Читать книгу Scrum Master Kompagnon - Fabian Schiller - Страница 26

Fabians Geschichte

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Ich hatte schon einige Jahre Erfahrung mit agilen Methoden, als ich als Unternehmensberater ein klassisches Projekt übernahm. Damals dachte ich: »Jetzt mache ich es mal richtig, so wie ich es in der Uni gelernt habe.« Nach einem Jahr sehr harter Arbeit und unendlichen Anstrengungen des gesamten Teams, die Deadline einzuhalten, fuhr das Projekt mit Karacho an die Wand. Das war ein sehr schmerzhaftes Erlebnis.

Nach einer kurzen Pause bekam ich das nächste Projekt. Spannenderweise eine sehr ähnliche Aufgabe mit teilweise sogar dem gleichen Team. Diesmal hatten wir mit Scrum ein agiles Vorgehen gewählt und gestalteten das Produkt gemeinsam mit einer großen Gruppe von Anwendern im Zwei-Wochen-Rhythmus. Wir waren so erfolgreich, dass der Auftraggeber dem gesamten Team und allen, die im Review regelmäßig dabei waren, ein Wellness-Wochenende spendierte – einfach so, als Ausdruck der Zufriedenheit!

In der Folge nutzte ich in allen Projekten, in denen ich arbeitete, agile Methoden und erlebte diese als sehr hilfreich. Vor allem, weil ich im Laufe der Zeit lernte, was mir an der Uni niemand beigebracht hatte: Projekte scheitern nicht nur an schlechtem Management. Sie scheitern auch häufig an Missverständnissen und Konflikten. Beides Dinge, die in agilem Vorgehen mit Reviews und Retrospektiven direkt angegangen werden. Ich erlebte in der Folge, wie aus frustrierten Entwicklern wieder motivierte Projektteilnehmende wurden – einfach, weil sie gehört wurden und fühlten, dass sie etwas bewirken können. Projekte, die praktisch schon zum Scheitern verurteilt waren, gingen durch das agile Vorgehen dann doch noch halbwegs glimpflich über die Bühne.

In den 2010er-Jahren – als Scrum hierzulande langsam populär wurde – hatte ich dann das Gefühl, in der agilen Community an etwas Großem, Neuem, an einer Revolution der Arbeitswelt mitzuarbeiten. Wir entwickelten neue Ideen, Tools, Formate und sahen, dass das agile Arbeiten sich einfach »richtiger« anfühlt. Getragen von dieser Welle und Community ist es bis heute mein wichtigster persönlicher Motivator, Menschen in der Arbeitswelt wieder Wirksamkeit spüren zu lassen, sie am Erfolg ihrer Arbeit teilhaben zu lassen und damit wieder mit Freude zu etwas Sinnvollem beitragen zu können. Denn die größte positive Einwirkung auf Motivation, die man von außen haben kann, ist, Dinge aus dem Weg zu schaffen, die demotivieren.

Was lässt sich jetzt aus den beiden Geschichten herauslesen? Unseres Erachtens gibt es Motivationen, die für uns beide, aber auch für viele Kollegen einen guten Startpunkt bildeten. Das ist zum einen die Freude an der Weiterentwicklung von Menschen, Teams und Organisationen. Zum anderen wirken positive Erfahrungen, die wir bereits in Entwicklungen, durchgeführten Retrospektiven oder Ähnlichem gemacht haben. Darüber hinaus haben wir Freude am kontinuierlichen, lebenslangen Lernen und dem Wirken als Katalysator für das Lernen von anderen. Und nachdem wir beide einen Entwicklungshintergrund hatten, ist die Erkenntnis in uns gereift, dass uns auch andere Dinge gut liegen und wir schon immer tendenziell Führung übernommen haben, auch wenn wir nicht eine offizielle Führungsrolle inne hatten.

Was motiviert dich, die Verantwortlichkeiten als Scrum Master zu übernehmen? Worauf freust du dich? Was glaubst du, gibt dir Energie?

Wenn du diese Frage für dich beantworten kannst, wird es dir in deiner neuen Rolle leichter fallen, am Ball zu bleiben und auch mal mit Rückschlägen umgehen zu können. Mache dich also auf den Weg und erkunde deine Motivation!

Scrum Master Kompagnon

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