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EINSICHT in UNerhörtes Vom Schweigen zum Handeln – ein Kompass für eine neue Welt.

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Dieser Titel beschreibt die Situation und mein Vorhaben noch klarer.

Ich möchte insofern hier helfen, das schon brüchig gewordene Tabu behutsam, aber beherzt weiter aufzuheben, und das, was zutage kommt, mit Ihnen als Leserin und Leser zusammen verstehen und als Boden nehmen für einen gemeinsamen gesellschaftlichen Entwicklungsweg, in den jeder seine individuelle Kreativität einbringt. Ich kann hier Licht hineinbringen als Arzt, dem viele Menschen ihre Lebenserzählungen anvertraut haben, und will nach Aufklärung und Analyse zu einem hoffnungsvollen Handeln animieren, nicht allein für die Zukunft, sondern gerade für die Gegenwart, die die Zukunft gestalten wird. Dafür sind insbesondere unsere Kinder da, die in dieser zukünftigen Welt leben werden, dürfen, müssen.

Das kreative Potenzial, die innere Balance, die sichere Bindung von möglichst vielen Kindern ist das Faustpfand, mit dem sie erst als Kinder und Jugendliche, später als Erwachsene, die nachfolgenden schwierigen Lebensbedingungen auf unserem Planeten meistern. Wir heutigen Erwachsenen haben unverzüglich die Maßnahmen zu ergreifen, die das noch möglich machen, im Übrigen auch für uns als Erwachsene.

Eine gesunde Hirnentwicklung als Grundbedingung braucht einen guten Rahmen, der von den Eltern und der Gesellschaft jetzt auf breiterer Basis geschaffen werden kann, viele arbeiten schon daran. Aber die Beziehungs-Bedingungen in zu vielen Familien, ihr finanzieller Rahmen zur Existenzsicherung, ihre Resilienz und soziale Widerstandskraft, die Kompetenzen in der Digitalisierung für eine souveräne Mediennutzung und die Gesundheit der Menschen mit ihren Fähigkeiten zur inneren und vegetativen Balance unter den Arbeitsbedingungen einer Wachstumswirtschaft haben sich in den letzten Jahren eher ungünstig entwickelt. Sie verschieben sich teilweise geradezu ins Gegenteil und verschärfen sich in der Corona-Pandemie weiter.

Wir haben also die Aufgabe, diese negative Entwicklung aufzuzeigen und zu beenden, dabei gerade wegen der Corona-Pandemie neue gesellschaftliche Ziele ins Visier zu nehmen, die sich bereits davor nahelegten. Viele glauben nicht daran, dass wir die Gesellschaft so gestalterisch verändern können und meinen bei den meisten Themen, der Zug sei doch sowieso abgefahren: Dem widerspreche ich entschieden und bin sehr zuversichtlich, dass ich in den Lesern dieses Buches vermutlich viele schon gestaltende, aber auch neue Mitstreiter finden werde, auch viele, die nach der Lektüre wieder neuen Mut schöpfen, weil sie verstehen, dass jede Veränderung auch im außen bei einem selbst beginnt. Bei uns selbst sind wir nicht ohnmächtig und können selbstwirksam handeln.

Dies gilt insbesondere für unsere Kinder, wir können ihnen Liebe geben und Vertrauen in die Welt. Das hat hohe gesellschaftliche Bedeutung, ist kein bloßes Gerede und gilt natürlich im besonderen Maße jetzt in der Corona-Pandemie. Ich werde dies jeweils genauer erörtern und erklären, weil wir und viele andere eine ganze Reihe hierzu notwendender innerer und äußerer Gestaltungen bereits ausprobiert haben und sagen können: „Es funktioniert!“

Natürlich weiß keiner genau, wie die Zukunft sich entwickeln wird, denn die Zukunftsentwürfe der vielen Menschen unterscheiden sich ja, und ich möchte sagen glücklicherweise. Und aus diesen verschiedenen Ideen wird sich etwas Neues herauskristallisieren.

Denn wir können Veränderungen machen und bewirken, wenn vielen klar wird, wie sie leben wollen und eine große Mehrheit der Bevölkerung hier in eine menschliche Richtung ziehen wird. Wir brauchen als Motivation zu einem würdevollen menschlichen Leben an sich nicht die heraufziehende Klimakatastrophe. Aber da ein von vielen neu gedachtes Leben und die Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung bei genauerem Hinsehen recht richtungsgleich sind, nehmen wir den realen Zeitdruck durch die Klimaerwärmung, die wir eben tatsächlich haben, doch als kräftigen Motor, um die humanen Ziele endlich zu erreichen! Diesen Zeitdruck zu ignorieren macht keinen Sinn und würde menschliches Leben auf der Erde schließlich sehr schwer machen.

Und in dieser Haltung wollen und werden wir auch die Auswirkungen aus der Corona-Pandemie von ihrem vielfach existenzbedrohenden Charakter in Gegenwart entwickelnde und somit zukunftsfähige Impulse und Gestaltungen hin zur Erfüllung der Forderung nach einem würdevollen Leben für alle umwandeln.

Aktuell war ja schon vor der Corona-Pandemie Bewegung in die Gesellschaft gekommen, so als würde Hoffnung aus dem Tabu und dem allgemeinen gesellschaftlichen Schlaf drängen, ein neues Bewusstsein für die Gestaltbarkeit menschlicher Lebensbedingungen erwachen und aus der Umnebelung in die Klarheit entweichen.

Hier sind z. B. direkt aus der Bevölkerung zu nennen die Schüleraktivitäten „Fridays for Future“, die in Umfragen mittlerweile oft mehrheitliche Befürwortung eines bedingungslosen Grundeinkommens, das klare Gefühl von einem Grundrecht auf bezahlbare Miete, das Volksbegehren zur Bienen-Rettung und Artenschutz in Bayern sowie die Aktivitäten der Generationenstiftung mit ihrem Jugendrat. Es zeigt sich aber auch in Forschungen zu Gewalt und politischen Einstellungen, dass sich in Deutschland in den Familien tatsächlich auch schon hoffnungsvolle Entwicklungen jenseits der populistischen Tendenzen andeuten. Ich werde darauf sowohl inhaltlich als auch bei Projekten zur Frage der jeweiligen Praktikabilität in der Umsetzung intensiv eingehen.

Die aktuelle Politik hat großen Glaubwürdigkeits-Verlust, gestaltet nicht wirklich, sondern scheint für lobbyistischen Vorteil (z. B. Machterhalt) oft zu verzögern. Die handelnde Gesellschaft ist im Begriff, sie zu überholen, ja abzuhängen.

Daran ändert auch nicht das in der Corona-Krise initial doch sehr gute Krisenmanagement der Regierung, das noch mit steigenden Umfragewerten, insbesondere der Kanzlerin-Partei, aktuell belohnt wurde. Viele Bürger hatten aber doch schon vorher bemerkt, dass das Gestalten der Gesellschaft und die Umsetzung von notwendenden zukunftsfähigen Ideen und Visionen eher doch nicht zu den Kernkompetenzen der Koalitionäre gehören. In ihren Denkmöglichkeiten sind die meisten von ihnen einfach gefangen in den Grenzen ihres alten System-Rahmens und hauptsächlich erfahren im nachlaufenden Reagieren auf Krisen, wenn es stark aus dem Ruder läuft.

Und in der Corona-Pandemie, schon im ersten Lockdown, umso mehr im aktuellen zweiten Lockdown, wird deutlich, dass die notwendende Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Umwandlung des Wirtschaftens in klimafreundliche und kooperative Formen jetzt keine Verschiebung in die Zukunft zulässt. Den etablierten, im alten verharrenden Parteien wird vermutlich eine weitere Gefolgschaft zunehmend von vielen Menschen in Deutschland verweigert werden, viele werden sich schon bei der Bundestags-Wahl 2021 gestaltungsbereiteren demokratischen Parteien zuwenden.

Ähnliche Signale sendet auch der Ausgang der aktuellen US-Wahl mit dem neuen Präsidenten Joe Biden und insbesondere der Vizepräsidentin Kamala Harris. In ihren ersten Reden zeigen sie klar an, dass sie die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft überwinden und auch unverzüglich wieder dem Klima-Abkommen von Paris beitreten wollen. Insbesondere Kamala Harris kommt dabei ja die große Aufgabe zu, zukunftsfähige Konzepte für die Bevölkerung gemeinsam mit den US-Bürgern zu erarbeiten und in eine zunehmend zustimmungsfähige Entwicklung zu bringen. Die gelungene Zustimmung auch für ihre Person als eines der hervorragenden Ergebnisse dieser Wahl ist dafür ja ein guter Boden. Und wir können nun vermutlich besser schauen und daran arbeiten, wie eine zukünftige Partnerschaft sich zwischen EU und den USA gleichberechtigt und kooperativ entwickeln kann.

Wir haben jetzt vielleicht zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte durch die Digitalisierung und die Robotik die Chance, weniger zu arbeiten, mehr Zeit für die Kinder, zwischenmenschliche Begegnungen und gemeinschaftliche Ziele zu haben. Wie wir die Gesellschaft so umgestalten können, dass dies zunehmend menschlich, würdevoll und zur Freude und Zufriedenheit der meisten Menschen abläuft, darum soll es auch in diesem Buch gehen.

Wir brauchen dafür auch eine gestalterisch gute und ehrliche, uneitle Politik, um die Rahmenbedingungen für das Leben unserer Kinder grundlegend zu ändern, sowohl für ihre Entwicklungsbedingungen in den ersten Lebensjahren, als auch für ihre Lebensbedingungen auf diesem Planeten.

Die Initiative zur Verankerung der Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtscharta (vor 30 Jahren verabschiedet) in das Grundgesetz ist hier hilfreich, aber es ist doch wunderlich, dass es extra betont werden muss, dass das GG auch für Kinder gilt?! Jeder ist jeder, auch kleine Menschen.

EINSICHT in UNerhörtes

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