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Murmeltiertag
Heute ist »Murmeltiertag«. Jo! Zum weit über 100. Mal wird das Murmeltier Phil in Punxsutawney aus dem Winterschlaf geweckt. Und wie immer gilt: Wenn es dabei seinen Schatten sieht, wird der Winter noch einige Wochen dauern. Sieht es seinen Schatten nicht, dann steht der Frühling vor der Tür.
Berühmt wurde dieser abgefahrene Kulttag durch den Film »Und täglich grüßt das Murmeltier«, in dem Bill Murray als genervter, überarbeiteter Meteorologe in eine Zeitschleife gerät und den gleichen Tag immer und immer wieder erlebt. Murmeltiertag, Tausende Male hintereinander.
Und dieser Kerl, der schon durch die Routine seines normalen Alltags angeödet war, erfährt, was es bedeutet, wenn man eine zweite, dritte, vierte, tausendste Chance bekommt. Zuerst will er es nicht wahrhaben, dann versucht er sich aus lauter Verzweiflung umzubringen – und plötzlich passiert das kleine Wunder: Er fängt an, im immer Gleichen das Wertvolle und Schöne zu entdecken. Jeder Tag stellt ihm zwar exakt dieselben Voraussetzungen zur Verfügung, aber es liegt an ihm, was er aus diesem Tag macht. Und er beginnt, seine Chancen zu nutzen, lernt Klavier spielen und wird Künstler. Vor allem aber versöhnt er sich – mit sich und der Welt.
Und siehe da: Plötzlich wird er sogar für die Frau interessant, die er vorher Hunderte Male vergeblich in 24 Stunden rumkriegen wollte. Und wie das in schönen Geschichten so ist: Als er geliebt wird, fällt auch der Fluch von ihm ab. Happy End.
Irgendwie ist der Film ein großes Gleichnis. Wenn jemand aus Alltagsfrust Lebenslust machen kann, dann geht es ihm gut. Das hat übrigens schon Jesus gesagt: »Sorge dich nicht um morgen. Kümmere dich erst mal um die kleinen Dinge von heute.«
So, und jetzt werden wir mal abwarten, was das Murmeltier heute sieht.