Читать книгу Der Werwolf von Hannover - Fritz Haarmann - Franziska Steinhauer - Страница 16
10. Kapitel
Оглавление1924 Presseclub Falkennest
»Schon wieder solch ein grausiger Fund! Diesmal gleich zwei!«
»Ja, habe ich auch gehört. Ist ein wenig unheimlich! Aber die Polizei wiegelt noch ab. Friedhofsschändung käme infrage. Oder die Köpfe von in die Leine geworfenen Typhusopfern. Na, das mag ich ja nun wirklich nicht glauben.« Hans schüttelte den Kopf. »Meines Wissens wurden die alle richtig bestattet.«
»Im Mittelalter, bei einem Pestausbruch, kam es auch zu unorthodoxen Entsorgungen der Toten«, erinnerte der Pirat die Kollegen. »Da gab es nur wenige, die freiwillig die vielen Toten zusammensammelten, um sie in Massengräber zu legen. Da mag so was schon vorgekommen sein. Aber doch nicht bei Typhus im 20. Jahrhundert!«
»Die Leute auf der ›Insel‹ reden von Mord.«
»Das tun sie schon länger. Die gruseln sich gern.«
»Aber nun ist es ihnen ernst. Manche denken, es gibt einen auf der ›Insel‹, der Jungs fängt und nach Afrika verschachert. Wenn von denen einer nicht wollte? Sich herzhaft und entschlossen gewehrt hat? Dabei zu Tode kam?« Hans legte die Stirn in dicke Falten.
»Dann kam er im Händel um, und sein Kopf landete in der Leine? Und der Rest?«, fragte der Pirat sachlich. »Warum ist der dann nicht auch angeschwemmt worden? Und wieso wurden nicht die toten Körper angeschwemmt, sondern nur halb blanke Schädel? Normalerweise findet man doch aufgetriebene Körper am Ufer, wenn jemand in der Leine treibt. Tja, Fragen über Fragen. Die uns wahrscheinlich so schnell keiner beantworten will.«
Sie prosteten sich zu.
»Na prima. Und was schreiben wir darüber? Und vor allem – wie?«
»Wie wohl? Wir stärken unsere Auflagen!«, gab der Pirat kryptisch zurück.