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1.1 Diakonie und Diakone im Neuen Testament

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Diakonia ist ein Wesensmerkmal und Kennzeichen aller Jünger Jesu. „Für die frühen christlichen Gemeinden war die gegenseitige Dienstbeziehung ein Kriterium der Christlichkeit. Jedes Mitglied der Gemeinde war für die diakonale Praxis der Kirche verantwortlich. (…) Der Begriff Diakonia wurde auf jeglichen Dienst angewandt, dessen Ziel das Heil ist.“1

Im Griechischen ist ein Diakon in der allgemeinen Wortbedeutung jemand, der in Person einen Dienst leistet. So ist das Dienen ein Wesensmerkmal christlichen Lebens und mit dem verbunden, was christliches Leben im Kern ausmacht, denn es gründet in Jesus Christus selbst. „Er, der Kyrios aller, ist zugleich der Diakonos aller. Christus wurde den Menschen gleich, er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,7f). Die machtvolle Tat der Erlösung ist nicht eingekleidet in die imperiale Selbstherrlichkeit, sondern findet in der dienenden Selbsthingabe des Sohnes an den Vater ihre Erfüllung. (…) So wie Jesus Christus selbst an seinen Jüngern den Sklavendienst verrichtet, so begegnen wir Christen darin unserer eigenen Wesensbestimmung: Christliche Existenz ist Anteilnahme an der Diakonia, die Gott selbst in Jesus Christus an den Menschen geleistet hat, und damit der Verweis auf das, was Erfüllung und Vollendung des Menschen bedeutet.“2 Für die Gemeinde in Jerusalem bezeugt der Verfasser der Apostelgeschichte:

„In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben. Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmenus und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf.“ (Apg 6,1–6)

Das Charisma der Sieben entsprach den jeweiligen Bedürfnissen der Gemeinde. Ihre Geistesgabe der Armenpflege brauchte keine besondere Beauftragung. Sie waren schon in der christlichen Gemeinde tätig, bevor „die faktische Existenz des charismatischen Diakonats“ von den Aposteln „durch Handauflegung bestätigt“ wurde.3

Im Dienst der Zuversicht

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