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1.4 Telomere und ihre Bedeutung

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Telomere sind die Endstücke der Chromosomen (die Chromosomen befinden sich im Zellkern und tragen die Gene, unser Arsenal an Erbinformationen). Die Telomere werden häufig mit den Plastikenden von Schnürsenkeln verglichen, die auf die Enden der Schnürsenkel aufgesetzt werden, damit diese nicht ausfasern.

Entsprechend schützen auch die Telomere die Chromosomen-Enden. Nun können die Telomere kurz oder lang sein. Vereinfacht gesagt sind lange Telomere gut für die Gesundheit und ein gesundes, langes Leben und kurze Telomere sind für beides eher ungünstig.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass krankheitsfördernde Lebensweise und Dauerstress sich auf die Länge der Telomere auswirkt und zwar verkürzend. Umgekehrt kann eine längere gesundheitsförderliche Lebensweise die Telomere wieder verlängern.

Es ist jetzt in einigen Untersuchungen nachgewiesen worden, dass die Länge der Telomere sich vererbt, also die Telomere schon beim Embryo und nach der Geburt so sind wie bei den Eltern. Daher schauen wir später noch genau auf die Situation bei der Empfängnis.

Dieser Zusammenhang ist in der Grafik 3 dargestellt, indem Vererbung der Telomere und Lebensweise ins Verhältnis gesetzt wurden. D. h., dass sich kurze Telomere und eine krankheitsfördernde Lebensweise ungünstig potenzieren und lange Telomere und gesundheitsförderliche Lebensweise günstig potenzieren. Der gute Effekt bei der letzteren Kombination ist insbesondere, dass man im Alter wenige Krankheiten hat und eher gesund erst im hohen Alter stirbt.


Abb. 3: (Grafik weiterentwickelt nach einer Vorlage aus „Die Entschlüsselung des Alters“ von Elizabeth Blackburn und Elissa Epel (Mosaik-Verlag 2017))

Aber kürzere Telomere sind nun auch kein gänzlich unabwendbares Schicksal, weil sich dieser Zustand deutlich verbessern kann bei neuer gesundheitsförderlicher Lebensweise.

Telomerase

Der Vorgang der Verlängerung und Verkürzung der Telomere wird gesteuert von einem Enzym, der sogenannten Telomerase. Deren Menge und Aktivität kann größer und kleiner sein. Das wiederum wird von vielen Einflüssen aus dem Innenleben, aber auch aus Einflüssen der Umgebung wie z. B. gute Stimmung oder schlechte Luft oder eben Stress gesteuert. Dabei wirken diese Einflüsse, z. B. anhaltender Stress so, dass die Produktion der Telomerase am zuständigen Gen in den Zellkernen gedrosselt oder angetrieben wird. Diesen Vorgang nennt man epigenetisch (Epigenetik, (siehe 1.6), lat.: die Lehre der Dinge, um die Gene herum).

Aber die Alltags-Situation und Verfassung der Schwangeren ist bereits äußerst wichtig, weil sich insbesondere Stress und seelische Belastung der Mutter nicht nur auf die Telomere der Mutter, sondern auch auf die des Embryos auswirken.

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