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18.
Das Blasrohr als Waffe.

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Im alten Rom verwendete man das Blasrohr, mit dem heute unsere Kinder gern schießen, zur Vogeljagd. Als Byzanz, das heutige Konstantinopel, die Hauptstadt des oströmischen Kaiserreiches war, und man das gefürchtete, in seiner Zusammensetzung nicht mehr genau bekannte, griechische Feuer gegen den Feind zu schleudern verstand, verwendete man auch Blasrohre unter der Bezeichnung „Hand-Siphone“, um dieses Kriegsfeuer dem Feind auf kürzere Entfernung entgegen zu schleudern. Auch benutzte man Blasrohre im Jahre 1108, als die Byzantiner bei der Belagerung von Durazzo gegen die Normannen kämpften. Weil die zeitgenössischen Nachrichten nur kurz von „Rohren“ sprechen, glaubte man früher, die Byzantiner hätten Kanonen mitgeführt. Es handelt sich jedoch nur um Blasrohre, aus denen man Geschosse warf, die aus Harz und Schwefel gegossen waren, und die sich an einer besonderen Vorrichtung beim Verlassen der Blasrohre entzündeten.

In Deutschland ist das Blasrohr wohl nie im Krieg verwendet worden; denn Albertus Magnus, der vielseitige Kölner Gelehrte, verstand ums Jahr 1250 die Beschreibung der Blasrohre nicht, die er in einem zeitgenössischen griechischen Schriftsteller fand. Nur beim Aufkommen der Gewehre wurde ums Jahr 1422 einmal angeregt, ein Blasrohr mit Schießpulverladung zu konstruieren.

Eine große Verbreitung hat das Blasrohr bei den Eingeborenen in fast ganz Amerika. Es finden sich Exemplare bis zu 5,5 Meter Länge. Manche dieser Waffen sind sogar mit Visier versehen. Die Schußweite beträgt bis zu 50 Meter, und als Geschosse werden gern vergiftete Pfeile verwendet. In Hinterindien, Sumatra, Malakka und auf Borneo verwenden die Eingeborenen Blasrohre als Waffe. Auf Borneo ist den Blasrohren manchmal eine Lanzenspitze als Bajonett aufgesetzt.

Modernste Kriegswaffen - alte Erfindungen

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