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Forschungsobjekt: das Wohlbefinden der Tiere

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Verschiedene Wissenschaftler haben sich der Thematik »Wohlbefinden bei Tieren« angenommen, davon möchte ich drei kurz nennen.

 Modell des Analogieschlusses (SAMBRAUS, 1997): Dieses Modell geht davon aus, dass wir bei der Beurteilung von Emotionen von uns auf die Tiere schließen (»DU-Evidenz«). Es wird zwar immer noch sehr häufig angewendet, jedoch nicht ohne erhebliche Risiken. So begreift kaum ein Hundehalter, dass sein Tier leiden kann, obwohl es – durch den Tierarzt bestätigt – keine organische Erkrankung hat!

 Modell der Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung (TSCHANZ, 1993): Demnach leidet ein Tier, wenn sein Bedarf an Nahrung oder Sozialkontakten nicht erfüllt wird und Schäden entstehen. Bei dem Versuch, dem Leiden zu entgehen, ändert das Tier sein Normalverhalten und passt sich der Situation an. Ist die Anpassungsfähigkeit ausgereizt, tritt wieder Leiden ein.

 Handlungsbereitschaftsmodell (BUCHHOLTZ, 1993): Mit seiner Hilfe lässt sich über die Beurteilung des tierischen Verhaltens die Tiergerechtheit eines Haltungssystems einschätzen. Das heißt, zeigt ein Hund gestörtes Verhalten, ist die Haltung nicht tiergerecht. Zur Beurteilung arbeitet es mit einer Art »Marker«, also mit sogenannten Indikatoren, die etwas über Haltungsmängel und das Wohlbefinden der Tiere aussagen. Vergleicht man unsere heutigen Haushunde mit ihrer nicht domestizierten Wildform, dem Wolf, so können jedoch Verhaltensweisen, die dort in Freiheit auftreten und die vom Hund nicht oder in veränderter Form gezeigt werden, nicht zwangsläufig eingeschränktes Wohlbefinden beim »Haushund« suggerieren.

Was Hunde wirklich wollen

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