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Darum geht’s ...

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Bestimmt kennst du ...

... einen Fan, der jedes Gespräch in Minutenschnelle auf seinen Lieblingsfußballverein bringt?

... Großeltern, die dir ständig Bilder ihrer Enkel zeigen?

... Verliebte, die nur noch über den Partner reden, der ja so was Besonderes ist?

Auch Jesus hatte so ein Lieblingsthema, mit dem er allen, die ihm zuhören wollten (oder auch nicht), ständig in den Ohren lag: „Das Königreich Gottes ist wie ...“ Und dann brachte er noch ein Beispiel und noch ein Gleichnis und noch eine Story und noch eine! Das Königreich Gottes – das war sein „nerviges“ Thema!

Mit dem Begriff konnten seine Zuhörer damals etwas anfangen. Sie lebten in einem Reich, in dem Unterdrückung, Demütigung, Machtdemonstration, große Armut, Hunger, Gewalt und Ungerechtigkeit an der Tagesordnung waren!

In einem Reich, wo die Großen die Kleinen ausnutzten!

In einem Reich, in dem die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer wurden!

Und die Sehnsucht der Menschen nach einer anderen, einer neuen Welt, war überall real und spürbar. Denn Hoffnung stirbt zuletzt! Es gab ja alte Prophetien von einem anderen Reich! Irgendwann würde Gott jemanden schicken, der das, was wehtut, wegnimmt, der jede Träne abwischt – und eine neue Zeit, eine neue Welt, ein neues Reich würde anbrechen!

Und dann kam Jesus ...

... und immer wenn er zu erzählen begann, dann wurde es unglaublich still! Denn er sprach genau von dieser Hoffnung, so, als ob er dieses andere Reich schon erlebt hätte. „Wie kann ich dieses Reich beschreiben?“, begann er seine Gleichnisse meistens. Und für einen Moment blitzte Hoffnung auf, und keiner wollte diese Geschichten verpassen. Aber wenn er fertig war, dann waren viele frustriert, weil die Story sie zwar in ihren Bann gezogen hatte, nur verstanden hatte sie kaum einer. „Was ist denn jetzt das Reich Gottes? Ein Senfkorn? Ein weggelaufenes Schaf? Ein ungerechter Boss? Eine Feier? Mit Betrunkenen? Falsch angezogen? Und die machen was? Ich komm nicht mit! Kann das mal einer erklären?“

Und trotzdem, oder gerade deswegen, heißt es: „Und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen; aber wenn sie allein waren, legte er seinen Jüngern alles aus.“ (Markus 4,34)

Warum Gleichnisse, die keiner versteht? Das ist so hart! Sie sind frustrierend! Aber: Sie machen etwas mit meiner Gefühlswelt! Und schnell was als „gelernt“ abhaken – das lassen sie nicht zu. Vielleicht ist es ja gerade das, was Gott mit uns in dieser Welt tun möchte? Nicht definierbar, sondern etwas, das man nicht erklären, sondern nur erleben kann? Vielleicht ist das Ziel des Glaubens nicht in erster Linie unser Kopf, sondern unser Herz, unsere Hände und Füße? Der Philosoph Blaise Pascal hat das mal so ausgedrückt: „Wenn dich einer fragt, ob Liebe möglich ist, dann schick ihn das zu tun, was Liebende tun!“ Wenn du herausfinden möchtest, ob Gott real ist, dann tu das, was Christen tun!

Das ist das Ziel von Gleichnissen: Sie sollen uns frustrieren, unter die Haut gehen, unsere Gefühlswelt durcheinanderbringen, zum Nachdenken und Diskutieren anregen und uns verändern! Hier ein paar gute Fragen, die dir beim Verstehen helfen:

– Mit welcher Person in der Geschichte identifiziere ich mich sofort?

– Welche Gefühle löst die Geschichte bei mir aus? Worüber ärgere oder freue ich mich? Was ist herausfordernd oder frustrierend?

– Jemand hat mal gesagt, dass wir nicht die Bibel lesen, sondern die Bibel liest uns! Das trifft auf die Gleichnisse zu! Wenn sie also Gefühle bei dir auslösen, ist es weise, genau hinzuhören und weiterzufragen: Warum bewegt mich die Geschichte?

– Gleichnisse haben auch diese Angewohnheit, uns an eigene Erlebnisse zu erinnern. Auch darauf lohnt es sich zu achten: Wo habe ich so was selbst schon einmal erlebt?

Ein paar Worte noch zum Aufbau dieses Buches: In seiner berühmten Predigt auf dem Berg (Matthäus 5 bis 7) geht Jesus so vor:

1. Die Einleitung: „Selig sind die Trottel!“ Absolut jeder ist eingeladen.

2. Der Hauptteil: „Ganz praktisch: Wie lebt man in Gottes neuer Welt?“ Hier geht es sehr viel um Werte, wie ...

– soziale Gerechtigkeit: Mit welcher Person in der Geschichte identifiziere ich mich sofort?

– das Zusammenspiel von Glaube und Handeln

– Schönheit & Kreativität

– Gemeinschaft, Freundschaft, Beziehungen

3. Zu guter Letzt erzählt Jesus Gleichnisse, die eine Warnung enthalten:

„Passt auf, dass ihr das alles nicht verpasst!“

Ich habe in diesem Buch einfach den gleichen Aufbau benutzt!


Selig sind die Trottel!

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