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ALS HAUSARZT NÄHER AM PATIENTEN UND AM MENSCHEN

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Mit der Zeit entwickelte ich immer mehr das Bedürfnis, zu wissen, wie es mit den Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt medizinisch weiterging. Wurden sie wieder ganz fit und blieben auch gesund? Oder verlief die weitere Genesung zu Hause schlecht, weil die Bedingungen nicht passten oder die Patienten es nicht schafften, sich an die ärztlichen Ratschläge zu halten? Verfielen sie gar in die alten Muster und bekamen beispielsweise einen weiteren Herzinfarkt?

Ich wollte meine Patienten kontinuierlich betreuen – als niedergelassener Arzt in einer Praxis – und entschied mich, zukünftig hausärztlich zu arbeiten. Also wechselte ich krankenhausintern für sechs Monate in die Chirurgie, um allgemeinchirurgische Erfahrungen für die geplante hausärztliche Tätigkeit zu sammeln, und von dort für das letzte Pflichtjahr der fachärztlichen Ausbildung in eine allgemeinmedizinische Praxis nach Pulheim vor den Toren Kölns.

Für mich als Hausarzt ist das aufklärende, wertschätzende Gespräch mit den Patienten nachhaltig wichtig und effektiv.

Dort wurden Fälle fast wie am Fließband abgehakt. Das war zwar frustrierend, aber zumindest wurde mir unumstößlich klar, wie ich es zukünftig nicht machen wollte.

Doch wie wollte ich es? Ich wollte und will meinen Patienten den Stand der aktuellen medizinischen Möglichkeiten verständlich vermitteln und im persönlichen Gespräch mit ihnen gemeinsam überlegen, was für sie in Bezug auf Diagnose, Therapie und Prognose annehmbar ist.

Mein Kollege Dr. med. Peter Bruder erzählte mir von seinen Vorstellungen einer Gemeinschaftspraxis für Hausarztmedizin. Er war es, der eine über mehrere Generationen bestehende, alteingesessene internistisch geprägte Praxis fand. Die gemeinsam tätigen Eheleute wollten zeitlich versetzt ihren wohlverdienten Ruhestand antreten und wir wurden handelseinig. Mit dem 1. Januar 2003 stieg ich dort als Praxispartner ein und ließ mich als Facharzt für Allgemeinmedizin in Köln-Nippes nieder. Ein Jahr später fusionierten wir zur Gemeinschaftspraxis. 2006 ergänzte ich meine Ausbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin. Jetzt war ich da angekommen, wo ich hinwollte: ganz nah am Patienten, am Menschen mit seinen Sorgen und Nöten und auch da, wo ich helfen kann, viele der schlimmen Erkrankungen zu verhindern, die ich früher in der Klinik behandelt hatte.

Im November 2009 zogen wir nicht weit weg in neue Räumlichkeiten direkt an den belebten Wochenmarkt von Nippes. Unsere neue Praxis ist großzügig gestaltet mit einem klaren Raumkonzept und hohem Wohlfühlfaktor. All unsere Patienten blieben uns treu und folgten uns – das hat uns gezeigt, dass wir mit unserer Arbeit und unserem Umgang mit den Patienten ziemlich richtig liegen.

Medizin ohne Schnickschnack

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