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Linksgewickelt

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Der Links-Course heißt nicht Links-Course, weil er nach links dreht, sondern weil die einzelnen Spielbahnen, einer Perlenkette gleich, der Küste entlang aneinandergelinkt sind. Das ist wohl die häufigste Erklärung, die man zu hören bekommt. Und obwohl sie total einleuchtend ist, ist sie selbstverständlich auch total falsch.

Links hat nichts mit verlinken zu tun, sondern kommt vermutlich vom Altenglischen »hlinc«, was so viel wie unfruchtbar oder dürr bedeutet. Könnte stimmen. Das meist karge Gelände zwischen Meer und Ackerland eignet sich tatsächlich in den seltensten Fällen für den Anbau von Getreide oder Gemüse, und auch als Weidefläche für Tiere ist es schließlich alles andere als optimal. Umso geeigneter sind die öden Sandböden fürs Golfspiel. Die harten Fairways lassen die Bälle weit ausrollen und sind dennoch so elastisch, dass man gut unter den Ball kommt.

Links-Courses müssen nicht zwingend am Meer liegen, sagen die einen Golfplatz-Architekten, auch im Landesinneren gibt es Flächen, die linksy aussehen und vom Spielerischen her durchaus vergleichbar sind. Andere Fachleute beharren darauf, dass es keine »Inland-Links« geben könne, da sich echtes Linksland nur da bilde, wo die typische Dünenlandschaft entstand, weil sich das Meer vor zigtausend Jahren zurückzog. Für den Single-Handicap-Vermeider sind Linksplätze eine Offenbarung. Der Wind pfeift wie Anton über die weiten Fairways. Die Sandbunker sind nicht selten absurd tief und das Rough so schütter gewachsen, dass man den Ball zwar sieht, aber doch einiges Geschick braucht, ihn herauszuspielen. Von den pfeilschnellen ondulierten Greens wollen wir gar nicht erst reden.

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