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3.4Was kannst du schon? Was gilt es zu entwickeln?

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Auch wenn deine Reise als Scrum Master gerade erst beginnt, hast du sicher bereits Kenntnisse und Fähigkeiten auf deinem bisherigen Weg gesammelt. Mitunter warst du eine solide Entwicklerin, die gute Praktiken verinnerlicht hat, diese anderen beibringt und somit viele Veränderungen anstößt. Oder du hast in koordinativen Rollen in der Projektleitung oder als Führungskraft gearbeitet. Oder du kommst direkt von der Uni, wo du dich umfassend mit Teamentwicklung und Psychologie auseinandergesetzt hast. Egal wie dein bisheriger Weg aussieht, er wird bereits mehr oder weniger auf deine weitere Reise einzahlen.

In Abschnitt 2.9 konntest du schon einmal eine grobe Einschätzung deines Wissens und deiner Fähigkeiten geben. Dies wollen wir jetzt zum einen auf eine noch breitere Basis stellen, zum anderen weiter vertiefen. Dazu bieten wir dir weitere Aspekte zur Auswahl, die im Zusammenhang mit den Verantwortlichkeiten als Scrum Master von Bedeutung sind:

 Selbstmanagement (Wie gut kannst du dich und deine Emotionen managen?)

 Technische Exzellenz, agile Entwicklungspraktiken (Was weißt du über XP, TDD, BDD, CI, CD, DevOps, SW-Design & Architektur?)

 Teamentwicklung fördern

 Steuerung der Produktentwicklung fördern

 Agile/Lean & Scrum verstehen und trainieren

 Agile Skalierung verstehen und trainieren

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr bist du aufgefordert, auch eigene Aspekte in Betracht zu ziehen. Trage die für dich relevanten Bereiche in das folgende Coaching-Rad ein und schätze zu jedem Bereich dein Wissen sowie deine Fähigkeiten auf einer Skala von 0 bis 10 ein, wobei 0 »kein Wissen/keine Fähigkeiten« und 10 »perfektes Wissen und Fähigkeiten« bedeutet.


Abb. 3–2Leeres & ausgefülltes Coaching-Rad

Auf diese Weise hast du schon einmal einen Überblick, auf was du bereits bauen kannst und wo eher deine Felder für die Weiterentwicklung liegen. Jetzt kannst du für alle oder wahlweise für die interessantesten Kategorien noch eine Ebene tiefer gehen:

 Welches Wissen, welche Fähigkeiten und Erfahrungen haben zu deiner Einschätzung geführt?

 In welchen Bereichen siehst du Bedarf, dich weiterzuentwickeln?

 Wo möchtest du dich gerne weiterentwickeln?

Anschließend empfehlen wir dir, für die nächsten drei Monate eigene Entwicklungsziele zu setzen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, sind Objectives & Key Results [OKRC]. Diese setzen sich aus einem klar bewertbaren angestrebten zukünftigen Zustand (Objective) sowie Erfolgstreibern (Key Results) mit klar definierter Metrik und einem Erwartungswert zusammen. Wenn du beispielsweise keinen technischen Hintergrund hast, könnte ein Objective mit vier Key Results wie folgt aussehen:


Abb. 3–3Persönliche Entwicklungsziele als OKRs

Um dich nicht zu übernehmen, empfehlen wir dir nicht mehr als vier Entwicklungsziele mit jeweils drei bis fünf Erfolgstreibern3.

Zu guter Letzt gilt es jetzt noch, diese Vorhaben auch in deine Realität zu bringen. Ein hilfreiches Werkzeug dafür ist die 3-Horizonte-Planung. In vielen unserer Trainings bilden wir diese auf 2 und 4 Wochen sowie 2–3 Monate ab. Den 3-Monats-Horizont hast du bereits mit der OKR-Planung deiner Entwicklungsziele abgedeckt. Darauf aufbauend kannst du jetzt ein Brainstorming der Tätigkeiten durchführen, um deine Entwicklungsziele zu erreichen. Anschließend kannst du diese noch auf die drei Horizonte verteilen.


Abb. 3–43-Horizonte-Planung

Achte in deiner Entwicklung auf eine nachhaltige Geschwindigkeit. Dazu sollte dein erster Planungshorizont weder leer noch überladen sein. Wir überschätzen gerne, was wir in kurzer Zeit schaffen können. Genauso unterschätzen wir, was wir durch regelmäßiges Dranbleiben auf lange Sicht erreichen können. Wir empfehlen dir, einen kontinuierlichen Rahmen für dein eigenes Lernen aufzusetzen und dir auch Unterstützung zu suchen.

Scrum Master Kompagnon

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