Читать книгу Ticky begegnet Tieren - Eva Markert - Страница 8
Maus‘ Versteck
ОглавлениеTicky wachte nun jeden Abend früh auf, weil Maus ihm leise ins Ohr piepste. Sie hatte nämlich Hunger und Durst. Eigentlich hatte sie ständig Hunger und Durst. Ticky fütterte sie pausenlos mit Sternstaubzucker und gab ihr süße Sternenmilch aus einem Schälchen zu trinken. Doch Maus war unersättlich.
Manchmal lief Ticky zu seinen alten Sternenfreunden hinüber und fragte: „Habt ihr noch was zu essen und zu trinken für mich?“
„Was ist eigentlich los mit dir?“ Saturno und Plutolo schauten ihn verwundert an. „In letzter Zeit isst und trinkst du noch mehr als früher.“
„Ich wachse“, behauptete Ticky und streckte sich, damit er ein bisschen größer aussah.
Als er wieder mal mit einer Tüte von der Milchstraße zurückkam, stand der Mond mit gerunzelter Stirn an Tickys Platz. „Sag mal, Ticky“, begann er, „warum steht eigentlich dieses winzige Schälchen neben deinem Bett?“
„Daraus trinke ich immer meine Sternenmilch.“ Etwas Besseres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein.
„Aus diesem kleinen Ding? Da hast du aber viel zu tun. Du musst ja dauernd nachschütten.“
„Das ist mein Lieblingsschälchen“, behauptete Ticky, und damit der Mond ihm glaubte, füllte er Sternenmilch hinein und trank es leer. Mehr als ein kleiner Schluck war es nicht.
Sein Blick fiel auf das Kopfkissen und er begann zu husten vor Schreck. Unter dem Kopfkissen bewegte sich nämlich etwas. Dabei hatte er Maus doch eingeschärft, dass sie sich nicht rühren durfte, wenn jemand in der Nähe war!
„Was ich noch sagen wollte“, fuhr der Mond fort. „Ich habe mir dein Wolkenkissen angesehen. Du brauchst dringend ein neues.“ Er griff danach und wollte es wegziehen.
„Halt!“, schrie Ticky. „Nein! Ich brauche kein neues Kissen. Bestimmt nicht!“
„Aber es ist an mehreren Stellen kaputt. Als ob du daran nagen würdest!“
Tickys Kissen sah tatsächlich nicht mehr schön aus, und das war Maus’ Schuld. Sie knabberte immer an seinem Kissen, wenn sie hungrig war.
„Die kleinen Löcher stören mich nicht“, behauptete Ticky schnell.
„Aber mich. Ich nehme das Kissen gleich mit.“
Ticky hielt die Luft an, als er das Kissen fortzog. Zum Glück war Maus nicht zu sehen.
Der Mond klemmte das Kissen unter den Arm. Doch statt zu gehen, ließ er sich auf der Bettkante nieder.
Ein lautes Quieken ertönte. Der Mond sprang auf. „Was war das?“
„Ich habe nichts gehört.“
Aber das stimmte nicht. Ticky hatte es genau gehört. Maus hatte gequiekt.
„Ich dachte gerade, dein Bett hätte gequietscht!“ Der Mond ließ sich wieder fallen.
Ticky wurde schwarz vor Augen. Hoffentlich saß der Mond jetzt nicht auf Maus!
Der Mond hatte heute anscheinend keine Eile. „Du hast mir noch gar nicht von deiner letzten Reise erzählt“, sagte er.
Ticky blieb nichts anderes übrig, als ihm ausführlich zu berichten und alle seine Fragen zu beantworten.
Erst nach einer halben Ewigkeit machte sich der Mond auf den Weg.
„Maus!“, rief Ticky leise, als er nicht mehr zu sehen war. „Wo bist du?“
Am Fußende des Bettes bewegte sich etwas. Maus’ spitze rosa Nase guckte unter der Decke hervor. „Ist das Uhu-Auge weg?“
„Ja! Beinahe hätte der Mond dich gefunden. Das Kopfkissen hat gewackelt.“
„Als er das Kissen hochnahm, bin ich schnell unter die Bettdecke geflitzt.“
„Und dann hast du auch noch gequiekt!“
„Ich konnte nicht anders. Es tut nun mal weh, wenn sich ein dickes, fettes Uhu-Auge auf einen dünnen Mauseschwanz setzt.“
„Wir hatten Glück, dass er dich nicht entdeckt hat!“
„Wieso Glück? Er hat mich nur nicht gefunden, weil ich so schlau bin. Aber jetzt habe ich Hunger. Ich brauche dringend Sternstaubzucker und dazu ein Schälchen süße Sternenmilch.“