielleicht konnte sie ihn einfach bitten, ihren Onkel von dieser Idee abzubringen, ohne Bräutigam würde es ihm die Sache zumindest erst einmal erschweren.

Gerade als sie zu ihm hinüber gehen wollte, wurde sie am Handgelenk gepackt und auf die Tanzfläche gezogen.

»Möchtest du tanzen?« Die Frage erschien ihr unter den gegebenen Umständen reichlich überflüssig. Sie wollte zum Protest ansetzen, Llew war schneller. »Doch du willst!«, zischte er in ihr Ohr und versetzte ihrem Arm einen Ruck, sodass sie ihm gegenüberstand.

Seltsam, selbst mit diesem drohenden Unterton mochte sie seine Stimme.

Er wartete einen Takt ab, dann griff er nach ihrer anderen Hand und wollte Ella etwas näher an sich heranziehen. Sie stemmte sich mit ihrem Gewicht dagegen, ließ jedoch zu, dass sie sich den Tanzenden anschlossen.

»Was hast du mit Rodrik zu schaffen?«, fragte er, sobald sie sich eingereiht hatten.

»Nichts, ich kenne niemanden, der so heißt.«

Llew musste sie für eine Drehung loslassen. Verwirrt über diese Frage, dachte sie nicht mehr daran, zu entwischen. Während der folgenden vier Schritte versuchte sie, irgendeine Gefühlsregung in seinem Gesicht zu entdecken, die ihr Aufschluss geben konnte, wie ihre Aussichten auf ein vernünftiges Gespräch standen. Seine Frage war ihm ziemlich schroff über die Lippen gekommen. Jetzt konnte Ella nichts als ausdruckslose Höflichkeit in seinen Zügen erkennen.

Drehung, Verbeugung, vier Schritte. Sie reichte ihm erneut die Hand, mit einer geschickten Bewegung zog er sie an sich. Verblüfft leistete sie dieses Mal keinen Widerstand, das gehörte eindeutig nicht zur Schrittfolge. Sie folgte seiner überzeugenden Führung durch ein paar weitere Schritte und Drehungen, denen sie sich fasziniert ergab. Ehe sie auf irgendeine Weise reagieren konnte, standen sie im Flur hinter einer kleinen Seitentür des Salons. Es war also nicht seine Absicht gewesen, mit ihr zu tanzen. Natürlich nicht. Er wollte bloß unauffällig mit ihr verschwinden, ohne eine Szene von ihr befürchten zu müssen. Geistig schalt sie sich für diese weitere Naivität.

Mit einer Hand wies er auf eine Tür ein Stück den Gang hinunter. Da ihre Meinung dazu anscheinend irrelevant war, folgte sie seiner Aufforderung unter Vorbehalt. Der Geruch von Lauge stach ihr in die Nase, daher vermutete sie, es handle sich um eine Waschküche. Llew griff eine Fackel aus der Wandhalterung im Flur und schloss hinter sich die Tür. Das flackernde Licht erhellte nur einen Teil des großen, zu dieser späten Stunde ungenutzten Raumes. Er befestigte die Fackel. Ein grünes Augenpaar mit schwungvollen, langen Wimpern heftete sich auf Ella.

»Rodrik«, wiederholte der große Cáeláne gedehnt, um den Faden seines Verhörs wieder aufzunehmen. Er lehnte sich betont lässig gegen den Türrahmen. Damit blockierte er Ella den einzigen Fluchtweg.

»Hm – ich weiß wirklich nicht«, setzte sie an und bemerkte, wie ausgetrocknet ihr Mund sich plötzlich anfühlte.

»Ja, doch – Ella Arglos«, unterbrach er sie spottend und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie befand sich wohl nicht unmittelbar in Gefahr, falls von diesem Fremden überhaupt eine Bedrohung für sie ausging. Sie überlegte kurz: »Oh, der Inquisitor heißt also Rodrik«, murmelte sie schließlich. Er neigte sich ihr langsam zu, Ella verfolgte erschrocken sein Mienenspiel, das nun alles andere als ausdruckslos war. Sein Gesicht dicht vor dem ihren, wartete er ab. Ella beherrschte sich, nicht rückwärts vor ihm zu fliehen. Jeder einzelne Muskel wirkte angespannt, in seinen Augen lag dieser bedrohliche Glanz, den sie schon einmal gesehen hatte. Sie bereitete sich innerlich auf ein explosionsartiges Dröhnen seiner Worte vor, umso mehr musste sie sich anstrengen, ihn zu verstehen, dermaßen leise wie er sprach: »Hör auf, die Ahnungslose zu spielen.«

Sie verengte die Augen und nahm ihren ganzen Mut zusammen. Dieser undurchsichtige Barbar würde sie nicht einfach einschüchtern.

»Sonst? Solltest du mich nicht noch über die Konsequenzen aufklären?«

Seine Bewegung folgte übergangslos, sie sah seine Hand nicht kommen. Mit erschreckender Brutalität presste er sie auf Ellas Hals, bis ihr Puls, dessen aufgeregte Schläge sie darunter spürte, schmerzhaft in ihrem Kopf nachhallte. Diese Variante wirkte um einiges effektiver als die verbale Ausführung.

»Mein Onkel will, dass ich ihn heirate, doch wir wurden uns noch nicht einmal vorgestellt«, brachte sie erstickt heraus. Sie nahm sich fest vor, bei Gelegenheit ihre Definition von Gefahr zu überdenken.

Llew ließ los.

»Warum verfolgst du mich dann?«

»Was?« Ihre Stimme klang fast schrill. »Du bist hier derjenige, der ständig überall auftaucht!«, fauchte sie wütend. »Ich finde, du solltest mir mal einige Dinge erklären und nicht umgekehrt!«

Seine Handbewegung deutete einen abrupten Anfall starker Kopfschmerzen an, er lehnte sich wieder an die Wand zurück.

»Hast du eigentlich den Hauch einer Ahnung, was hier vor sich geht, Ella?«

»Hast du mich hierher entführt, um mich zu beleidigen?« Sie verstand überhaupt nichts mehr. Ihre Gefühle wechselten in verwirrendem Tempo von Angst über Wut zu Erstaunen.

»Um herauszufinden, was du weißt, aber –«, er schmunzelte leicht und zuckte mit seinen kräftigen Schultern, »das ist ja nicht viel. Und deinen Onkel scheinst du auch nicht besonders gut zu kennen. Hast du das letzte Jahrzehnt verschlafen?«

»Soll das etwa witzig sein?« Ihre dunklen Augen funkelten ihn gereizt an, doch beruhigte sie sich schnell. Llew konnte nicht wissen, welchem inneren Schwelbrand Ellas er damit Sauerstoff zuführte. Resigniert gab sie zu:

»Ich war im Kloster.«

Llew hob die Brauen, seine Mundwinkel zuckten verdächtig und verbreiterten sich zu einem Grinsen.

»Nein, Voyeurismus gehört deshalb nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen!«

Sein Lachen war absolut entwaffnend, Ellas schloss sich unwillkürlich an.

»Was ist mit meinem Onkel und Rodrik?«, fragte sie schließlich einigermaßen entspannt. Llew schüttelte den Kopf.

»Vielleicht ist es besser, wenn du nichts weißt.«

Das Aufflackern der Bilder von Llew und Ferun im Garten förderte einen vernachlässigten Gedanken in der jungen Frau zutage.

»Eine Sache weiß ich aber.« Sie setzte sich auf den Rand einer großen Steinwanne hinter ihr, legte den Kopf leicht schief und warf Llew durch ihre Wimpern hindurch einen gezierten Blick zu.

»Grent und du habt anscheinend die gleichen Ansprüche an eure Dienstboten.«

Ein argwöhnisches, grünes Blitzen traf sie aus seinen Augenwinkeln.

»Und was soll das jetzt bedeuten?«

»Nur, dass mir gestern Morgen vor Grents Schlafzimmer eure Lieblingsmagd mit hochrotem Kopf und aufgeknöpfter Bluse in die Arme gelaufen ist.«

Er machte einen Satz auf sie zu. Ella sprang hoch, um sich besser gegen einen erneuten Angriff wehren zu können. Nur schien er nicht wütend über ihre Indiskretion zu sein, eher besorgt.

»Du hast nicht vor, das jemandem zu erzählen, oder?«, fragte er zweifelnd. Ihr kam der Gedanke, Llew könnte das Mädchen wirklich mögen und ihre Wortwahl tat ihr leid. »Nein, entschuldige, das geht mich ja nichts an.« Sie wich seinem Blick aus.

»Ella, sieh mich an«, verlangte er. »Versprich mir, es niemandem zu sagen!«

Seine Nähe wirkte sich unvermittelt auf die Stabilität ihrer Beine aus.

»Bei Alsuns Mauern«, murmelte sie verlegen und warf ihm einen kurzen Blick zu, »ich verspreche es.«

Llew nickte knapp, verschwand aus der Tür, ließ Ella mit mehr neuen Fragen als Antworten und weichen Knien zurück.

Ihr Onkel war also in die Sache verwickelt. Unerfreulich war nur, keine einzige Vermutung zu haben, was diese Sache war. Die Tür der Waschküche fiel mit einem leisen Klicken zu. Unschlüssig stand Ella in dem kleinen Seitenflur.

»Du bist Ragins Nichte, nicht wahr?« Zusammen mit Rodriks Blick, der sie von oben herab traf, entpuppte sich seine Art aus der Nähe betrachtet, mehr als selbstgefällig anstelle von selbstbewusst. Der Schreck über sein plötzliches Erscheinen zuckte ihr durch die Lunge. Sie fühlte sich noch reichlich überfrachtet von dem vorherigen Erlebnis, ihre Atmung setzte flatternd wieder ein.

»Ja, ich bin Ella.«

Während sie in die gebieterischen Züge des Inquisitors sah, verwarf sie ihre nunmehr absurd erscheinende Idee, ihn zum Mitverschwörer gegen die Heiratspläne ihres Onkels zu machen.

»Ausgesprochen angenehm. Ich bin Rodrik, Inquisitor des Zentralen Rates.« Seine Augen tasteten ausgiebig Ellas körperliche Gegebenheiten ab.

In ihr regte sich daraufhin nicht nur Abscheu, sondern auch ein Verdacht: Er nahm an, sie habe ihren Verkauf bereits freudestrahlend unterzeichnet. Ella suchte krampfhaft nach einem unverfänglichen Thema, welches ihr etwas Zeit verschaffte. Sie musste einen Plan entwickeln, um ihn loszuwerden. Rodrik verstand indessen ihr Schweigen als Indiz für Befangenheit.

»Bitte verzeih meine direkte Art, aber ich bin es gewohnt, Dingen, die mich interessieren, schnell auf den Grund zu gehen.«

Erwartungsgemäß verlief die Geschichte für Ella bereits zu dem Zeitpunkt in die falsche Richtung. Sie versuchte, die Vorstellung abzuschütteln, eines dieser Dinge zu sein, die ihn interessierten.

Um wenigstens etwas Struktur in ihre Gedanken zu bringen, fixierte sie seinen überaus geraden Scheitel und fragte:

»Du wurdest sicher vom Zentralen Rat mit der Aufklärung des Brandes in Rieg beauftragt?« Dieses Thema war das einzige, was ihr einfiel und gleichzeitig einen Sinn ergab. Rodrik verzog seine Lippen zu einem nachsichtigen Lächeln. Ein Zeichen für Ella, dass er ihrem scheuen Wesen, von dem er überzeugt schien, ein gewisses Maß an Anziehungskraft zuschrieb.

»So ist es. Ich habe mir erlaubt, meine Befragungen hier in Grents Anwesen durchzuführen. Dann bin ich nicht gezwungen, jede Grenzlandfamilie einzeln aufsuchen.« Ohne Unterbrechung ruhte sein blasser Blick auf ihr. Abgesehen von ständig wachsender Nervosität, löste er in Ella die Assoziation eines lauernden Wolfes aus.

»Menschen neigen dazu, in ungezwungener Umgebung ihr Wissen ungehemmter preiszugeben.« Rodrik senkte leicht den Kopf, ohne seine Augen abzuwenden. Ella glaubte ihm nach dieser kleinen Geste der Verdeutlichung anstandslos, wie gut er sein Handwerk verstand.

»Ist an dem Gerücht über den Anschlag etwas Wahres?« Ihr musste dringend etwas einfallen, um das Gespräch und diese Hochzeit abzuwenden. Momentan glaubte sie, sich schleunigst Rodriks Gegenwart entziehen zu müssen, damit sie nicht sämtliche Jugendsünden unter seinem stechenden Blick gestand.

»Ach das?« Rodriks Stimme schlug einen amüsierten Ton an. »Nein. Du brauchst dich deswegen nicht zu sorgen, Schätzchen.«

Schätzchen? Ellas Innereien verhedderten sich zunehmend in ein undefinierbares Knäuel. Ihre Fluchtpläne rückten in den Vordergrund.

»Das Gerücht dient dazu, den Argwohn der Leute anzuheizen, damit die Informationen besser fließen«, breitete er bereitwillig seine Genialität vor ihr aus.

»Oh«, sagte sie nur und lächelte höflich.

Grent erschien am Ende des Flures. Er bat Rodrik, ihn zu begleiten. Um Haaresbreite hätte er Ella veranlasst, ihm dafür dankbar zu sein, seine überhebliche Manier bewahrte sie gerade noch davor.

Nachdem sie wieder alleine und im Salon war, genehmigte sie sich etwas Beerenwein. Sie versuchte, ihre Gedanken darauf zu lenken, wie sie Ragins Pläne für sie vereiteln konnte. Das vierte oder fünfte Glas beeinflusste maßgeblich ihre Konzentrationsfähigkeit. Da sie zuvor auch nichts Brauchbares zustande gebracht hatte, fühlte sie sich matt und ausgelaugt. Einige Stunden Ruhe würden ihr guttun, wahrscheinlich war es kurz vor Morgengrauen.

Sie wollte den Weg durch den Garten an Grents Arbeitszimmer vorbei nehmen, um möglichst jede weitere unangenehme Begegnung für diesen Abend zu unterbinden. Unterhalb der großen Terrasse war die Strecke kaum beleuchtet und zu Ellas Erleichterung menschenleer. Kurz vor der Tür zum Flur drangen ihr gedämpfte Stimmen entgegen. Resigniert beschleunigte sie ihre Schritte, es waren Llew und Ferun, die offenbar stritten. Vermutlich bin ich schuld, dachte sie. Llew war also doch eifersüchtig und stellte die fleißige Magd zur Rede. Bemüht, keine Geräusche zu machen, schlüpfte Ella durch die Tür. Sie wurde erleichtert langsamer, als diese hinter ihr ins Schloss fiel. Im Vorbeigehen bemerkte sie noch Grent und Rodrik, die sich im Arbeitszimmer unterhielten, damit komplettierte sich der Kreis der Menschen, denen sie ursprünglich mit der gewählten Route aus dem Weg hatte gehen wollen. Letzten Endes schaffte sie es, in ihr Zimmer zu gelangen, ohne bemerkt zu werden.


Candhun

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