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Weiterbildung wird zum Thema

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Für die Nachkriegszeit wurde eine grosse Arbeitslosigkeit befürchtet. Es kommt anders, die Wirtschaft entwickelt sich dynamisch, bald schon klagt sie über einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Die in den 1930er-Jahren aufgebauten Berufslager werden mit der «beruflichen Förderung von Arbeitslosen und Heranbildung von Qualitäts- und Spezialarbeitern» beauftragt. Erstmals lanciert also der Bund Weiterbildungsmassnahmen zur Nachqualifizierung von Erwachsenen ohne oder mit einer veralteten Berufsausbildung. Manche Berufsschulen beginnen, Weiterbildungskurse anzubieten, und Berufsverbände gründen Fachschulen als Träger von beruflicher Weiterbildung und zur Vorbereitung auf die Höheren Fachprüfungen (Meisterprüfungen). 1953 wird bereits auf 75 Titel vorbereitet.

Schwerpunkte zur Weiterbildung und höherer Berufsbildung finden sich in den Kapiteln 31, 19, 29


Abbildung 8 In den 1930er-Jahren wurde viel in die berufliche Nachholbildung investiert. Dazu wurden Lehrwerkstätten eingerichtet und diese mit Unterkunftsmöglichkeiten kombiniert, die sogenannten Berufslager. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden einige von ihnen in Fachschulen umgewandelt, so z. B. das Berufslager Hard in die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (Bilddatenbank W'thur)

Fehlt es an Arbeitskräften, liegt es nahe, sie im Ausland zu suchen, zumal die Schweiz im ganzen 20. Jh. ein vergleichsweise attraktiver Arbeitsort darstellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind es in erster Linie Italienerinnen und Italiener, die angeworben werden. Die meisten sind ungelernt, viele haben die Volksschule – wenn überhaupt – nur fünf Jahre besucht. Italienische Emigrationsorganisationen entwickeln in der Schweiz ein eigenes, für italienische Arbeiterinnen und Arbeiter bestimmtes Weiterbildungsprogramm, umfassend berufsorientierte und allgemeinbildende Kurse, später auch Programme zur Integration der zweiten Generation – erste Massnahmen im Rahmen der interkulturellen Pädagogik.

Vergleiche dazu Kapitel 32, Berufsbildung für Migrant/-innen

Die Förderung der Weiterbildung durch den Bund begann aber nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern wie diejenige der Grundbildung 1884. Gefördert wurde damals die Weiterbildung durch «Wandervorträge», in denen Neuerungen wie die Anwendung von elektrischem Strom oder neue Düngemethoden vorgestellt wurden. Gefördert wurden zudem Periodika mit berufskundlichen Beiträgen und die «Modell- und Mustersammlungen», in denen Handwerker anhand von «Mustern» aus dem Ausland Anregungen für die Verbesserung der eigenen Produkte finden konnten. Diese Sammlungen entwickeln sich zu Gewerbemuseen weiter, einige später zu Kunstgewerbemuseen und dann zu Museen für Gestaltung.

Gewerbemuseen sind Thema von Kapitel 20

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