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Ein reißender Fluss

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Ticky hockte im Wolkenschiff auf dem Boden, Maus saß auf seiner Beinzacke und sang die ganze Zeit mit ihrer piepsigen Stimme „Heidewitzka, Herr Kapitän.“

„Hör auf, Maus, das ist ja nicht zum Aushalten!“

„Ich kann nicht aufhören. Ich freue mich zu sehr!“

„Aber musst du deshalb so laut quietschen?“

„Ich quietsche nicht, ich singe“, erwiderte Maus beleidigt. Sie sprang hoch und setzte sich neben seine Zipfelzacke. „Bring mich zum Bullauge, damit ich rausgucken kann.“

Ticky tat, was sie sagte. So wie immer.

„Ich kann den Berg schon sehen!“, rief sie aufgeregt. „Und da ist der Fluss!“

Ticky wollte ein wenig angeben mit seinen Abenteuern, und deshalb fragte er: „Bist du schon mal auf dem Grund eines Flusses gewesen?“

„Du stellst vielleicht blöde Fragen!“

„Wieso blöde?“

„Wenn ich schon mal unter Wasser gewesen wäre, wäre ich jetzt nicht hier.“

„Das kapier ich nicht. Ich war sogar schon auf dem Grund des Meeres. Trotzdem bin ich hier.“

„Mäuse würden ertrinken“, erklärte Maus. „Mäuse können nämlich nicht unter Wasser atmen. Fische zum Beispiel können das. Sterne anscheinend auch. Aber Mäuse, Katzen, Hunde, Kühe, Schweine, Hühner, ...“

„Hier könnt ihr raus“, unterbrach Adala ihr Geschnatter.

Ticky öffnete die Bodenluke. Maus hopste von seiner Schulter und – was sonst gar nicht ihre Art war – hüpfte als Erste hinaus in die Dunkelheit.

Ticky sprang hinterher und landete auf einer Wiese. Dort verlor er das Gleichgewicht und rollte einen Abhang hinunter.

„Vorsicht! Du fällst in den Fluss!“, schrie Maus.

Da platschte es auch schon und Ticky wurde zipfelzackeüber zipfelzackeunter von der Strömung mitgerissen. Er strampelte und brüllte: „Hilfe! Maus, hilf mir!“

„Du musst dich festhalten!“ Maus rannte am Ufer entlang.

Am Rand wuchsen Sträucher. Ticky versuchte, nach den Zweigen zu greifen, aber es ging so rasend schnell vorwärts, dass er sie nicht zu fassen bekam.

Er geriet in einen Strudel, der sich wie ein Kreisel drehte. Und dann hörte er ein Brausen, Rauschen und Donnern, das immer lauter wurde.

Maus rannte immer noch am Ufer mit. „Vorsicht! Ein Wasserfall!“, hörte er sie schreien. Aber er konnte nichts tun. Er umklammerte sein Fernglas und schoss mit dem Wasser in die Tiefe.

Um ihn herum schäumte und brodelte es. Er wurde herumgeschleudert, Wasser klatschte ihm ins Gesicht. Bald wusste er nicht mehr, wo oben und unten war.

Je weiter er abgetrieben wurde, desto ruhiger floss das Wasser. Ticky ruderte mit den Zacken und irgendwann schaffte er es, zum Ufer zu kommen. Doch es war steil, und die Erde dort war nass und weich. Jedes Mal, wenn er versuchte hinaufzuklettern, rutschte er zurück ins Wasser.

„Maus!“, schrie er. „Zieh mich raus!“, obwohl er genau wusste, dass Maus ihm nicht helfen konnte. Vor allem deshalb nicht, weil sie gar nicht mehr da war.

Hilflos trieb er im Wasser. Der Fluss verbreiterte sich. Plötzlich spürte Ticky etwas Festes unter sich. Der Fluss hatte ihn auf eine kleine Insel geschwemmt.

Mühsam kroch Ticky an Land. Er fühlte sich bleischwer, als er endlich im trockenen Sand lag. Vor lauter Erschöpfung schlief er sofort ein.

Ticky begegnet Tieren

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