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Entschlossen sein

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Stephanus sah „den Himmel offen“;

für ihn war der Himmel nicht mehr verschlossen.

Der Himmel kann aber nur „über jemand aufgehen“,

wenn er sich selbst für den Himmel öffnet

und sich für Gott ent-schließt.

Obwohl wir von Gott und auf Gott hin erschaffen sind,

sind wir zunächst Gott gegenüber verschlossen.

Unser Rationalismus

und unsere irdischen Einstellungen

verschließen uns zunächst den Zugang zu Gott.

Erst die Wege der Erfahrung sind es,

die uns den Himmel öffnen

und Gott erschließen.

Aber auch der Erfahrungsbereich

bleibt mir, was Gott betrifft, verschlossen,

wenn ich mich nicht irgendwann

„ent-schließe“ zum Glauben.

Die Ansatzpunkte zu diesem „Glaubensentschluß“

liegen in meiner Sehnsucht und Hoffnung,

die irdisch keine dauernde Erfüllung finden

und andererseits in den erfüllten Augenblicken,

in denen meine Sehnsucht gestillt ist,

die ich aber nicht festhalten

und ausdehnen kann zu einem Dauerglück.

Diese Punkte können Anlaß und Grund

zum Glauben werden, – aber keine Beweise.

Wenn ich mich

zum Glauben an die absolute Liebe

entschlossen habe,

finde ich reiche Bestätigung

im Bereich der Vernunft (Theologie),

der Geschichte, der Bibel

und vor allem in der Verkörperung dieser Liebe

in der Jesusgestalt.

Dieser Glaube ist ein fundamentaler Glaube;

das heißt seine Gewißheit beruht

auf meinem ganz persönlichen Entschluß

und nicht auf einer sekundären

Erschließung von außen.

Das Wahrheitskriterium dieses Glaubens

liegt in der absoluten Liebe (= Gott) selbst,

an die ich glaube.

Dies ist zugleich das Auslegekriterium

für alle sekundären Glaubensquellen.

die meinen Glauben ausgestalten und bestätigen.

Dieser „entschlossene“ Glaube steht in sich;

er hängt letztlich nicht mehr an den Zeugen,

auch wenn mir die Glaubenserschließung

praktisch durch das Zeugnis anderer

ermöglicht wurde.

Die Selbständigkeit meines Glaubens

macht mich zum glaubwürdigen Zeugen,

der andere zum Glauben ermutigt.

Glaube bleibt letztlich immer Geschenk,

das aber meine Entschlossenheit verlangt.

Mangelnde Glaubensentschlossenheit

ist häufig der Grund für mangelnde Entschlußkraft

in den notwendigen Entscheidungen des Lebens.

Viele Lebensnöte könnten durch klare Entscheidungen

und Entschlossenheiten vermieden werden.

Die Entschlossenheit für Gott

ist in jedem Fall die Rettung.

Herr, gib mir die Entschlossenheit für dich, damit ich im Leben klare und richtige Entscheidungen treffen kann.

Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook

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