Читать книгу Luki Luna - Didi Bleck - Страница 10
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Familienangelegenheiten
Eine knappe Stunde später hielten sie vor einem grünen Einfamilienhaus, das auf einer kleinen Anhöhe stand. Sie waren durch Siebenwald gefahren und Paula hatte Luki den Ort gezeigt. Viel gab es ja nicht zu sehen, die Kirche, den Kindergarten, die Grundschule, das Gemeindeamt und einen kleinen Lebensmittelladen.
»Früher hatten wir auch noch eine Bank und eine Post«, hatte Paula erzählt, »aber die wurden schon vor einiger Zeit geschlossen. Es zahlt sich nicht aus, wurde berichtet. Wenigstens haben wir dieses kleine Geschäft, aber wer weiß, wie lange noch.«
Dann waren sie noch ein wenig durch die Gegend gefahren, ein wenig bergauf, ein wenig bergab, und nun standen sie schwitzend vor diesem grünen Haus.
»Hier wohnt meine beste Freundin Leonie«, erklärte Paula. »Schauen wir mal, ob sie zu Hause ist.«
Sie stiegen von den Rädern und stellten sie auf die Ständer.
Gerade, als sie auf die Haustür zusteuerten, öffnete sich diese und ein schlankes, blondes Mädchen trat heraus.
»Hallo Leonie!«, rief Paula.
»Selber hallo!«, rief Leonie zurück.
Die Mädchen umarmten sich. Leonie war etwas größer als Paula und trug ihre Haare schulterlang.
»Und wer ist das?« Sie sah Luki fragend an.
»Er war auf einmal da.«
»Wie jetzt?«
Luki schaute Leonie an, entdeckte ganz viele Sommersprossen in ihrem Gesicht und fand sie auf Anhieb sympathisch.
»Paula hat recht, ich war auf einmal hier. Ich bin Luki Luna, gerade von Südtirol hierher gezogen. Wir sind die neuen Nachbarn der Silbersteine.«
»Silbersteine ist gut.« Leonie kicherte. »Ich heiße Gruber, das ist leider kein so toller Name wie Luna oder Silberstein. Heißt >luna< nicht Mond?«
»Ja, >luna< ist der Mond. Mein Vater ist ein echter Italiener, meine Mutter ist von hier.«
»Dann kannst du Italienisch?«
»Un poco - ein bisschen«, sagte Luki und grinste.
»Das ist wohl die Untertreibung des Jahres, natürlich kann er«, sagte Paula und puffte ihn in die Seite. »Aber jetzt sollten wir fahren, sonst kommen wir zu spät. Wir müssen nämlich noch Bücher schleppen«, fügte sie zu Leonie gewandt hinzu.
»Hä?«
»Die Spedition kommt bald mit unseren letzten Sachen«, erklärte Luki, »und da sind meine Bücher dabei. Paula hat sich freundlicherweise bereit erklärt, mir beim Hineintragen und Einsortieren zu helfen.«
»Da siehst du’s«, stöhnte Paula, »kaum krieg’ ich einen neuen Nachbarn, werde ich schon zum Arbeiten verdonnert.«
»Ach, du Arme«, spottete Leonie spaßhaft, »ich glaube, du wirst es überleben. Na, dann tschüss, ihr zwei, man sieht sich!«
»Ja klar, bis dann«, verabschiedete sich Luki.
Paula zwinkerte Leonie zu.
»Bis bald!« Sie drehte sich zu Luki um. »Wer ist Erster bei eurem Haus? Gilt’s?«
»Du hast so was von keine Chance!«
»Werden wir ja sehen.«
Die Kinder traten in die Pedale und erreichten nach einer knappen Viertelstunde ziemlich gleichzeitig, außer Atem und völlig verschwitzt ihr Ziel.
»Unentschieden, einverstanden?«, japste Paula.
»Klar doch«, keuchte Luki und hob die rechte Hand.
Sie klatschten sich ab.
»Ich komm dann später wieder rüber«, sagte Paula beim Wegfahren.
Luki stellte sich unter die Dusche und zog frische Sachen an. Anschließend ging er in die Küche und trank ein Glas Wasser.
Gabi kam herein. »Ah, du bist wieder da. Hast du ein bisschen was von unserer neuen Heimat gesehen?«
»Ja, habe ich. Wo ist Papa?«
»Er hat eine Besprechung in der Firma, aber er müsste eigentlich bald wieder da sein. Die Spedition ...« Sie wurde durch ein Hupen im Hof unterbrochen. »Das müssten sie sein.«
Sie gingen hinaus. Vor dem Haus stand ein großer weißer Lieferwagen. Der Fahrer stieg aus und grüßte.
»Wir bringen die letzten Sachen, Frau Luna«, sagte er.
Die Kartons wurden ausgeladen und im Hof aufgetürmt, danach fuhr der Lieferwagen fort.
Luki holte Sofia und Carina, und sie begannen, die Schachteln zu öffnen.
»Na Luki, wollte dir deine neue Freundin nicht helfen?«, fragte Sofia mit ein bisschen Spott in der Stimme. »Arbeit ist wohl nicht so ihres, oder?«
»Ja, meinst du?« Paula stand plötzlich neben ihnen. Keiner hatte sie kommen gehört. »Wenn ich was verspreche, halte ich es auch.«
»Hi du«, sagte Sofia und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter, »war nicht so gemeint. Ich finde es toll, dass du da bist.«
»Und ich erst«, freute sich Luki. »Schau, da sind die zwei Kartons mit meinen Büchern.«
Sie trugen sie in sein Zimmer und ordneten die Bücher ins Regal.
»Du hast ja auch eine Menge Filme!« Paula hatte eine ganze Reihe von DVDs entdeckt. »Da sind ja einige tolle Sachen dabei. >Wilde Hühner<, >Wilde Kerle<, >Fünf Freunde<, >Vorstadtkrokodile< - die Krokodile hab ich auch. Super Geschichten!«
»Finde ich auch. Ein bisschen Sport, viel Musik, Bücher lesen und Filme gucken, das sind meine Haupthobbys. Einmal mitspielen in so einem Film, das wär’s.«
»Ich find’s toll, wie gut die Kinderdarsteller spielen.«
»Ja, die haben schon was drauf«, meinte Luki. »In einem Interview sagt Nick, das ist der, der bei den >Vorstadtkrokodilen’ den Hannes spielt, dass er die meisten Stunts selber macht, zum Beispiel die Szene auf dem Dach. Du weißt schon, die Mutprobe im ersten Teil.«
Nachdem Paula nichts mehr sagte, schaute Luki zu ihr hin und sah, dass sie gedankenverloren auf dem Boden hockte und das Buch betrachtete. Er klopfte ihr auf den Rücken.
»Na, der gefällt dir wohl, der Hannes«, meinte er und grinste.
Sie schaute ihn an und sagte:
»Ja, der ist schon cool. Aber was ich wirklich schön finde, ist die Freundschaft, die man da sieht. Bei allem Streit, den es manchmal gibt, wenn es darauf ankommt, sind sie füreinander da und helfen sich gegenseitig.«
»Hast recht«, meinte Luki nachdenklich, »Familie und Freunde sind das Wichtigste im Leben.«
»Genau. Und deswegen mag ich die Filme am liebsten, bei denen das so gut rauskommt. Kennst du eigentlich die >Pfefferkörner<?«
»Klar!« Luki lachte. »Hat meine Mama im Schrank bei den Gewürzen.«
»Blödmann!« Auch Paula lachte. »Du weißt, dass ich nicht die Gewürze meine.«
»Ja, natürlich weiß ich das. Du meinst die Kinderserie im deutschen Fernsehen. Bin ein Fan, hab alle Folgen gesehen.«
»Ja, ich auch. Tolle Kinder, tolle Schauspieler. Und bei allen Problemen, am Ende zählen Freundschaft und Zusammenhalt.«
»So, wie es auch im wirklichen Leben sein sollte.«
»Ja, das würde ich mir wünschen.«
»Ich mir auch. Spielt es nur leider nicht immer.«
Die Kinder schwiegen eine Weile und stellten die letzten Bücher und DVDs in das Regal.
»Kinder«, erklang Gabis Stimme von unten, »es ist schon fünf Uhr vorbei. Habt ihr keinen Hunger?«
Paula und Luki hoben die Köpfe. Sie hatten gar nicht gemerkt, wie viel Zeit inzwischen vergangen war.
»Wir kommen!«, rief Luki. »Wohin mit den Kartons?«
»In den Keller!«, kam die Antwort.
Die Kinder stiegen mit den Schachteln die Stufen zum Keller hinunter. Hier war Luki noch gar nicht gewesen, den hatte er bisher ganz vergessen.
Sie stellten die Kartons in den Abstellraum auf der linken Seite und schauten sich dann ein wenig um. Es gab hier drei Räume. Am interessantesten war der größte davon, so etwas wie ein Freizeitraum, in dem sich zwei Duschen,ein paar Wellnessliegen und eine Sauna befanden.
»Groß genug für eine Mega-Party«, meinte Luki.
»Cool, eine Sauna!« Paula staunte. »Na, ihr müsst ja reich sein!«
»Ja klar.« Luki grinste. »Aber so was von!«
Er öffnete die Glastür der Sauna und die Kinder schauten hinein. »Da können wir es uns im Winter ja manchmal schön warm und gemütlich machen, wenn draußen Minusgrade sind«, meinte er.
»Na, vielleicht lädst du mich ja dann dazu ein.«
Er nickte. »Aber klar doch, wenn du schön bitte sagst.«
Als die Kinder wieder nach oben kamen, deckte Gabi gerade den Tisch. Sie stellte eine Schüssel mit Wurstsalat und eine Kanne Tee auf den Tisch.
»Kommt, setzt euch, Kinder, und bedient euch«, sagte sie, »es ist genug da.«
Paula bedankte sich. Etwas später fragte sie: »Habt ihr eigentlich kein Tier?«
»Im Moment nicht«, antwortete Gabi, »dabei mögen wir Tiere. Früher hatten wir mal einen Hund, aber er ist leider von einem Auto überfahren worden. Vielleicht haben wir ja auch deswegen im Moment kein Tier.«
Paula überlegte und nickte dann. »Ich glaube, ein Tier zu verlieren, an dem man hängt, ist sicher total schlimm. Ich habe einen Goldhamster, den ich sehr mag. Er heißt Willi.«
»Eh, du hast einen Hamster?«, fragte Luki erstaunt. »Warum hab ich den bei dir nicht gesehen?«
»Momentan ist er bei meiner Schwester Mia. Ich hab ihn ihr geborgt, weil sie in der Schule ein Referat über Hamster gehalten hat.«
»Wann kann ich ihn denn sehen?«
»Gleich heute Abend, wenn du willst. Mein Vater kommt nämlich vorbei und bringt Mia mit. Dann kann ich dir auch gleich den Rest meiner Familie vorstellen. Mia bleibt vielleicht ein paar Tage. Oder auch nicht, bei ihr weiß man das nie so genau. Sie ändert ihre Meinung manchmal innerhalb von Minuten.«
»Das kann man von Sofia auch haben«, sagte Luki und grinste, während er seine Schwester von der Seite ansah.
»Ha, da will einer wieder mal witzig sein«, konterte Sofia und puffte ihren Bruder in die Seite.
»Ja, ja, Geschwisterliebe!«, lachte Paula. Dann wandte sie sich an Gabi. »Danke für das Essen«, sagte sie, »es war sehr lecker. Aber jetzt sollte ich besser rübergehen, mein Papa wird bald da sein. Tschüss! Kommst du mit, Luki?«
»Ja klar.« Er stand auf und folgte Paula.
Kaum waren sie bei ihrem Zuhause angelangt, als schon ein großer schwarzer Wagen angefahren kam und vor dem Haus hielt. Auf der Fahrerseite stieg ein ungefähr vierzigjähriger Mann aus, der Paula ziemlich ähnlich sah.
»Papa!«, rief sie, rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.
Paulas Vater hob sie hoch und drehte sich mit ihr im Kreis. »Hey, wie geht es meiner Paula denn?«, fragte er lachend und wirbelte sie ein weiteres Mal herum.
»Gut, Papa, alles gut, ein weiteres Schuljahr ist vorbei und der Sommer ist da! Und ich hab einen neuen Freund, im Nachbarhaus ist gestern eine Familie eingezogen, die Lunas, fünf Mann hoch!«
Bernd Silberstein setzte seine Tochter wieder ab und drehte sich zu Luki um, der abwartend ein paar Meter entfernt stand. Paula lief zu ihm, nahm ihn bei der Hand und zog ihn zum Auto.
»Papa, das ist Luki«, sagte sie.
Ihr Vater betrachtete Luki mit zur Seite gelegtem Kopf.
»Du bist also Paulas neuer Freund?«
»Ähh - ja, ich bin Luki Luna und wohne nebenan«, antwortete er, ein bisschen verunsichert.
»Hoffentlich benimmst du dich anständig«, sagte Paulas Vater mit ernstem Gesicht.
»Ähh - ja, sicher, Herr Silberstein.«
»He Papa!«, rief Paula.
Ihr Vater fing plötzlich an, laut zu lachen. Dann klopfte er Luki auf die Schulter und sagte:
»Keine Angst, war nur Spaß. Schön, dass ihr gut klarkommt miteinander. Paula sucht sowieso immer die richtigen Freunde aus. Und ich bin der Bernd, nicht der Herr Silberstein. Alles klar?«
»Alles klar, Herr - äh - Bernd.«
»Und mich habt ihr anscheinend komplett vergessen, oder?«, kam eine Stimme von der anderen Seite des Wagens.
Sie gehörte zu einem hübschen, schlanken Mädchen mit rötlichen, leicht gelockten langen Haaren, die neben der Beifahrertür stand.
Paula lief zu ihr und rief:
»Lass dich umarmen, Schwesterherz!« Sie schlang ihre Arme um sie. »Luki, das ist Mia, meine unvergleichliche große Schwester!«
Luki ging um das Auto herum und streckte Mia die Hand hin.
»Hi, ich bin Luki«, begrüßte er sie.
Mia stand da, ohne ein Wort zu sagen. Sie ergriff nicht seine Hand, sondern legte nur den Kopf schief und starrte ihn an. Auf einmal puffte sie ihn in die Seite.
»Erschreck dich nicht, Kleiner!«, sagte sie dann lachend. »Ich bin nur Paulas verrückte Schwester.«
»Ja, ja, verrückt, das kann man wohl sagen«, meinte Bernd kopfschüttelnd, konnte aber ein Grinsen nicht ganz unterdrücken.
»Denk dir nichts dabei, Luki«, sagte Paula, »das ist typisch Mia. Du kennst sie noch nicht, aber sie sorgt immer wieder mal für Überraschungen. Und wenn es darum geht, irgendeinen Unsinn zu machen, ist sie sicher vorn dabei.«
Luki hatte seine Überraschung überwunden und sagte zu Mia: »Dann werden wir beide sicher noch viel Spaß miteinander haben, denn beim Unsinnmachen bin auch ich super gut.«
»Na, du bist richtig«, lachte Mia und klopfte ihm auf die Schulter. Dann drehte sie sich um und öffnete die hintere Tür. »Jetzt wollen wir aber Willi seiner rechtmäßigen Besitzerin zurückgeben.«
Sie holte einen Käfig, der auf dem Rücksitz stand, aus dem Auto und gab ihn Paula.
»Mit Dank zurück«, sagte sie, »er hat mir zu einer Eins verholfen.«
Paula nahm den Käfig und bewegte sich in Richtung Haus. »Komm mit!«, rief sie.
Luki ging ihr nach. Sie lief ihm voraus in ihr Zimmer, stellte den Käfig auf einen Tisch und öffnete die kleine Tür. Sie griff hinein, und als sie die Hand wieder aus dem Käfig nahm, saß ein kleiner, niedlicher Goldhamster darauf.
»Darf ich vorstellen? Das ist Willi«, erklärte Paula, »er ist ungefähr ein Jahr alt und vierzehn Zentimeter groß. Er wiegt nur einhundertdreißig Gramm. Dafür ist er zutraulich und ganz lieb. Ich mag ihn sehr.«
Luki betrachtete den Hamster. Er war hellbraun und weiß, an der Halsgegend hatte er einen dunklen Streifen. Auch auf seinem Hinterkopf war ein ziemlich dunkler Fleck. Willi schaute ihn mit seinen schwarzen Augen an. Sie sahen aus wie Stecknadelköpfe.
»Willst du ihn mal halten?«, fragte Paula.
Luki nickte und sie legte den Hamster in seine Hand. Er streichelte ihn mit der anderen. Das schien Willi zu gefallen, denn er zitterte nicht und kuschelte sich in Lukis Hand.
»Na, du Kleiner, du bist ja ein ganz Süßer«, murmelte Luki und strich sanft über Willis Kopf.
»Schau, er mag dich«, meinte Paula, »das ist gut.«
»Ja, er ist lieb.« Luki setzte den Hamster behutsam auf den gut mit Gras und Stroh gepolsterten Boden des Hamsterkäfigs und schloss die Gittertür. Sie schauten noch zu, wie Willi in seinem kleinen Häuschen verschwand, und liefen dann in den Garten zurück.
»Papa, Papa!«, hörten sie plötzlich eine Stimme schreien.
Sie drehten sich um und sahen Benni, der gefolgt von Carina vom Luna-Haus geradewegs auf sie zurannte. Als er seinen Vater erreicht hatte, warf er sich in seine Arme. Bernd hob ihn in die Höhe und drehte ihn ein paarmal im Kreis.
»Na, wie geht’s denn meinem Großen?«, sagte er. »Hast wohl wieder viel Unsinn gemacht, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben!«
»Ich mach doch nie Unsinn!«, kreischte Benni. »Wir haben nur drüben gespielt. Und das ist meine neue Freundin, sie heißt Carina und ist eigentlich wie ein Junge. Mit ihr kann man echt gut spielen und sie hat vor nichts Angst.«
Bernd stellte Benni auf den Boden zurück und gab Carina, die inzwischen bei ihnen angekommen war, die Hand.
»Ist ja toll«, sagte er, »Freund oder Freundin ist ja wirklich total egal. Hauptsache, man hat Spaß miteinander. Stimmt’s, Carina? Ich heiße übrigens Bernd.«
»Hi Bernd«, antwortete Carina, »wir hatten schon richtig viel Spaß. Mit Benni ist es lustig. Ihm fällt immer was ein.«
»Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
»Kommt mit!«, rief Benni und lief mit Carina zur Schaukel.
»Wart mal kurz, ich bin gleich zurück«, sagte Paula zu Luki. »Muss schnell was mit Mia besprechen.«
Sie fand ihre Schwester in der Küche.
»Ich muss dich was fragen«, sagte sie zu ihr.
Mia schaute ihre Schwester an.
»Was gibt’s denn?«
»Vielleicht bleibt Luki mal über Nacht bei mir. Ist es dann okay, wenn er in deinem Bett schläft?«
Mia grinste.
»Er gefällt dir, nicht wahr?«
»Luki ist ein ganz besonderer Junge, das spür ich. Könnte also auch eine ganz besondere Freundschaft werden.«
»Klar kann er in meinem Bett schlafen, kein Ding. Solange ich auch noch irgendwo Platz habe.«
»Wenn du da bist, hast du natürlich das Vorrecht, ist ja klar.«
»Okay. Übrigens wird es wieder mal Zeit für einen Schwestern-Abend. Ich hab dir so viel zu erzählen. Hab einen neuen Freund, er heißt Johannes, aber alle nennen ihn Joe. Er ist total süß!«
Paula grinste. Sie kannte das. Wenn Mia von Jungs schwärmte, war sie meist schwer zu stoppen.
»Ja, wir machen heute mal einen Quatsch-Abend. Und hoffentlich hast du mit Joe, deinem Neuen, mehr Glück als mit seinem Vorgänger. Das ist ja nicht sehr lange gut gegangen.«
»Das kannst du wohl laut sagen«, meinte Mia, »aber das weiß man halt nie im Vorhinein. Bis später!«
Paula ging zurück in den Garten.
»Na, alles klar mit Mia?«, fragte Luki.
»Ja, ja, sieht so aus«, antwortete Paula, »ich glaube, es geht ihr gut. Sie hat wieder einmal einen neuen Freund, aber das ist nichts Besonderes. Sie wird mir heute sicher noch von ihm erzählen. Wir machen einen Schwestern-Abend. Und Papa bleibt auch noch ein paar Stunden hier.«
»Na, dann werde ich Carina schnappen und wir werden uns vertschüssen. Ich find’s schön, dass ihr manchmal alle zusammenkommt, trotz der Trennung deiner Eltern.« Luki ging zur Schaukel. »Komm, Carina, wir gehen nach Hause!«, sagte er zu ihr.
»Jetzt schon?«, fragte Carina und zog ein Gesicht.
»Ja, jetzt. Für heute ist es genug.«