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8. Kapitel / Marineleutnant Lehmann meldet sich bei Hindenburg

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nmutig über die Unzulänglichkeit des Z XII, ließ ich das Schiff von Grund aus überholen, als der Befehl kam, es zu Hindenburg an die Ostfront zu überführen. Der Marschall hatte eine hohe Meinung von den Starrluftschiffen und das, obwohl er sich anfangs mit Vorkriegstypen begnügen musste, die man bestenfalls als Versuche werten kann. Von den drei Fahrzeugen, die bei Kriegsbeginn an der deutschen Ostgrenze lagen, war das eine der SL 2. Er unterstützte bei Cholm und Lublin die österreichisch-ungarische Armee und blieb dabei einmal mit einer Zwischenlandung in der Festung Przemysl sechzig Stunden in der Luft. SL 2 wurde dann an die Westfront versetzt, wo wir ihn bereits kennenlernten.

Das zweite Luftschiff war schon vor dem Krieg eine Art militärischer Berühmtheit. Es sollte nach Metz übergeführt werden, als es am 3. April 1913 von Friedrichshafen aus startete. Sein Führer war Kapitän Gluud, der als Erster Offizier des Lloyddampfers „Mainz“ den Prinzen Heinrich von Preußen und den Grafen Zeppelin auf ihrer Spitzbergenfahrt begleitet hatte. An Bord des Z IV befand sich auch die militärische Abnahmekommission unter Hauptmann George. Das Schiff musste über Wolken und tiefliegenden Nebel seinen Kurs nehmen, der Wind drehte inzwischen, und da es weder Radio noch sonst eine Möglichkeit gab, den Führer von dem Windwechsel zu benachrichtigen, so berechnete er den Kurs nach den Verhältnissen, die er beim Start gehabt hatte. Infolgedessen stand der Zeppelin am nächsten Morgen, als sich der Nebel hob, über französischem Gebiet. Gluud hätte die nahe Grenze leicht wieder erreichen können, aber er war korrekt und landete auf dem Exerzierplatz von Lunéville. Die Franzosen hielten den Zeppelin unter allerhand Vorwänden ein paar Tage zurück, bis ihre Ingenieure genug über die Konstruktion herausgebracht hatten, um danach das praktisch unbrauchbare Starrluftschiff des Elsässers Spieß zu bauen, eskortierten die militärische Abnahmekommission gegen die ehrenwörtliche Bestätigung, nichts gesehen zu haben, im Auto zur Grenze und gaben den Z IV dann zur Rückfahrt nach Metz frei. Dieser Veteran der deutschen Luftflotte war unter Hauptmann Quasts Kommando vom August bis Oktober 1914 an der Ostfront tätig. Notdürftig mit Maschinengewehren und einfachen Bomben ausgestattet, ließ er sich aus ein paar hundert Metern Höhe in regelrechte Gefechte mit den Russen ein und kehrte gelegentlich mit nicht weniger als dreihundert Löchern in den Gaszellen zurück. Er bombardierte die Forts von Warschau und wiederholt wichtige Eisenbahnknotenpunkte in der Nähe der polnischen Hauptstadt. Später wurde der brave Z IV aus dem Frontdienst gezogen, fand aber noch als Übungsschiff zur Ausbildung weiterer Luftschiffmannschaften nützliche Verwendung.

Das dritte Luftschiff im Osten, Z V, unter Hauptmann Grüner, erkundete die Zusammenziehung der russischen Truppen bei Nowogeorgiewsk, bombardierte drei Tage später ein ganzes Regiment Kosaken und kehrte mit wichtigen Meldungen über die russische Hauptarmee zurück, die gegen Hindenburg im Anmarsch war. Dieser Erfolg machte die Besatzung tollkühn. Z V war wenig über tausend Meter hoch, als er am 28. August die Bahnhofsanlagen von Mlava angriff. Die russische Artillerie bohrte dem Luftschiff ihre Schrapnelle in den Leib, schwerverwundet stürzte es hinter den feindlichen Linien ab. Als die Schiffbrüchigen versuchten, das Wrack zu verbrennen, wurden sie von den zusammengeströmten Russen überwältigt. Im Jahre 1917 gelang einem von ihnen die Flucht aus dem sibirischen Gefangenenlager nach Deutschland. Durch ihn erfuhren wir, dass die meisten seiner Kameraden Hungers gestorben waren. Hauptmann Grüner und ein Begleiter flüchteten ebenfalls; als Bauern verkleidet, wanderten sie quer durch Sibirien nach China, aber bei dem Versuch, die chinesische Grenze zu überschreiten, wurden sie von russischer Polizei erschossen.

Während des ersten Kriegswinters war Hindenburg also ohne Luftschiffe; nach dem Sieg bei Tannenberg hätte er im Stellungskrieg mit ihnen auch nichts Rechtes anfangen können. Aber jetzt, nach der Durchbruchsschlacht bei Gorlice, bereitete er gemeinsam mit den österreichisch-ungarischen Verbündeten die Ausrollung der durchstoßenen russischen Front vor, und deshalb forderte er zu Aufklärungszwecken möglichst viele Luftschiffe der neuesten und leistungsfähigsten Typen an. Daraufhin bekam er meine alte „Sachsen“, den Z XI und den LZ 34. Alle drei machten, von George, Gaissert und Jacobi geführt, Überfälle auf Warschau, Grodno, Kowno und andere Festungen, aber Z XI wurde bei einer Notlandung im Mai zerstört, und einige Tage später zerschellte LZ 34 durch eine Bö, als er aus der Halle gezogen wurde. Als Ersatz wurden dem Feldmarschall der LZ 39 unter Horn und mein Z XII zugewiesen.

Unser Luftschiffhafen war das zwischen grüne Wälder und blaue Seen gebettete Allenstein, das die Russen im Gegensatz zu den anderen ostpreußischen Städten nicht zerstört hatten, vielleicht weil sie dort ihr Hauptquartier aufzuschlagen gedachten.

Überall sonst hatten sie barbarisch gehaust, und die stille Melancholie der Landschaft mit ihren Teichen und Seen, Gräben und Kanälen, Sümpfen und überschwemmten Wiesen, aus denen einzelne Bäume ragten, wurde trostlos durch die abgebrannten Gehöfte und zusammengeschossenen Ortschaften. In Soldau, Neidenburg, Lyck, Gerdauen lagen ganze Straßenzeilen in Schutt und Zackentrümmern, nur die Kamine standen noch wie Grabsteine auf dem Friedhof. Die Fenster waren eingeschlagen oder gesprungen, der Wind fegte durch das ausgeraubte Warenhaus von Lyck und vollführte auf den Glasprismen der Beleuchtungskörper eine feine, klingelnde Musik. In den Wohnungen hatte die russische Soldateska den Samt von den Möbeln geschnitten, die Spiegel zertrümmert, die Töpfe zerschlagen und alle Behälter zerbrochen. Die Bevölkerung der kleinen Städte hatte sich vor dem Feind zumeist nach Königsberg geflüchtet, aber vereinzelt kamen alte Leute zurück und wühlten in den Ruinen nach Andenken, die ihnen teuer waren, oder besserten an Dach und Mauerwerk aus. In Lyck fanden wir einen Sargtischler damit beschäftigt, aus seinem Vorrat an Sargbrettern die eingefallenen Wände seines Hauses zu ersetzen. Die Russen hatten sich nicht gescheut, auf den Kirchhöfen Familiengrüfte zu erbrechen und die Zinksärge zu rauben, sei es um des wertvollen Metalles willen, sei es, um in ihnen ihre gefallenen Offiziere zu begraben.

Hindenburgs Siege bei Tannenberg und in der neuntägigen Winterschlacht hatten die feindlichen Heerscharen aus dem Lande gefegt, soweit sie nicht die masurische Erde deckte. Das Andreaskreuz, von Landstürmern und Gefangenen gezimmert, breitete sich als Ernte des Schlachtentodes in unabsehbaren Reihenfeldern bis zum Horizont. Unmittelbar hinter der Front, die durch diese Siege über die deutsche Ostgrenze zurückgedrängt worden war, setzte bereits das Werk des Wiederaufbaus ein. Güterzüge voller Hausrat und landwirtschaftlicher Maschinen polterten über die Notbrücken, die zerschossenen Bahnhöfe schirmten sich durch ein provisorisches Holzdach gegen Schnee und Regen. Militärtransporte rollten, in den Fenstern lagen singende Soldaten, darunter las man in Kreideschrift Verse dieser Art: „Russischer Kaviar — französischer Sekt — deutsche Hiebe — ei, das schmeckt!“ Biedere Landstürmer hatten sich durch Inschrift selbst zum „Löwenregiment“ ernannt. Ein Lazarettzug, den die Russen zurückgelassen hatten, weiß gestrichene Güterwagen mit grünen Streifen unterm Dach, schob sich zwischen deutsche, die gegen ihn kleinen, komfortablen Krankenhäusern glichen. Feldeisenbahnen schlängelten sich auf Knüppeldämmen engbrüstig zur Front, und auf den schlammigen Landstraßen zogen ratternd Lokomobilen hochbeladene Lastwagen hinter sich her.

Auch aus Allenstein war beim Anmarsch der Russen alles geflüchtet, was nur irgend flüchten konnte, und man erzählte mir, dass das Hotel, in dem wir jetzt abstiegen, damals ohne Direktion und ohne Personal geblieben war. Nur der Pikkolo, mehr dreist als heldisch, hatte ausgeharrt. Angetan mit einem Schnurrbart, den er sich angeklebt, und einem großen, schwarzen Vollbart, den er sich umgehängt hatte, machte er als Hoteldirektor den russischen Offizieren die Honneurs. Mit Hilfe eines alten Kochs verpflegte er sie und verfehlte nicht, den Herren Generalen für die Weine und Liköre aus „seinem“ Keller den doppelten Preis abzuverlangen. Er hat ein gutes Geschäft dabei gemacht, und wenn ich an diesen hoffnungsvollen Jüngling zurückdenke, so zweifle ich nicht, dass er auch später in der großen Schieberzeit der Inflation seinen Mann gestanden hat. Am Tage nach unserer Ankunft in Allenstein fuhren Oberstleutnant von Gemmingen und ich nach Lötzen, um uns beim Oberkommando Ost zu melden.


Kontrollgang durch das Innenschiff


Zwanzig Jahre später: Laufgang mit Öltanks im LZ 129

Oberstleutnant Max Hoffmann, Chef der Operationsabteilung und später als General der Nachfolger Ludendorffs an der Ostfront, empfing uns und erklärte uns die militärische Lage, während er mit uns durch das Städtchen spazieren ging. Lötzen hatte im Frieden 6000 Einwohner, nichtsdestoweniger fiel aus dem Mund schaftstiefeliger Landwirte das hochachtungsvolle Wort „Großstadt“. Auf dem Marktplatz, auf dem eine adlergekrönte Säule an die gefallenen Krieger von 1870/71 erinnerte, hatte der Frauenverein Kaffeewagen aufgefahren; Deutsche und Russen taten sich gemeinsam daran gütlich. Die lehmgelb uniformierten Gefangenen karrten träge den Schmutz beiseite, den ihre Kameraden angerichtet hatten, und ließen sich auch durch das schönste ostpreußische Schelten der Aufseher nicht aus ihrem Phlegma bringen.

Nach der Feste Boyen zu, die Major Otto gegen den russischen Ansturm behauptet hatte, waren alle Villen niedergelegt und in den Senkungen die Bäume wegrasiert. Nur die alte Buchenallee zum Festungsglacis war geblieben. Zwischen den Stacheldrahtverhauen und dem roten Backsteintor der Feste waren Wellblechbaracken und zerlegbare Holzhäuser zur Unterbringung der Gefangenen errichtet. Armierungskolonnen schichteten die Ziegel, die noch brauchbar waren, und man erzählte mir, dass einer von diesen wackeren Leuten, mit deren militärischer Ausbildung es wohl nicht weit her war, tagelang eine Handgranate als Hammer benutzte, bis sie vor Ärger über so unzweckmäßige Verwendung zersprang und dem armen Mann das Gesicht zerriss.

Wir freuten uns der musterhaften Ordnung, die in Hindenburgs Hauptquartier herrschte und für die auch die Anschläge in den Straßen und Lokalen Zeugnis ablegten. Da hing, neben einem unzeitgemäß gewordenen Plakat der Hamburg-Amerika-Linie, das zu Vergnügungs- und Erholungsreisen nach Korfu einlud, die Aufforderung des Landwirtschaftsministeriums zur Verwurstung und Räucherung — eine Aufforderung, die leider allzu willig befolgt wurde und Deutschlands Fleischknappheit im Weltkrieg sehr beschleunigt hat. Die Kommandantur der Feste Boyen setzte durch Bekanntmachung für alle Lebensmittel Höchstpreise fest. Die Königlich Preußische Eisenbahndirektion Königsberg bat, sie bei der Fahndung auf Bahnattentäter zu unterstützen. Ein Armeebefehl wandte sich gegen eigenmächtiges Beutemachen, und ein anderer Anschlag versprach für abgelieferte Sachwerte Finderlohn: „1 kg Infanteriemunition 25 Pf. 1 kg Artilleriesprengstücke 3 Pf. 1 kg Eisen 1 Pf. 1 kg Bekleidung 15 Pf. Geld 5%, Feldstecher, Maschinengewehre, Fotoapparate usw. 5—9%, Fundstelle leere Konservenbüchsen 50 Pf.“

Ehrenpfosten und Fahnen in den deutschen, ostpreußischen, österreichischen, ungarischen und türkischen Farben erinnerten an die Befreiung Lötzens. Vor drei Häusern in der Stadt standen Doppelposten: vor dem Hauptquartier, vor der Wohnung des Kaisersohnes Prinz Joachim in der Bahnhofstraße und vor der Wohnung des Rechtsanwalts Hartwig, in der Hindenburg abgestiegen war. Das Portal des Vorgartens bewachten zwei baumlange ostpreußische Landstürmer mit geschultertem Gewehr, ein uraltes Weiblein schaute strahlenden Auges zu den Fenstern des Marschalls auf und sagte mit zittrigem und dennoch rührend glaubensstarkem Stimmchen: „Unserer lieben, guten Deutschen Zuversicht und Kraft!“

Oberstleutnant Hoffmann verabschiedete sich von uns am Hotel Kaiserhof, wo wir mit deutschen und österreichisch-ungarischen Generalstäblern frühstückten. Zur vorbestimmten Stunde begaben wir uns ins Hauptquartier, das in einem Privathaus untergebracht war. Man hatte das Erdgeschoss als Telefon- und Telegrafenzentrale eingerichtet; die Drähte liefen durch herausgebrochene Fensterscheiben einfach zu den Straßenbäumen und an ihnen entlang zur Front. Unten im Haus schrillten die elektrischen Klingeln und klapperten die Telegrafenapparate, es war ein unausgesetztes Kommen und Gehen von Ordonnanzen und Adjutanten. Im Stockwerk darüber ging es umso leiser her. Hindenburg hatte den Grundsatz, die Stäbe möglichst klein zu halten und die Armeekommanden möglichst nahe an die Front zu rücken, und er wandte diesen Grundsatz auch auf das Hauptquartier Ost an. Sein engerer Stab umfasste nur sechzehn Offiziere. Unteroffiziere der Stabswache, mit wahren Bürgermeisterketten, an denen das adlergeschmückte Brustschild hing, meldeten uns bei seinem Generalstabschef, Generalleutnant Erich Ludendorff, an. Gemmingen war mit ihm im Generalstab zusammen gewesen und ging als alter Freund zuerst hinein. Nach einigen Minuten wurde auch ich zu ihm befohlen. In schlichtes Feldgrau gekleidet, den Blick klar und durchdringend auf mich geheftet, reichte mir der General die Hand. „Gemmingen hat mir von Ihnen erzählt“, sagte er dabei. „Ich heiße Sie als den ersten Seeoffizier unter meinem Kommando willkommen. Lassen Sie uns zu den Karten hinübergehen.“

In einem großen Nebenraum waren die Tische mit Landkarten und Papieren bedeckt; an den Wänden hingen noch größere Karten, die mit farbigen Linien und Nadeln markiert waren. Oberstleutnant Hoffmann und ein junger Generalstabshauptmann arbeiteten dort. Ludendorff bezeichnete uns auf den Karten die vorgesehenen Angriffspunkte und entließ uns dann, um sich sofort ohne Zeitverlust in andere Fragen zu vertiefen.

Seine Zeit war in Minuten und Sekunden eingeteilt, während deren er sich in eine bestimmte militärische Lage hineinzudenken hatte, um sich gleich darauf mit derselben Intensität auf andere Probleme der Armeeführung zu stürzen. Hindenburg und er waren vorbildlich für jedermann im Hauptquartier.“

Um sechs Uhr morgens standen sie auf und saßen bis acht Uhr an ihren Arbeitstischen. Auf das Frühstück folgte ein kurzer Spaziergang, von neun Uhr ab wurden die eingegangenen Berichte erledigt. Das einfache Mittagessen nahm keine halbe Stunde in Anspruch, von eins bis sieben und nach dem Abendessen bis nach Mitternacht wurde wieder gearbeitet.

Am Abend nach unserer Ankunft waren wir Gäste in Hindenburgs Quartier. Als einfacher Marineleutnant fühlte ich mich unter all den goldenen und silbernen Rangabzeichen und Orden einigermaßen fehl am Platz, denn alle anderen bekleideten einen weit höheren Rang. So prächtige Uniformen wie die der österreichischen und ungarischen Kavallerieoffiziere hatte ich nie zuvor gesehen.

Kurz ehe zu Tisch gebeten wurde, betrat der Generalfeldmarschall den Saal, drückte jedem die Hand und wechselte mit jedem ein paar Worte. Bevor der Adjutant, Hauptmann Kemmerer, noch meinen Namen nennen konnte, rief Hindenburg in seiner langsamen, tiefen Sprechweise aus: „Hallo, haben wir jetzt die Marine hier? Bekommen wir vielleicht einige Unterseeboote?“

„Zu Befehl, Exzellenz, nein“, antwortete ich, „aber einige Überlandschiffe.“

Der Feldmarschall begrüßte dann den Freiherrn von Gemmingen und erkundigte sich nach Graf Zeppelins Befinden. Dabei führte er uns in einen der beiden Speisesäle, die für die Gäste bestimmt waren. Obgleich ich meinem Rang nach an einen Nebentisch gehört hätte, fand ich mich mit Gemmingen am Tisch des Gastgebers bei Ludendorff und anderen deutschen und österreichisch-ungarischen Generalen.

Das Essen war nach fünfzehn Minuten beendet, und der Feldmarschall nahm Ludendorff zu einer Besprechung beiseite. Eine halbe Stunde später kehrte er zurück, unterhielt sich mit einigen anderen Gästen und setzte sich dann zu Oberstleutnant Hoffmann, Oberstleutnant von Gemmingen und mir.

Das Gespräch drehte sich um die gegenwärtige Lage. Hindenburg war überzeugt, dass eine Entscheidung an der Westfront nicht fallen könne, solange Russland als Militärmacht nicht vollkommen vernichtet war.

Er glaubte, das im Sommer erreichen zu können, wenn man ihm die angeforderten Verstärkungen zur Verfügung stellen würde. Wie richtig er die Lage beurteilte, hat der Ausgang des Weltkrieges bewiesen. Als wir Oberst Hoffmann im Herbst wieder trafen, versicherte er uns, dass Hindenburg unfehlbar das gesamte russische Heer und damit Russlands Macht vernichtet hätte, wenn ihm die beiden zusätzlichen Divisionen bewilligt worden wären.

Auf Luftpatrouille und Weltfahrt

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