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Kapitel 8

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„Lass mich los, verdammt. Lierd, du bist doch mein Bruder! Das kannst du nicht machen!“, zeterte Aruni und schlug nach ihm.

Aber als sie ihren Halbbruder genauer ansah, wurde sie blass. Er war gefährlich nah daran, auszuflippen. Oder, besser gesagt, zu explodieren. Mit einer letzten halbherzigen Abwehrbewegung gab Aruni nach. Da blieb Lierd stehen. Er zog sie vor sich und starrte ihr in die Augen.

„Du hast die Regeln verletzt. Du hast mir nicht gehorcht. Du kannst nicht erwarten, dass ich dir das durchgehen lasse.“ Die rote Farbe in seinen Augen war erloschen, Enttäuschung überwog jetzt die Wut. Sie waren schwarz wie Ruß. Aruni schluckte.

Dann räusperte sie sich. „Hör mal, Lierd. Diese ganze Gehorchen-Sache ist doch so was von antiquiert! Kein Mensch würde so etwas erwarten.“

„Wir sind keine Menschen. Wir sind Dämonen. Für dich gelten unsere Gesetze.“ Mit diesen Worten schien Lierd das Gespräch für beendet zu halten. Er zog sie wieder hinter sich her. Aruni stolperte und fluchte. Als sie in den stillgelegten U-Bahn-Schacht und schließlich ins Abwassersystem kamen, ergab sie sich endgültig in ihr Schicksal und trottete brav neben Lierd her. Es machte einfach keinen Sinn, ihm mit Argumenten zu kommen. Nicht in diesem Zustand, und nicht zu diesem Zeitpunkt. Sie würde mit ihrer Mutter reden.

Aber zunächst einmal hatte sie ausreichend damit zu tun, den Ratten und dem Unrat auszuweichen, der sich in den alten Rohren verfangen hatte.

„Du hättest mir wenigstens Zeit geben können, mich anzuziehen. Schuhe und so“, fauchte sie ihn an. Aber er hörte nicht hin.

Barfuß tappte Aruni durch das trübe Wasser in dem mannshohen Abwasserkanal. Dann kam die Abzweigung. Aruni knotete den Gürtel ihres Kimonos enger zusammen. Sobald sie fertig war, griff Lierd wieder nach ihrem Arm und stieß sie vor sich auf die Öffnung im Boden zu.

Feuerkuss und Flammenseele

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