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Phasen der Gehirnentwicklung

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Abb. 2: Phasen der Gehirnentwicklung in den ersten Lebensjahren

Die ersten zwei Lebensjahre sind also entscheidend für die Ausbildung einer sicheren Bindung beim Kind. Sie entsteht durch die verlässliche dyadische Kommunikation inkl. Körperkontakt zwischen Kind und Mutter.

Sollte die Mutter, aus welchen Gründen auch immer, nicht für das Kind verfügbar sein, müssen der Vater oder die Oma oder eine andere möglichst konstant präsente empathiefähige Person diese Aufgabe der ersten zwei Jahre bestmöglich erfüllen. Auch das kann gelingen, wenn diese Personen in der Lage sind, eine dyadische, gut umhüllende Kommunikation herzustellen.

Eine zeitweilige Trennung von der Mutter oder Hauptperson setzt keine Schäden, wie wir heute wissen, aber in dieser Zeit ist es auch wichtig, dass eine andere empathiefähige Person da und präsent ist. Trennung ist aber auch etwas, was behutsam gelernt werden muss, weil es im Alltag zwangsläufig immer wieder stattfindet. Dabei lernt das Kind auch, dass die Mutter immer wieder kommt. Es ist dafür besser, wenn die Mutter sich nicht wegschleicht, sondern auf die nun präsente Person verweist und sich kurz verabschiedet. Dabei sollte die „Ersatz“-Person bekannt und vertraut sein und die Trennung im Beginn eben kurz. Später sind dabei auch sogenannte Übergangsobjekte wie ein Schal der Mutter oder ein Stofftier, mit dem gemeinsam gespielt wurde, hilfreich in der Zeit der Trennung. Aber Trennung sollte in der ersten Zeit eben etwas zeitlich sehr Begrenztes sein.

Vorerst in dieser Phasendarstellung gehe ich davon aus, dass die Mutter für ihr Baby einfach da ist.

Unter dieser Kommunikation wächst und reift der untere präfrontale Kortex zur allmählichen und sicheren Wahrnehmung von Ich und Du.

Eine sichere Bindung ist nun Voraussetzung für die nächsten Phasen der Entwicklung der Impulskontrolle und einer später darauf aufbauenden Selbststeuerung (siehe Abb. 2).

Natürlich können und werden weitere Personen im Haushalt wie der Vater oder Partner der Mutter, Geschwister und Großeltern und andere nahestehende Personen die Kommunikation der Mutter mit dem Baby/Kleinkind ergänzen oder kurzphasig ersetzen. Dies ist insbesondere gut möglich, wenn die Stimmen und Gesichter wie beim Vater und Geschwistern, vielleicht auch Großeltern durch Zusammenleben oder häufigen Kontakt schon bekannt sind.

Das Baby wird auch, wenn es wach ist, Zeiten für sich brauchen, in der es seine Hände, Arme und Beine zunehmend kennenlernt und alles um sich herum genau und immer wieder untersucht, wie es sich anfühlt in der Hand und im Mund. Diese Zeiten soll man natürlich nicht stören. Auf die Situation z. B. in Kitas und das Zusammenspiel zwischen Kita bzw. Tagesmutter und Eltern komme ich später.

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