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Redezeit

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Beim Frühstück, zum Mittag, am Abendbrottisch, beim Gang durch die Straßen, überall ist er dabei. Unser Gedanke an die Reise. Er lässt uns nicht mehr los. Sitzt hinten im Auto, wenn wir mit dem Geländewagen ein Wochenende in matschigem Gelände verbringen. Ein Feuer machen, irgendwo auf einem entlegenen Feld. Auf die runden großen Strohballen wälzt er sich mit hoch, auf denen wir so gern die Sommernächte verbringen. Drei Ballen mit dem Auto zusammen geschoben – unser Platz, dem Himmel so nah. Die Flöhe jucken erst am nächsten Tag. Sie stören uns nicht auf unserem Flug in die Zukunft. Draußen sein ist unsere Sache. Da, wo die Dinge so greifbar scheinen. Ganz einfach und klar. Ein Jahr lang so leben, das wärs.

Städte würden Beiwerk sein, das wissen wir schon heute. Uns zieht es zu den Leuten auf dem Land. Das Miteinanderreden macht Spaß, befruchtet, bekommt Flügel und lässt zarte Wurzeln in unseren Köpfen keimen. Wir fühlen uns einander nah. Sten und ich. Wir zwei. Selbst Schweigezeit ist Redezeit. Das merken wir in diesen Tagen. Aalen uns in dem wohligen Gefühl, gemeinsam einen neuen Weg zu betreten. Eine Machete brauchen wir nicht, obwohl das Dickicht vor uns nur so wuchert. Lieber schauen wir erst einmal nach, was da so wächst, wie es riecht und wie es aussieht. Auf diesem für uns so vollkommen anderen Pfad.


Frau und Weltreise

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