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Der Enthüller des ‚Menschlich-Allzumenschlichen’

Wer immer schon über die verschiedenen Gesichter der Wahrheit, die Natur des Todes, geschickte und weniger geschickte Verhandlungstechniken, über die Ehe, das Alleinleben, die Liebe, Neid, Rache und allerlei andere ‚menschlich-allzumenschliche’ Regungen Genaueres wissen wollte, dem ist Bacons Essaysammlung noch heute ein unverzichtbares Vademecum. In einer Sprache, deren Anschaulichkeit und Klarheit ihresgleichen sucht und ihren Verfasser als einen der vollkommensten englischen Schriftsteller ausweist, wird hier jegliches zwischenmenschliche Phänomen mit psychologischem Feingefühl und illusionslos-analytischem Scharfsinn unter die Lupe genommen.

Warum haben unverheiratete Männer einen größeren gesellschaftlichen Nutzen als verheiratete? Welche Vorteile bieten Verstellung und Heuchelei? Warum faszinieren uns Liebe und Neid mehr als alle anderen Empfindungen? Diese und viele weitere moralphilosophische Fragen sind auch knapp 400 Jahre nach Bacon’s Tod brandaktuell. Selten werden sie jedoch mit einer so entwaffnenden psychologischen Schärfe und einer ähnlich raffinierten Metaphorik diskutiert wie in dieser Essay-Sammlung.

Aus dem Englischen neu übersetzt von Michael Siefener

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