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Der Topkapı-Palast

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Nahe dem Stadtzentrum ließ Mehmed einen Palast erbauen und verlegte seine Residenz aus Edirne dorthin. Schon bald merkte er, dass dieser eilig errichtete Palast seiner reifenden Vorstellung von einem Imperium nicht entsprach, also errichtete der Sultan einen zweiten. Mit dem Namen Topkapı Sarayı stand er auf der Akropolis des antiken Byzantion, einem Vorsprung der Halbinsel, der auf den Zusammenfluss von Bosporus, Marmarameer und Goldenem Horn blickte. In diesem geographischen Wunder sah Mehmed eine Metapher, nicht etwa für die „Brücke zwischen Ost und West“, wie der moderne Orientalismus und der türkische Nationalismus es sehen wollten, sondern für imperiale Konsolidierung und weltliche Transzendenz. 119 Der Topkapı-Palast war Residenz des Sultans, Bühne für die Rituale herrscherlicher Souveränität und Hauptquartier der Staatsverwaltung zugleich. Statt auf große, reichdekorierte Audienzräume und Speisesäle setzte der Grundriss auf weitläufige Gärten mit kleinen, ein wenig abgeschiedenen Zimmern. Der Außenhof und der zugehörige Garten waren für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Ratsgemächer und die Büros des Sekretariats umgaben den mittleren Hof. Öffentliche Audienzen hielt der Sultan unter dem Babu’s-Saade, dem Tor der Glückseligkeit, ab, das den zweiten Hof vom dritten trennte. Privataudienzen beim Sultan fanden im Petitionssaal statt, einem kleinen quadratischen Pavillon im dritten Hof, den ein Laubengang vom Tor der Glückseligkeit trennte. Dieser abgeschiedene dritte Hof beherbergte auch die Privatgemächer des Sultans.

An der dem Meer zugewandten Seite dienten die Palastmauern zugleich als Stadtmauern, während sie zur Landseite hin eine steinerne Linie aus Türmen und Toren formten. Die Gründungsinschrift nennt den Ort ein Bindeglied zwischen zwei Kontinenten, zwei Meeren, zwei Welten, zwei Horizonten.120

Das Osmanische Reich

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