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Remy Straub sah aus, als würde sie schlafen. Aber sie konnte in dieser Zelle nicht schlafen. Sie konnte auf dem Asphalt schlafen, auf Beton, auf jeder Straße, in jedem Abbruchhaus, aber nicht auf diesem Gefängnisbett. Sie wälzte sich auf die andere Seite, starrte in die Dunkelheit. Ein Geräusch ließ sie aufmerken. Sie lauschte angestrengt, versuchte es zu identifizieren. Es war ein Schlüssel, der sich im Schloss der Zellentür drehte. Ein Innehalten. Ein Windhauch. Ein Schatten. Remy fuhr in die Höhe. Alle Warnglocken an. Das Gesetz der Straße. Der Schatten legte ihr eine Schlinge um den Hals. Im letzten Moment gelang es Remy noch, die Finger beider Hände zwischen Hals und Schlinge zu schieben, die sich immer dichter schloss. Sie schrie. Ihr Schrei verstummte, wurde zu einem Würgen. Sie zog ihre rechte Hand unter der Schlinge hervor, Haut blieb hängen, sie blutete, keine Panik, dachte sie, ich habe schon viele Schatten besiegt, sie griff nach hinten, spürte Haare, einen Kopf, schlug mit der Rückhand zu, traf ein Auge. Ein Schrei. Von ihr. Von der Frau, die die Schlinge jetzt losließ. Remy boxte der Frau aus dem Schatten die Faust auf die Nase und floh hinaus auf den Gang des Gefängnisses, sah den Alarmknopf, drückte ihn. Die Sirenen heulten auf.

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