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Glitzertraum

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Wer kennt ihn nicht, den Wunsch, einmal für eine Zeit lang zu gehen. Alles hinter sich lassen und einfach losziehen.

Wie oft in unserem Alltag denken wir: Das kann es doch nicht gewesen sein. Verlieren uns in Tagträumen und schwelgen in Phantasien, was alles sein könnte und schön wäre oder anders sein müsste. Doch wir belassen es meist beim Konjunktiv, schieben den Gedanken dann wieder zur Seite und wenden uns dem Alltagsgeschehen mit all seinen Verpflichtungen und Regeln und Abläufen zu. Das ist nicht schlecht und nicht verkehrt.

Geben diese Strukturen, in denen wir leben, Halt, lassen uns Teil unseres Umfeldes sein und helfen uns dabei, im Alltag zu bestehen. Wir beklagen uns über die Enge, die wir mitunter spüren, doch gleichfalls gibt es gute Gründe, warum wir darin verankert bleiben. Es geht um Sicherheit, um das Gefühl der Zugehörigkeit, um Gewohnheit. Wir schenken uns ein paar Tage Urlaub im Jahr, schwelgen in den herrlichen Momenten. Denn das Glück, das Schöne und Besondere lassen sich am stärksten in der Begrenztheit spüren. Wir wissen, es geht bald wieder zurück in den Alltag. Also genießen wir und frönen der Herrlichkeit der Reise, der Freiheit, der Gelassenheit. Automatisch kommt da der Gedanke in uns auf: Mensch, irgendwann einmal, da mach ich das für länger. Erholt aus dem Urlaub zurück klinken wir uns wieder ein in unser Leben mit Arbeit, Freunden, Familie, ein wenig Sport, einem Ausflug am Wochenende. Alles ist gut.

Glücklich zu sein mit dem, was ist, auf der einen Seite, und dann doch diese Stimme in uns, die da immer wieder anfragt, klopft, nachhakt, nicht lockerlässt.

Ich selbst betrachte mein Leben von hinten. Ich möchte am Ende nicht sagen: „Ach, hätte ich nur …“ Ich will sagen: „Ich habe es getan, ich habe es versucht, ich habe es erlebt, gelebt, durchlebt. Ich war mittendrin. Ich habe mir ein eigenes Bild geschaffen.“ Das ist meine Art zu leben. Ja, es begleiten einen Ängste dabei. Zweifel kommen auf. Ist man mutig genug? Überschätzt man sich? Wird man einsam sein? Wie kommt man mit all dem klar, was da auf einen einstürmt?

Doch so weit kommt es meist gar nicht. Zu diesem Punkt gelangt man erst, wenn man tatsächlich in Erwägung zieht, einmal für eine Weile die Leinen loszulassen, an Bord seines Lebens zu gehen und sich bei sich selbst willkommen heißt.

Das Lesen meiner Erlebnisse kann ein Anstoß sein – oder zumindest die Überprüfung für dich selbst, was sich für dich stimmig anfühlt. Ist es für dich das Leben im Alltag mit all seinen wunderbaren Momenten und Details, die grandios sind. Dann genieße sie und kümmere dich nicht um die Gedanken der Unzufriedenheit. Oder rüttelt und zerrt und rumort es beim Lesen immer stärker in dir, so beschließe an dem Tag: Ja, ich tue es. Für eine Zeit gehe ich einen anderen Weg. Es gibt kein Richtig oder Falsch in dieser Frage. Es geht nur um eine Entscheidung, die dir hilft, in dem was ist, glücklich zu sein.

Mein Traum ist es, mich in das Abenteuer mit mir zu stürzen, denn ich glaube, dass das, was mit mir selbst auf dieser Reise geschehen wird, das Aufregendste von allem sein wird.

Am Ende werden wir es wissen. Also aufgemacht, um zu erleben.


Frau und Weltreise

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