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Geldberg

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Unsere Reise, unser Traum, unser, unser, unser. Und doch auch meins. Meins, wenn es um die Frage geht, wie will ich mein Leben finanzieren, dann, wenn ich für ein Jahr kein Geld verdienen werde? Klar, ich könnte mich hinsetzen und einfach abwarten. Doch das ist nicht mein Ding. Bin nicht die „mitreisende Ehefrau“. Es ist Stens Reise und es ist meine Reise. Mit allem was dazu gehört. Verantwortung übernehmen, sie tragen, austragen und spüren. Auf den Schultern. Mal die Last des Gewichts. Dann wieder den Stolz, der daraus erwächst, es selbst in meinen Händen zu halten. So viele reden davon, sich „so etwas nicht leisten zu können“. Und klar, das stimmt. Doch eines weiß ich. Möglich wäre ein solches Vorhaben für weitaus mehr Menschen, als die, die vorgeben, es aus finanzieller Sicht nicht stemmen zu können.

Ich glaube, es ist oft einfach eine Frage des eigenen Wollens. Will ich mich wirklich so weit umorientieren, um auf ein solches Vorhaben hinzusteuern? Will ich sparen? Will ich meinen Lebensschwerpunkt verlagern? Brenne ich so weit, dass die Hitze der mich tragenden Flammen ausreicht, Unwägbarkeiten aus dem Weg zu schaffen? Oder habe ich einfach andere Pläne? Dann ist alles gut. In mir jedenfalls habe ich einen Hebel umgelegt. Meine Gedanken kreisen um die Machbarkeiten, Möglichkeiten, Notwendigkeiten. Es ist, als begäbe ich mich auf einen Flug im freien Fall und bin gleichzeitig darauf bedacht, den Boden zu präparieren. An allen möglichen Stellen. Nicht wissend, wo ich eventuell einmal hart aufschlagen werde. Eines dieser Bodenhaftungs-Wiesenstücke ist mein neu gefasster Plan, ab jetzt zu sparen. Jeden Monat, ganz konsequent. Da ist sie wieder, die Planerin, die sich selbst an die Hand nimmt und ganz sicher weiß, dass sie ihre Reise nur antreten wird, wenn sie sich die auch ganz persönlich leisten kann. Für mich ist es mein Mich-Selbst-Identifizieren mit dem großen Vorhaben. Anderes zurückstellen, Wertigkeiten umsortieren, kritisch auf das schauen, wofür das Geld im Alltag in alle möglichen Richtungen fließt. Zweihundertfünfzig Euro, das ist mein Versprechen an mich selbst, lege ich ab jetzt Monat für Monat zur Seite. Das erinnert mich, an die Machbarkeit der Idee. Das zeigt mir selbst, wie ernst ich es meine, eines Tages auf Reisen zu gehen.



Mein kleiner gelber Koffer

Vorfreude liegt am weichen Boden meines Koffers. Stolz packe ich seitlich dazu, mir selbst ein solches Vorhaben in mein Leben zu schreiben. Ich spüre schon heute, dass ich noch ’ne Mut-Tüte als Vorrat brauche. Doch die Leichtigkeit überwiegt, die den Hohlraum im Koffer ausfüllt, ihn rundherum beulen lässt und trotzdem schweben.

Frau und Weltreise

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