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Die Offenbarung des Gottesnamens „Jahwe“

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Der biblische Gottesname „Jahwe“ ist offenbar abgeleitet vom Verb „hajah“ (= sein und geschehen). Dies darf nicht statisch übersetzt werden im Sinne von „Ich bin“, also „ewig ruhend, ewig da-seiend“, sondern die Namensdeutung ist dynamisch als eine Zusage zu verstehen: „Ich bin für euch da und werde auch weiterhin für euch da sein“. Der Gottesname „Jahwe“ ist ein Versprechen, eine Wegzusage: „Ich bin mit euch!“ Siehe dazu auch den Jesus-Namen „Immanuel“, der übersetzt „Gott mit uns“ heißt (Mt 1,23).

Der jüdische Theologe Pinchas Lapide hat deshalb vorgeschlagen, nahezu die ganze Bibel nicht statisch-ontologisch zu verstehen, sondern dynamisch-„hajahtologisch“, wie er in seinen späten Vorträgen betonte.

Das würde beispielhaft Folgendes bedeuten: Die Aussage „Gott ist treu“ meint: Gott erweist sich immer wieder als der, der zu seinem Treueversprechen steht, in Krisen, in Schuldverflechtungen, in Gefahren und Nöten! – „Gott ist allmächtig“ meint: Gott erweist sich beim Auszug Israels aus Ägypten als mächtiger als Wind und Wasser beim Durchzug durchs Schilfmeer; er zeigt sich als mächtiger als der Tod bei der Auferweckung Jesu. – „Glaube“ ist kein Stand-Punkt, sondern der Vorgang, bei dem ein Mensch auf das Versprechen einer vertrauenswürdigen Person eingeht und trotz eigener Bedenken und Zweifel darauf vertraut, dass der andere Wort hält.

Kurz gesagt: Fast alle biblischen Begriffe sind in Vorgänge umzuwandeln, als Geschehen zu formulieren.

Das Buch, das viele Sprachen spricht

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