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(FAST) WIE IM PARADIES Mein Lebensland ist mit viel Gutem ausgestattet

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Mein Blick ist verschwommen und unscharf in die Weite gerichtet. Ich sitze an unserem Esstisch und mache gerade einfach mal nichts – dass ich das das letzte Mal getan habe, ist schon eine ganze Weile her, weil einfach so unglaublich viel los war. Aber jetzt habe ich einen Moment der Ruhe und des Nichtstuns. Wie gut! Und so wandert mein Blick durch die großen Fenster nach draußen und bleibt an den Bäumen und Sträuchern hängen, die nach dem Winter endlich wieder austreiben, und ich genieße das frische und zarte Grün, das mir entgegenleuchtet. Heute ist wunderschönes Wetter, die Luft ist zwar noch frühlingsfrisch, aber der Himmel ist nach einigen grauen Tagen endlich wieder blau, und ich sauge die leuchtenden Farben der erwachenden Natur nur so in mich auf.

Doch wie so häufig: Kaum scheint die Sonne, sieht man, wie dreckig die Fenster sind. Ich zumindest. Und wie! Meine Augen stellen sich scharf und nehmen die bodentiefen Scheiben wahr: Fingerabdrücke, Fliegenschiss, getrocknete Regentropfen, Abdrücke vom Fußball unseres Sohnes. Ich muss dringend Zeit finden, die Fenster zu putzen. Mein Blick wandert weiter. Durch die Scheiben hindurch betrachte ich unsere Terrasse. Einige Sträucher habe ich bereits beschnitten und die Beete im Garten sehen auch ganz ordentlich aus. Doch der Boden muss dringend gefegt werden, und bevor wir uns an unseren Tisch draußen setzen können, muss ich ihn und die Stühle drum herum abwaschen. Der Winter hat einfach seine Spuren hinterlassen. Ich versuche, die Arbeitsaufträge, die an mein inneres Appellohr dringen, beiseitezuschieben …

In die Weite leben

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