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Endlich ewig werden

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Besonders beim Jahreswechsel

werden viele Menschen nachdenklich,

die sonst nicht so viel nach-denken.

Unser Leben ist uns gegeben

in der Kontrasteinheit von Zeit und Ewigkeit.

Der Mystiker weist auf diese Einheit hin.

Zeit ist Ewigkeit.

Ewigkeit ist Zeit (Angelus Silesius). Die Ewigkeit ist uns in Form von Zeit gegeben. Mitternacht, „Null Uhr“, ist der Punkt, an dem die Ewigkeit in der Zeit in Erscheinung tritt.

Es gibt zwei Gefahren in unserem Leben:

daß wir nur für das Zeitliche leben;

dann wird unser Leben sinnlos;

oder daß wir nur an die Ewigkeit denken

und dabei die Verantwortung

für unser irdisches Tun und Lassen

zu wenig wichtig nehmen.

„Das Vergangene vergeht nicht“;

alles Zeitliche geht ein in die Ewigkeit.

Das Zeitliche erleben wir in Rhythmen:

Tage, Wochen, Jahre, Jahres-, Tageszeiten.

Wir erleben beides:

Immer wieder das Gleiche (Kreislauf);

und doch geht es immer weiter (Fortschritt).

Symbolisch: Kreis und Gerade werden eins in der Spirale.

Wir leben in der Zeit und mit der Zeit.

Wir müssen irdisch planen und berechnen.

Darum müssen wir die Zeit be-rechnen

und eine „Zeitrechnung“ erstellen.

Aber wo fangen wir an?

Bei einem Kreis

ist jeder Punkt Anfang und Ende zugleich.

Jede Zeitrechnung beginnt

mit einem wichtigen historischen Ereignis.

Für uns Christen ist es die Geburt Jesu:

Sie ist das „einzige, das zählt“.

Sie ist auch das „End-gültige“,

das, was an jedem Ende,

das wir durchmachen müssen,

noch zählt.

Im Wort „endlich“ ist beides vereint:

Hoffnung und Angst.

„Endlich“ bist du da!

Aber auch alles Irdische ist „endlich“:

Nichts kann man festhalten,

jeder Augenblick ist vergänglich.

Daraus ergibt sich

eine doppelte Empfehlung für das Leben:

Lebe jeden Tag neu, laß ihn kommen und gehen.

Schaffe und pflege gute Gewohnheiten,

durch die du die Nullpunkte (Totpunkte) überwindest.

Dies gilt besonders für den religiösen Bereich.

Das heutige Marienfest

zeigt uns die Gottesmutter:

Sie hat den Un-endlichen

empfangen und zur Welt gebracht;

dadurch hat sie sich selbst verewigt.

Herr, nimm mir durch deine Unendlichkeit die Angst vor dem Ende dort, wo in meinem Leben etwas zu Ende geht.

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