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– 6 – GEBURT

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So rückte der Tag X ins Land, und am 8. Juli 1966 setzte ich mich nach dem Frühstück – Gustav war schon zur Arbeit gefahren – in den dicken Chef-Fernsehsessel und sagte meiner Mutter, dass ich am heutigen Tag mein Kind bekommen würde.

Sie lachte und fragte mich, ob ich etwas spüren würde. Als ich verneinte, lachte sie wieder und meinte, dass das so nicht funktionieren würde. Doch, sagte ich, heute kommt mein Sohn zur Welt. Ich saß und saß und nichts passierte – meine erste unbewusste Meditation.

Oft kam meine Mutter vorbei und fragte nach. Nach ihrem Mittagessen – ich hatte keinen Hunger – wollte sie einkaufen gehen, da Gustav ja zum Abendessen nach Hause kommen würde. Ich sagte, sie solle nicht so lange wegbleiben, da ich ja heute meinen Sohn bekommen würde. Sie versprach es.

Kaum war sie aus dem Haus, gingen die Wehen los – nicht eine und in einer Stunde die nächste, nein, unmittelbar hintereinander. Mir war plötzlich Angst und Bange, dass Bernhard – Gustavs Namenswunsch – zu schnell kommen würde. Ich wartete auf dem Balkon auf meine Mutter. Sie solle sich beeilen, rief ich, als sie endlich um die Ecke bog.


Wir hatten glücklicherweise nur eine kurze Fahrt in die Klinik, und Dr. Berthold stand schon bereit. Da ich während der Schwangerschaft viele Atem- und Entspannungsübungen gemacht hatte, war ich darin ein Profi. Die Hebamme ermahnte mich, nicht zu übertreiben, da sonst das Kind zu schnell kommen würde. Zu spät. Alles in Allem waren es nur zwei Stunden, und Bernhard erblickte das Licht der Welt. Der Arme hatte die Nabelschnur zweifach um den Hals und war schon ganz blau. Der Kopf, ganz lang gezogen. Gut, dass es so schnell ging. Meinen Mann zu verständigen, das hatte ich total vergessen.

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