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4.1.5. Fazit

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Die Verbindung zwischen Karl Magnus und den höfischen Texten des Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4 wird durch den Rezeptionsrahmen sowie das Entstehungsmilieu der Handschrift gebildet, obgleich Konung AlexanderKonung Alexander ebenso wie Karl Magnus keine offensichtlichen Spuren höfischer Ethik beinhalten. Im Falle von Karl Magnus ist dies nachvollziehbar, führt man sich die Transmission der Texte aus der Gattung der chansons de gestechansons de geste vor Augen, die als Quellen beim Zusammenstellen der zunächst altwestnordischen Kompilation Karlamagnús sagaKarlamagnús saga ok kappa hans dienten, die wiederum als Vorlage bei der schwedischen und dänischen Bearbeitung des Karls-Stoffes vorlag.

Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4 ist von den in der vorliegenden Analyse behandelten Handschriften die wohl heterogenste und damit auch herausforderndste, wenn es um die interne Logik der Textauswahl geht. Die Geschichte des fränkischen Kaisers ist hier in eine Vielzahl anderer Genres und Texte eingebettet – historiographische, religiöse, moralisch-didaktische, höfische und profane Inhalte bilden den Rezeptionsrahmen, in dem Karl Magnus aufgezeichnet und gelesen wurde. Obgleich nicht auf den ersten Blick erkennbar, entfaltet Karl Magnus neben textintrinsischen Möglichkeiten zu Interpretation und Lesarten eine weitere Verständnisebene vor dem Hintergrund der kodikologischen Kontextualisierung mit anderen Texten. In einer Gruppe mit Konung AlexanderKonung Alexander und Dikten om Kung Albrekt präsentiert der Text verschiedene Herrschaftsformen und royale Verhaltensnormen, die sich deutlich von den höfischen Lebensmodellen der EufemiavisorEufemiavisor unterscheiden, obwohl deren Übersetzungs- und Rezeptionsmilieu von ähnlichen Normen und Werten, nämlich denen der schwedischen Aristokratie, geprägt war. Mit dem religiösen und moralisch-didaktischen Teil der Handschrift korreliert das insgesamt stark betonte christliche Moment der schwedischen Bearbeitung, der universelle Kampf der Christenheit gegen das Heidentum und die Wiederherstellung der göttlichen Weltordnung durch den Sieg des Christentums. Die hier im weitesten Sinne als Sachliteratur definierten Textgruppen vervollständigen das durch diese Handschrift entworfene heterogene Bild, haben jedoch ihren Eigenwert als Zeugen des soziokulturellen Milieus, in dem auch Karl Magnus rezipiert wurde. Exemplarisch sei hier das Traumbuch Somniale DanielisSomniale Danielis genannt, als Nachweis für die Relevanz der Träume für mittelalterliche Rezipienten, die mithilfe des Traumbuches die allegorischen Träume Karls besser dechiffrieren konnten.

Karl der Große im Norden

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