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3.5 Symbolbildung und Emotionen

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Leuner (1985, S. 398ff., kursiv im Original) beruft sich auf die Gestaltpsychologie und die Assoziationspsychologie, wenn er konstatiert: »Von daher gesehen läßt sich das tiefenpsychologische Symbol auch charakterisieren als der bildhafte Ausdruck einer unbewußten, aber bewußtseinsfähigen emotionalen Erlebnisspur von einer, durch die Eigenart der Bilder und die ihr zugeordneten Bedeutungsgehalte zwar vielfältigen, aber doch relativ klar definierbaren Struktur. Unter Struktur, synonym Gestaltqualität, verstehen wir die Qualität des Gefühlhaften, die sich mit der Gestalt des Bildes verbindet.« Das emotionale Erleben stellt also das verbindende, symbolstiftende Element zwischen Vorstellung, Bild und Sprache dar.

Mit transmodaler Wahrnehmung wird die (angeborene) Fähigkeit bezeichnet, Sinneseindrücke unterschiedlicher Kanäle abstrakt zu speichern und in andere Modalitäten zu übersetzen:

Das Adjektiv zart beispielsweise bezeichnet auf der taktilen Ebene eine vorsichtig-liebevolle Berührung. Es kann einen kaum wahrnehmbaren Duft beschreiben und einen auf der Zunge zergehenden Geschmack. Eine sanfte und leise Melodie kann ebenso als zart empfunden werden wie eine zierliche Gestalt oder ein dezent getöntes Kleid. Wenn wir einen empfindsamen Menschen als zart besaitet bezeichnen, verwenden wir den Begriff schon in symbolischer Form. Assoziativ gelangen wir mühelos zu Synonymen, die auch in ganz andere Kontexte passen, wie sanft, behutsam, sensibel, zerbrechlich, zärtlich, andeutungsweise, verletzlich, locker, vorsichtig oder kraftlos.

Katathym Imaginative Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

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