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2.2Was gewinnen wir durch Schuldgefühle?

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Unsere Schuldgefühle müssen uns auch irgendeinen Vorteil gebracht haben, denn sonst hätten wir es bereits aufgegeben, uns mit Schuldgefühlen zu malträtieren. Alles, was wir Menschen tun, tun wir aus Hoffnung auf etwas Positives oder aus Furcht vor etwas Negativem. Worauf hoffen wir, wenn wir uns Schuldgefühle machen? Was ist unser Gewinn?

•Wenn wir uns mit Vorwürfen beschäftigen, was wir früher alles hätten anders machen können, brauchen wir uns nicht um gegenwärtige Probleme kümmern.

•Wir brauchen nicht daran zu arbeiten, uns zu vergeben.

•Wir hoffen darauf, dass wir uns von unseren Fehlern reinwaschen können, indem wir uns danach intensive Schuldgefühle machen.

•Wir erhalten möglicherweise von anderen trotz unseres Vergehens noch Zuwendung, denn wir haben ja Schuldgefühle und es geht uns schlecht.

•Wir können unser fehlerhaftes Verhalten weiterhin zeigen, denn wir bestrafen uns jedes Mal mit Schuldgefühlen. Schuldgefühle sind eine Art Alibi und Entschuldigung. „Ich weiß ja, dass es falsch war. Ich mache mir ja selbst schon die größten Vorwürfe.“

•Wir bekommen Mitleid von anderen, weil es uns so schlecht geht.

•Wir beweisen uns, moralische und gute Menschen zu sein.

•Wir können uns in Selbstmitleid ergehen.

•Wir bestätigen damit unser negatives Bild, ein schlechter Mensch zu sein

•Wir brauchen nicht offen zu unseren Gedanken und Gefühlen Stellung beziehen und möglicherweise Konflikte riskieren.

•Wir brauchen nicht unsere eigenen Regeln und Normen zu entwickeln, sondern orientieren uns an den in der Kindheit erlernten und von anderen formulierten Regeln.

Wenn Schuldgefühle zur Qual werden

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