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1. Hebräisches Denken ist anders – Anstöße zum besseren Nachvollziehen der biblischen Überlieferung und ihrer Sprachform

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Friedhardt Gutsche/Werner Siegert

Was bedeutet es eigentlich für unseren Glauben und für das Verstehen biblischer Texte, dass Jesus Jude war, dass er vor allem zu Menschen des Volkes Israel gesprochen hat, und zwar in ihrer Sprache, in den ihnen vertrauten Gedankengängen und Bildworten? Und dass seine Jünger, die von ihm weitererzählt haben, aramäisch (hebräisch) geredet und jüdisch gedacht haben? Menschen aus dem Orient und aus dem östlichen Mittelmeerraum waren die ersten Hörer, die ersten Adressaten des Evangeliums! Könnte es nicht sein, dass uns der Zugang zur biblischen Botschaft leichter fallen würde, wenn wir die Denkweise und den Verstehenshorizont der Zeugen der frühen Christenheit, der Apostel und ihrer Hörer und Leser, etwas klarer vor Augen hätten? Wir in der westlichen Welt sind vor allem griechisch geprägt, und diese Denkweise ist anders als die hebräische.

Jesus ist aufgewachsen in der Tradition seines Volkes, geprägt vom Glauben seiner Vorfahren, geschult durch die hebräische Bibel und die vielfältige mündliche Überlieferung der „großen Taten Gottes“ und seiner Verheißungen. Deshalb dürfte der Einblick in das orientalisch-hebräische Denken sowohl zum besseren Verständnis des Alten als auch des Neuen Testaments helfen, das griechisch verfasst ist und hier und da auch schon Einflüsse aus griechisch-philosophischen Strömungen aufgenommen hat.

Das Buch, das viele Sprachen spricht

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