Читать книгу Selig sind die Trottel! - Frank Bonkowski - Страница 16
ОглавлениеDIE GLEICHNISSE
9. Unfair
„Sie sind so unglaublich unfair!“, schrie er mit hochrotem Kopf! Er war erschöpft und müde, nachdem er zwölf Stunden lang im Weinberg für diesen reichen Gutsherren malocht hatte. Zwar hielt er den vereinbarten Lohn in den Händen, aber als ob dieser komische Gutsherr ihn bewusst provozieren wollte, hatte er eine Stunde vor Arbeitsende noch so ein paar Trottel eingestellt, und ihnen für eine knappe Stunde Arbeit genau den gleichen Lohn gegeben. Sogar noch vor ihm, dem guten Arbeiter, so dass der diesen Wahnsinn auch garantiert mitbekommen würde! „Wieso unfair?“, fragte der Gutsherr jetzt auch noch. „Wer bist du denn, dass du mir vorschreiben willst, wie ich mein Geld zu verteilen habe?!“
Aber der Arbeiter war so sauer, dass der Gutsherr sich entschied, ihm eine Lektion zu erteilen. „Gut!“, sagte er. „Wie du weißt, bin ich reich, und um dir zu beweisen, dass ich gut bin, werde ich dir alles geben, was du dir wünschst! Was immer du haben willst, du wirst es bekommen! Es gibt nur eine Bedingung: Deinem armen Nachbarn werde ich immer genau doppelt so viel davon schenken!“
Gesagt, getan! Der Mann wünschte sich endlich ein Haus für seine Familie, und der Herr kaufte ihm eines, ließ aber für seinen Nachbarn eins bauen, das genau doppelt so groß war! Er wünschte sich einen neuen Esel, kein Problem, aber der Nachbar bekam zwei!
Es hätte immer so weiter gehen können, aber der Mann konnte einfach nicht damit leben, dass es seinem Nachbarn so viel besser ging als ihm. Also ging er eines Tages zu dem Gutsherrn und fragte ihn, ob er ihm ein Auge ausstechen würde!
KOMMENTAR
In der Originalgeschichte in Matthäus 20,1-16 geht es um das zentrale Thema Neid.
Das Königreich Gottes, sagt Jesus, ist nicht fair. Gott beschenkt uns alle anders. Einige haben zehn Talente bekommen, andere sind nur für eins verantwortlich!
Damit trifft er bei vielen von uns eine empfindliche Stelle. Wir sind ständig mit dem Gefühl konfrontiert, dass ein anderer erfolgreicher, schöner und angesehener ist. Und dann kann er auch noch essen so viel er will und nimmt einfach nicht zu!
Zum Nachdenken
Was hältst du von der Frage, die Gott uns hier stellt: „Wirst du mich hassen, weil ich gut zu Menschen bin, zu denen du nicht gut wärst? Weil die es deiner Meinung nach nicht verdient haben?“ Was wäre deine ehrliche Antwort auf diese Frage?