Читать книгу Der Index der verbotenen Bücher. Bd.2/1 - Franz Reusch - Страница 31

23. Schriften über die morgenländische Kirche.

Оглавление

Wie im 16. Jahrhundert (I S. 511), so wurden auch im 17. und 18. nur verhältnissmässig sehr wenige Schriften von griechischen Theologen auf den Index gesetzt, von Barlaam und Sguropulos aus älterer Zeit, von Cyrillus Lukaris, Nektarius, Philippus Cyprius aus dem 17. Jahrh. Dazu kommen Schriften eines übereifrigen unirten Griechen, Jo. B. Catumsyritus. Von Schriften abendländischer Theologen wurden verboten eine von Richard Simon und einige von Thomas Smith (§ 49) und mehrere weniger bedeutende von protestantischen Schriftstellern, zum Theil akademische Dissertationen.

Barlaamus monachus de principatu seu primatu papae Jo. Luydio interprete (Oxford 1592), wurde erst 1609 verb., nach dem Erscheinen von Nili Archiep. Thessalonic. 11. 2 de primatu papae Romani (I S. 275) … Item Barlaami mon. 1. de princ. etc., ed. Cl. Salmasius, 1608. (Barlaam, Basilianer aus Calabrien, im 15. Jahrh., wurde übrigens später unirt und Bischof von Geraci in Süditalien). — Sylvestri Sguropuli [Syropuli] Vera historia unionis non verae inter graecos et latinos, sive Concilii Florentini exactissima narratio, cum notis Roberti Creyghton, Haag 1660, verb. 1682. Creyghton, Prof. in Cambridge, † 1672 als Bischof von Bath, hat nach einer ihm von Isaac Vossius gegebenen Abschrift des griech. Textes, — nach Renaudot und A. Schurius, Epist. 1, 33. 35, sehr frei und ungenau, — übersetzt und in der Vorrede und den Noten viel polemisirt. Leo Allatius schrieb 1674 gegen ihn (K.-L. 10, 626). Es ist um so auffallender, dass das Buch erst 1682 verb. wurde.

ου πανυ κυρ Nectarii Patriarchae Hierosolymitani Confutatio imperii papae in ecclesia, Lond. 1702*, verb. 1709, ein dicker Octavband, ist die von P. Allix herausgegebene Uebersetzung der zuerst 1682 gedruckten Schrift des Nektarius (Pichler, Gesch. der kirchl. Trennung 1, 24. 474); — Gregorius hieromonachus Chius protosyncellus, Synopsis dogmatum ecclesiasticorum vernaculo graecorum idiomate, verb. 1651, ein 1635 zu Venedig erschienener neugriechischer Catechismus, von dem Sainjore 1, 186 einen Auszug gibt; —Chronicon ecclesiae graecae, quod primus e Byzantino mscr. ed. Philippus Cyprius, magnae eccl. Ctp. ante hos 40 annos protonotarius, latineque vertit Nic. Biancardus. Henr. Hilarius recensuit Acc. in fine app. historiae patriarchicae …, 1687, verb. 1693; — Lettres anecdotes de Cyrille Lucar, Patriarche de Constp., sa confession de foy avec des remarques. Concile de Jerusalem tenu contre lui avec un examen de sa doctrine. Attestations et pièces diverses touchant la créance des grecs modernes examinées selon les règles de la théologie et du droit, Amst. 1718, verb. 1720, ist eine neue Titelausgabe der 1708 von J. Aymon herausgegebenen Monuments authentiques de la religion des grecs (U. N. 1718, 809).

In dem Decrete vom 9. Mai 1636 (Alex. No. 39) werden verb. Jo. Bapt. Catumsyriti Italo-Graeci opera, exceptis iis quae ab auctore sunt recognita, Romae iterum edita ac probata. 1632 war zu Venedig mit Approbation mehrerer Doctoren und der Inquisition und mit einer Widmung an Card. Franc. Barberini, den Nepoten Urbans VIII., ein Quartband erschienen: Vera utriusque Ecclesiae sacramentorum concordia, auct. J. B. Catumsyrito, S. Th. Dr. Italo-Graeco Rhegino; in der schon von 1629 datirten Widmung bezeichnet er sich als olim deuterius post protopapam in collegiata ecel. graeca, mox canoicus et vicarius gen. Crassetanus. Er polemisirt darin gegen das 1619 erschienene Buch De concordia Ecclesiae occidentalis et orientalis in septem sacramentorum administratione des in Rom lebenden Griechen Petrus Arcudius, den er schon unter Paul V. bei der Inquisition denuncirt hatte, weil er nach seiner Meinung den lateinischen Standpunkt den Griechen gegenüber nicht entschieden genug geltend machte. Die Inquisition verbot nicht nur das Buch von Cat., sondern hielt ihn, wie Albit. p. 308 berichtet, in Rom zurück, damit er nicht seine übel klingenden Ansichten unter den Griechen verbreiten könnte. In seinem Eifer gegen die Griechen war er so weit gegangen, selbst Päpste anzugreifen und u.a. zu sagen, Bellarmin sei von den Griechen Eudaemon Joannis und Monsero irregeführt worden und habe selbst den Papst irregeführt, der das Euchologium von Grottaferrata approbirt habe; Pontifices si approbarunt illud euchologium, errasse in fide nec audiendos; ferner: Innocenz IV. habe gelehrt, die einzelnen Gebräuche bei der Ordination seien nicht von Christus, sondern von der Kirche angeordnet worden, und die Canonisten vertheidigten diese Ansicht per fas et nefas und sagten, der Papst oder ein Bischof könne mit den blossen Worten: sis sacerdos, sis diaconus gültig weihen, was auf die von dem Conc. Trid. S. 23, can. 3 verdammte ketzerische Ansicht Luthers hinauslaufe1). Eine corrigirte Ausgabe des Buches von Cat., die im Index als erschienen vorausgesetzt zu werden scheint, existirt übrigens nicht.

Josephi Abudacni Historia Jacobitarum seu Coptorum in Aegypto, Lybia … cum annotationibus Jo. Nicolai vulgavit Sig. Havercampus, Leyden. 1742, 217 S. 8., verb. 1765. Abudacnus war Professor der orientalischen Sprachen in Löwen im “Anfange des 17. Jahrh.2). Seine Hist. Jacob. wurde zuerst zu Oxford 1675 von Thomas Mareschallus herausgegeben, 30 S. 4., dann von J. H. Seelen, Lübeck 1733; Havercamps Ausgabe ist wegen der weitläufigen Noten von Jo. Nicolai verb.

Georgii Dousa de itinere suo Constantinopolitano epistola, 1599, verb. 1619, enthält auch Briefe von Griechen, u.a. von dem Patriarchen Meletius von Alexandria (Paquot 3, 391). — Elias Veielius, Exercitatio hist.-theol. de ecclesia graecanica hodierna, verb. 1662, ist eine praes. J. C. Dannhauer zu Strassburg vertheidigte Dissertation. Die Defensio exercitationis … adv. refutationem Senis Chii i. e. Leonis Allatii, 1666, und andere Schriften von Veiel († 1706 in Ulm; Fabricius Hist. B. 4, 429; A. E. 1697, 483) stehen nicht im Index. — Mich. van Oppenbusch, Exercitatio hist.-theol., in qua religio Moscovitarum breviter delineata etc., Strassb. 1686, und Jo. Ulr, Wildt, Ecclesia aethiopica breviter adumbrata, Ed. 2., Strassb. 1672 (beides Dissertationen), verb. 1703. — Histoíre de l’estat de l’église grecque et de l’église armenienne par M. le Chevalier Ricaut, trad. de l’anglais par M. de Rosemond, 1668, verb. 1732 (Paul Ricaut war englischer Gesandter in der Türkei). — Von Mathurin Veyssière la Croze, geb. 1661, Mauriner, seit 1696 Protestant, † zu Berlin 1739, wurden 1742 verb.: Histoire du christianisme des Indes, 1724, und Hist. du christ. d’Ethiopie et d’Armenie, 1739 (Sainjore 4, 1. 33. U. N. 1743, 973).

Ueber das Buch des protestantischen Theologen Jo. Herbinius (A. D. B. 12, 41), Religiosae Kijovienses cryptae sive Kijovia subterranea, Jena 1675 (mit Kupfern), verb. 1677, berichtet Benedict XIV. De beatif. 1. 4, p. 1, c. 30, n. 24: die Einwohner von Kiew glaubten, ihre Stadt sei das alte Troja und in den dortigen Katacomben lägen noch unverwest die Leiber des Priamus, Hector u.a.; Herbinius sage dagegen auf Grund der Mittheilungen eines russischen Archimandriten, es seien Leiber von Heiligen, die seit 600 Jahren uuverwest geblieben seien, und suche zu beweisen, dass dieses ein Wunder sei; in Rom, meint Benedict, nehme man ein solches Wunder auf solche Gründe hin, wie sie Herbinius anführe, nicht als erwiesen an.

1) Sainjore 3, 223. Ueber Arcudius s. Hurter 1, 554. Werner, Gesch. der apol. Lit. 3, 94 u. s.

2) Abu-Dhakn = Vater des Bartes; er nennt sich auch Jo. Barbatus: Speculum hebraicum … auct. Jo. Barbato Memphitico, Lov. 1615. Backer 4, 2. Clement 1, 18. Lessing, Werke, 1842, 4, 120.

Der Index der verbotenen Bücher. Bd.2/1

Подняться наверх