Читать книгу "Die Handwerker-Fibel", Band 1 - Dr. Lothar Semper, Bernhard Gress - Страница 34

4.1.2Kosten- und Erlösrechnung

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Internes Rechnungswesen

Während die Bilanzrechnung in erster Linie für externe Adressaten bestimmt ist, dient die Kosten- und Erlösrechnung (KER) ganz überwiegend unternehmensinternen Zwecken und unterliegt kaum gesetzlichen Vorschriften. Ihre Ergebnisse werden deshalb in der Regel auch nicht öffentlich bekannt gemacht. Sie ist wesentlicher Bestandteil des internen Rechnungswesens und wird durch Unternehmen freiwillig durchgeführt. Ihr Detailiertheitsgrad kann sich deshalb an Wirtschaftlichkeitsaspekten orientieren. Der Nutzen infolge besserer Unternehmenssteuerung sollte folglich über den Kosten für die (zusätzliche) Informationsgewinnung, also der Durchführung der Rechnung, liegen.

Die Kosten- und Erlösrechnung (KER) bildet die Entstehung bzw. den Verzehr von Werten in einem Unternehmen zahlenmäßig ab. Kosten sind dementsprechend definiert als bewerteter, sachzielbezogener Güterverzehr und Erlöse als bewertete, sachzielbezogene Leistung einer Abrechnungsperiode. Die Informationen aus der Kosten- und Erlösrechnung können insbesondere für Zwecke der kurzfristigen Planung in Unternehmen genutzt werden.

Dokumentationsfunktion

Aufgabe der KER ist es unter anderem, realisierte Kosten zu ermitteln und zukünftige Kosten zu prognostizieren. Insofern kommt der KER eine Darstellungs- oder Dokumentationsfunktion zu.

Planungsfunktion

Auf Basis dieser Erkenntnisse können Entscheidungen über das Produktionsprogramm, Losgrößen und Bestellmengen getroffen werden. Auch für die Preispolitik und die Abgabe von Angeboten liefert die Kostenrechnung wichtige Informationen.

Steuerungsfunktion

Eine weitere Zwecksetzung der KER bezieht sich auf die Verhaltensbeeinflussung der Mitarbeiter. Durch die Vorgabe individueller Zielgrößen sowie die Verknüpfung von Belohnungen mit der Erreichung der Ziele können die Mitarbeiter motiviert werden, sich im Sinne der Unternehmensziele zu verhalten.

Kontrollfunktion

Außerdem liefert die KER Informationen, welche eine Wirtschaftlichkeitskontrolle des ganzen Unternehmens, einzelner Abteilungen oder Prozesse mittels Soll-Ist-Vergleich, Zeitvergleich oder Betriebsvergleich ermöglichen. Diese Kontrolle schließt auch die Ermittlung der Abweichungsursache mit ein, sodass daraus Schlüsse für zukünftige Entscheidungen gezogen werden können.

Schnittstelle zur Bilanzrechnung

In der Bilanz ist der Wert fertiger und unfertiger Erzeugnisse (hierzu zählen auch Baustellen) auszuweisen. Die KER stellt Informationen zur Verfügung, welche diese Wertermittlung ermöglichen. Umgekehrt stammen viele Quelldaten der KER aus der Bilanzrechnung.

Datenquelle

Eine weitere wesentliche Datenbasis für die KER stellen manchmal sogenannte ERP-Systeme (Enterprise Ressource Planing) zur Verfügung. Diese Systeme zur Unternehmensressourcenplanung erfassen sämtliche Abläufe in einem Unternehmen und stellen für die KER unter anderem Arbeitspläne und Stücklisten zur Verfügung. Vielfach werden auch Daten aus externen Quellen (z. B. ortsübliche Vergleichsmieten) sowie eigene Berechnungen (z. B. kalkulatorische Kosten) genutzt.

Zweige der KER

Die Aufbereitung und Verarbeitung dieser Quelldaten erfolgt nach vorher festgelegten Kriterien der Kostenzuordnung und -aufteilung. Diese erfolgt in drei Stufen: Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung. Diese drei Rechnungen sind damit wesentliche Bestandteile der KER, gemeinsam mit der (kurzfristigen) Erfolgsrechnung.



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