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Kapitel 7

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Der Tote lag inzwischen auf dem Boden. Der Gerichtsmediziner beugte sich über ihn, um ihn zu untersuchen. Schnur und Erik traten hinzu. Es war mucksmäuschenstill. Esther stand an einer Tafel voller Plakate und erweckte den Eindruck, als würde sie interessiert lesen. Es dauerte eine Weile, bis Schnur sie dort erblickte.

»Schön ein Lebenszeichen von dir zu sehen«, begrüßte er seine Mitarbeiterin.

Alle Blicke richtete sich auf die blonde Kommissarin, deren Gesicht rot anlief. »Was soll das heißen?«, fragte sie empört.

»Ich habe dich heute Morgen nirgends erreicht«, erklärte Schnur. »Da brauche ich einmal einen fahrbaren Untersatz, um zum Tatort zu gelangen, dann erreiche ich dich nicht.«

»Ich hatte einen Platten«, wehrte sich Esther.

»Am Auto oder am Handy?«

»Jetzt wirst du unfair«, protestierte Esther. »Vermutlich war ich gerade in einem Funkloch. Ich hatte nicht auf mein Handy geachtet.«

»Das ist aber seltsam. Gerade in solchen Momenten soll das Handy doch eine Hilfe sein.«

»Ich hatte Hilfe in Form eines freundlichen Menschen«, entgegnete Esther.

Schnur beschloss, das Thema zu wechseln. Also fragte er: »Hast du hier schon etwas in Erfahrung bringen können?«

Esther zögerte einen Augenblick, vergewisserte sich, dass diese Frage keine Fangfrage war, bevor sie antwortete: »Nur, dass der Schulleiter in seinem Büro sitzt, schwitzt und auf dich wartet. Sein Büro liegt im zweiten Stock. Dort.« Sie zeigte in eine Richtung, in der Schnur lediglich die bunten Platten der Balustrade sehen konnte. »Die Schüler, die ihn gefunden haben, sind nicht wirklich eine Hilfe für uns. Es waren einfach zu viele. Sie gehören zur Oberstufe, also zu den älteren, was es für uns noch schwieriger macht.«

»Warum das?« Schnur stutzte.

»Na ja. Die waren nicht wirklich geschockt, sondern eher aufsässig, wollten keine Fragen beantworten und haben sich einfach aus dem Staub gemacht«, antwortete Esther.

»Wer war bei dir, als du versucht hast, mit ihnen zu sprechen?«

Esther schaute sich um, bis sie einen Mann mit wilden schwarzen Locken erblickte. »Anton Grewe«, antwortete sie.

»Wo ist Horst Hollmann?«, fragte Schnur. »Wir sind zurzeit unterbesetzt, da können wir uns keine weiteren Ausfälle erlauben.«

»Horst Hollmann ist im Rahmen seiner Übernahmeausschreibung zum Kriminaldienst dabei, seinen Durchlauf bei den verschiedenen Abteilungen zu machen. Seine derzeitige Abteilung ist Entführung, Erpressung, Geiselnahme. Seit heute.«

»So ein Mist! Gerade jetzt, wo wir Leute brauchen.«

»Dafür hat uns Kriminalrat Forseti schon mit Leuten versorgt.«

»Danke, dass du mich daran erinnerst.« Schnur verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

Er richtete seinen Blick wieder auf den Toten, was auch nicht gerade dazu beitrug, seine Laune zu verbessern. Der Unterkörper war mit einem Tuch zugedeckt worden. Der Gerichtsmediziner Dr. Thomas Wolbert richtete sich gerade auf, nachdem er seine vorläufige Untersuchung beendet hatte.

»Wie lange ist Bertram Andernach schon tot?«, fragte Schnur.

»Ich würde sagen, zwischen sechs und acht Stunden«, antwortete Wolbert nach einigem Zögern.

»Ist er an der Strangulation gestorben? Oder war er schon vorher tot?«

»Die Frage habe ich befürchtet. Dazu will ich erst etwas sagen, wenn ich ihn genau untersucht habe«, wich der Gerichtsmediziner aus.

»Aber einen Hinweis wirst du doch haben«, drängte Schnur weiter.

Wolbert zögerte, bevor er zugab: »Ich möchte mich nicht vorschnell festlegen.«

»Es wäre aber sehr hilfreich für uns. Umso schneller könnten wir mit den Ermittlungen beginnen.«

»Ich würde sagen, er wurde lebendig aufgehängt.«

Kullmann und das Lehrersterben

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