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Kapitel 17

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Die Lichter erloschen. Auch ohne ihn zu sehen, wusste Aruni, dass Fürst Luzius den Raum betreten hatte. Sie wagte es kaum, zu atmen. Zwei einzelne Flammen leuchteten auf. Genau hinter Luzius.

„Erhebt euch“, donnerte seine Stimme durch den Raum, der plötzlich viel zu eng erschien.

Aruni stand langsam auf, hielt ihren Blick jedoch auf den Boden gerichtet. Niemand sagte ein Wort. Nach einer Weile hielt sie es nicht mehr aus und sah in Luzius Richtung. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, nur seine Umrisse hoben sich schwarz vor den Flammen ab. Sie erschrak - so riesig hatte sie ihn nicht in Erinnerung. Aruni schielte zu ihrer Mutter. Zum Glück war ihr Vater nicht hier. In Malenkas Höhle war er zurzeit bedeutend sicherer.

Aruni lief es kalt den Rücken hinunter. Was würde Luzius mit Ash und Ilvio tun? Da spürte Aruni eine Berührung an ihrem Arm, erschrocken drehte sie sich halb um. Ilvio! Er war zu ihr hinüber gekommen, wohl um sie zu beschützen. Dabei war vermutlich er es, der ihren Schutz brauchte. Aruni spürte einen heißen Blick auf sich ruhen. Luzius! Der dunkle Fürst würde es bestimmt nicht schätzen, dass sie ihm ihre Aufmerksamkeit auch nur eine Sekunde entzog. Sie sah zu Boden.

„Aruni, Tochter von Malenka der Dunklen!“, donnerte auch schon seine Stimme.

Die Steinplatten unter Arunis Füßen waren auf einmal ungewöhnlich hart. Ein kalter Tropfen rann ihren Rücken hinab. Sie meinte fast das laute Platschen zu hören, als er auf den Boden fiel.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass du zurückgekehrt bist.“ Er machte eine Pause. Niemand atmete.

„Sieh mich an“, sagte er dann.

Er schnalzte mit den Fingern. Die Flammen hinter ihm flackerten und wuchsen. Langsam hob sie ihren Blick. Seine Augen glühten. Hastig wandte Aruni ihren Blick wieder zu Boden, genau auf Fürst Luzius schwarze Füße, die jetzt erkennbar wurden. Er trug keine Schuhe. Seine Zehenkrallen waren blutrot, es sah fast so aus, als hätte er sie lackiert. Aruni schluckte. Was dachte sie da?

Die Füße kamen näher. Dann berührte sie eine spitze Kralle am Kinn und hob ihr Gesicht an. Ilvio sog hinter ihr erschrocken die Luft ein. Luzius stand genau vor Aruni. Sein Atem brannte auf ihrer Nase, als er sie zwang, ihm in die Augen zu sehen. Ein Funkeln lag darin, das Aruni nicht deuten konnte.

„Ein Mischling aus Mensch und der schönsten Dämonin des Erdenreichs“, murmelte er. „Hübsch, die Kleine, Malenka“, sagte er über seine Schulter. Aruni sah aus den Augenwinkeln, dass ihre Mutter an seine Seite trat.

„Wir hatten, glaube ich, noch nicht das Vergnügen. Das letzte Mal, als ich dich sah, warst du noch ein winziger Halbling.“ Er schnaubte und sein Blick wanderte über Arunis Haut. Heißer Atem traf ihr Gesicht.

„Luzius“, sagte Arunis Mutter nur.

„Und er?“ Luzius ließ Arunis Kinn los und sah hinter sie. Oh Nein! Ilvio! Was konnte sie tun?

Luzius bedachte Malenka mit einem ziemlich eindeutigen Tätscheln auf den Hintern. Er schob Aruni zur Seite und trat einen Schritt auf Ilvio zu. Arunis Atem stockte. Eine Stimme erklang und flehte zitternd: „Bitte tu ihm nichts! Nimm mich an seiner Stelle. Bestrafe mich!“

Luzius fuhr herum und starrte genau in Arunis Augen.

Oh, sie hatte das gesagt?

„Mischling?“, fragte er. Seine Stimme klang streng.

Aruni neigte ihren Kopf und ignorierte Ilvio, der immer wieder flüsterte, sie solle es nicht tun.

Dann ging alles sehr schnell. Luzius sagte: „Dann komm.“ Er wartete auf keine Antwort, schnappte sich eins ihrer Handgelenke und zog sie hinter sich her aus dem Raum. Ihre Füße rutschten über die glatten Fliesen. Dann blieb Luzius plötzlich stehen.

„Nehmt mich. Bitte, tut Aruni nicht weh.“

Das konnte nicht wahr sein. Ilvio hatte sich an ihnen vorbeigeschlängelt und sich genau vor Luzius gestellt. Aruni schloss die Augen. Was nun?

Luzius begann laut zu lachen. Es schallte von allen Seiten auf Aruni zurück. Eine Gänsehaut nach der anderen jagte über ihre Haut. „Was seid ihr nur für lustige Geschöpfe?“ Als sein Lachen verebbt war, drehte er sich zu Aruni um.

„Erst soll ich dich nehmen. Dann soll ich ihn nehmen. Hast du vielleicht einen Vorschlag?“

„Es ist alles meine Schuld“, würgte Aruni hervor.

Da schlenderte Arunis Mutter an Fürst Luzius vorbei und berührte ihn wie zufällig mit ihrem Schweif.

„Malenka“, knurrte Luzius.

„Ja?“, raunte sie und wiegte kokett ihre Hüften.

„Du wirst bestraft!“, entschied er mit einem Grinsen.

„Oh ja“, säuselte Malenka. Sie legte ihren Arm um Fürst Luzius und machte Aruni hinter seinem Rücken ein Zeichen. Dann zog sie den Fürst der Dämonen den Gang entlang.

Doch bevor Aruni aufatmen konnte, drehte er sich noch einmal um. „Mit euch bin ich noch nicht fertig“, knurrte er. Er zeigte mit einem Finger auf Aruni. Ein Feuerstrahl schoss auf sie zu und traf sie mit einem Zischen an ihrem Schweif. Aruni fauchte vor Schmerz. Ein schwarzer Ring lag unmittelbar unter der gezackten Spitze und glühte noch einige Momente, bevor er verlosch und ihr fast mit seiner Kälte die Haut versengte. „Damit ich weiß, wo du bist, wenn deine Strafe kommt“, sagte er, bevor er mit Malenka den Raum verließ.

Lierd trat neben Aruni und starrte böse auf Ilvio.

„Toll“, sagte er. „Da hast du Aruni ja schön reingeritten!“

Feuerkuss und Flammenseele

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