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Beten öffnet

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Die Taufe Jesu wurde immer

verstanden als der bewußte Beginn

der erlösenden Tätigkeit Jesu,

Die „Bußtaufe“ des Johannes

war vorbereitend auf das Leer-Werden eingestellt;

die „Geisttaufe“ Jesu bewirkt Füllung und Erfüllung.

Jesus, der Sündelose,

identifiziert sich mit der sündigen Menschennatur,

die bestimmt ist von Egoismus, Haß und Lieblosigkeit,

und beginnt, sie „sauerteigartig“ zu verwandeln.

Er „impft“ die Menschen sozusagen

mit dem ewigen Geliebt-sein.

Er holt die Menschen da ab, wo sie stehen

und führt sie dorthin,

wo sie hingehören: zu Gott.

Beachtlich in dieser Situation Jesu

und beachtlich für alle „erlösenden“ Situationen

ist der Hinweis: „Während er betete,

öffnete sich der Himmel.“

Erlösung geschieht durch Öffnung:

wenn der Mensch „in den Himmel“ kommt,

und wenn „der Himmel“ in den Menschen kommt.

Und diese Öffnung geschieht im Beten.

Beim Beten bringe ich mich „zur Sprache“,

und ebenso bringe ich Gott zur Sprache.

Ich und Gott

kommen beim Beten gleichzeitig „zu Wort“.

Beim Beten begegnen sich Gott und Mensch

und Mensch und Gott.

Beten ist sozusagen das Mobiltelefon,

mit dem ich Gott immer und überall

erreichen kann

– und er mich.

Beten ist etwas, das ich meinerseits tun kann,

auch wenn ich gerade keine Lust dazu habe.

Viele Menschen fühlen sich „gottverlassen“,

obwohl Gott immer „zu sprechen“ ist,

nur weil sie ihr Mobiltelefon nicht benützen,

das heißt, weil sie nicht beten.

Beten nach Lust und Laune nützt oft wenig,

weil man das Gebet oft dann braucht,

wenn man keine Lust und Laune dazu hat.

Gewiß: „Not lehrt beten“,

aber zur verläßlichen Lebenshilfe wird das Gebet

erst durch die gute Gewohnheit,

durch das regelmäßige Beten.

Beten öffnet.

Gott ist an sich immer „offen“;

doch das Beten bewirkt,

daß er mir aufgeht, indem ich offen werde für ihn. Beten macht mich durchlässig für die Kommunikation bewirkende Kraft Gottes. Wenn ich bete für den oder die anderen, vor einer schwierigen Begegnung etwa, verläuft alles besser als ohne Gebet: Ich bin offener (toleranter) und wirke darum öffnender auf die anderen.

Das Gebet alleine und mit anderen,

für mich und für andere – auch für Verstorbene,

bewirkt immer Gemeinschaft, Frieden,

Solidarisierung vor Gott und mit Gott,

vorausgesetzt man glaubt an die absolute Liebe.

Herr, öffne meine Lippen in Angst und Verzweiflung, wenn ich sprachlos geworden bin, und wenn ich für dich und für mich keine Worte mehr finde.

Sonntagsgedanken, Lesejahr C - eBook

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