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Die verschiedenen Typen des Kampfes in meinem Lebensland

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Zoome ich ein wenig raus und nehme mein Lebensland auf dem Rundflug in seiner Gesamtheit in den Blick, dann stelle ich fest, dass die einzelnen Kämpfe meines Lebens einen unterschiedlichen Charakter haben. Im Wesentlichen kann ich drei Typen voneinander unterscheiden:

• Ich kämpfe mit mir: mit meinem inneren Schweinehund, meinen zu hohen Ansprüchen, meinen erlernten Mustern, meinen Grenzen …

• Ich kämpfe mit meinen Mitmenschen: zum einen mit denen, die mir nahestehen – und gerade deshalb, weil sie mir so nahestehen (wie mit meinem Partner, meinen Kindern oder meinen Eltern) –, oder zum anderen mit Menschen, die mir eben gar nicht nahestehen und es aus diesem Grund nicht gut mit mir meinen.

• Ich kämpfe gegen Umstände: wie eine Krankheit, Schwierigkeiten im Job, meine finanzielle Situation und, und, und …

Manche Kämpfe sind zugegeben hausgemacht, für andere kann ich rein gar nichts. Demnach haben auch die Kämpfe unterschiedliche Dimensionen und eine große Bandbreite. Sie reichen von den kleinen Alltagsthemen (ich will mal wieder eine Diät machen oder strample mich durch einen zu vollen Terminkalender) über langwierige und nagende Kriege (Erziehung eines Teenies oder Streitigkeiten in der Nachbarschaft) bis hin zu den alles erschütternden Lebenskrisen (wie eine Scheidung oder die schlimme Diagnose des Arztes).

Summa summarum stelle ich aber fest, dass in meinem Leben mehr ungeklärt als geklärt ist. Manchmal sogar längst Geklärtes plötzlich und unerwartet wieder ins Wanken gerät. Und angesichts der vielen offenen Fragen und Baustellen, die doch eigentlich einladende und fertiggestellte Lebensräume sein sollten, schwinden meine Motivation und Leichtigkeit, weil es so scheint, als sei alles nur Arbeit und Kampf.

In die Weite leben

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