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Die Medina (Fès el-Bali)

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Im ältesten Teil von Fès heißt es Bummeln, Staunen und sich verzaubern lassen von einer der schönsten Altstädte der islamischen Welt. Hier sind die Gassen so schmal, dass kein Auto hindurch passt, einige Seitengassen sind kaum einen Meter breit. In der Medina übernehmen deshalb Esel, Mulis und Handkarren den gesamten Warentransport in die Suqs und zu den Häusern. Nähert sich ein beladenes Maultier von hinten, heißt es rechtzeitig ausweichen – die Treiber machen durch lautes Rufen („Balak, balak“ – Vorsicht) auf sich aufmerksam. Im Gegensatz zu Marrakesch drängeln sich in Fès keine lauten und lästigen Mopedfahrer durch die Fußgängerströme.

Startpunkt des hier beschriebenen Medina-Rundgangs ist der Place de l’Istiqlal mit dem Dar-Batha-Museum (vgl. Fès el-Djedid). Den Platz mit Kreisverkehr und Springbrunnen verschandeln zwei große Bauruinen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, findet in der Umgebung Parkplätze und eine Tiefgarage. Man kann den Stadtrundgang aber auch am Place R’sif beginnen, wo eine Tafel über die markierten Touristenrundgänge informiert (siehe Ende dieser Beschreibung; erreichbar mit dem Bus aus der Neustadt). Ein weiterer günstiger Ausgangspunkt zur Besichtigung von Fès el-Bali ist das Bab Guissa im Norden der Medina. Vom Guissa-Tor erreicht man am direktesten die Handwerker-Suqs und die Kissaria sowie die wichtigsten Kulturdenkmäler rund um die Karaouyine.

Vom Place de l’Istiqlal (beim Hotel Batha) geht es geradeaus, vorbei an der Post und durch eine Gasse mit vielen Straßenrestaurants in Richtung Medina. Hier marschiert man weiter rechts durch ein kleines Tor in die Talaa Seghira. Läuft man links weiter (nicht in die Talaa Seghira), folgt das 1912 errichtete Bab Boujeloud, eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Es ist auf der der Medina abgewandten Seite mit blauen (Farbe von Fès) und auf der der Medina zugewandten Seite mit grünen (die Farbe des Islam) Fayencen verziert. Am Tor laden Cafés und Restaurants mit schönem Blick von den Terrassen zu einer Teepause ein. Vor dem Restaurant Kasbah (hinter dem Bab Boujeloud) geht es links in eine kleine Gasse durch den Lebensmittelsuq weiter zur Talaa Kebira. Talaa Seghira und Talaa Kebira sind die beiden Hauptachsen der Medina, sie führen beide durch die Suqs und zur Karaouyine-Moschee.

Nur wenige Meter entlang der Talaa Kebira folgt das Haus des Glockenspiels auf der linken Seite. An seinen 13 Fenstern schlugen einst 13 Bronzeklöppel auf 13 Bronzeschalen die Stunden. Die Wasseruhr der 1357 erbauten Anlage sollte die Studenten der gegenüberliegenden Medersa Bou Inania wecken. Im Café Clock (vgl. „Essen und Trinken“) in einer winzigen Gasse neben dem Gebäude kann man einen Tee auf der Dachterrasse trinken oder an einem Workshop teilnehmen.

Direkt gegenüber auf der rechten Seite liegt die in den letzten Jahren renovierte Medersa Bou Inania (N 34°03,737’, W 04°58,963’, tägl. 8.30–17 Uhr, zu den Gebetszeiten z.B. freitags geschlossen). Die 1350–57 erbaute theologische Hochschule des Abu Inan hat einen quadratischen Innenhof mit Waschbrunnen, der von zwei Betsälen umgeben ist. Im ersten und zweiten Stock liegen die kleinen Wohnzellen der Studenten. Wie bei allen Koranschulen im Maghreb, sind auch bei der Bou Inania die Ziegelmauern im Sockelbereich mit Kacheln verkleidet, der Hof ist mit Marmor- und Onyxfliesen ausgelegt, die Wände sind mit Mosaiken und Stuckarabesken verziert, das Vordach und die Holztragebalken aus reich verziertem Zedernholz gearbeitet. Das Dach ist wie bei allen sakralen Bauten mit grünen Ziegeln gedeckt.

An der Talaa Kebira liegt linker Hand ein alter Funduq (Karawanserei) und kurz darauf rechts das Palais des Merinides. Das herrliche alte Stadthaus mit Zedernholzschnitzereien, Zelliges- und Stuckarbeiten beherbergt ein marokkanisches Restaurant mit Dachterrasse (Besichtigung auch ohne Einkehr möglich).

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